Arbeitssicherheit ist ein von den Unternehmern und Beschäftigten anzustrebender Zustand während der Berufsausübung.1 Somit liegt es im Interesse aller Beschäftigten, berufsbedingte gesundheitliche Schädigungen zu vermeiden, da davon ihr Wohlbefinden und ihre wirtschaftliche Existenz abhängen. Insofern liegt folgerichtig ein grundlegendes Bedürfnis der Selbsterhaltung vor. Davon ausgehend ergibt sich eine gesellschaftsorientierte Begründung nach Arbeitssicherheit, die sich aus humanen, wirtschaftlichen und volkswirtschaftlichen Gründen zusammensetzt:
Humane Gründe: Die Achtung der Menschenwürde steht in unserer Gesellschaftsordnung an erster Stelle und verlangt daher eine Vermeidung berufsbedingter Personenschäden, da hinter jedem Unfall das Schicksal einer unmittelbar oder mittelbar betroffenen Person steckt.
Wirtschaftliche Gründe: Durch eine Verminderung der Häufigkeit und Schwere von Störfällen und Personenschäden und eine Erhöhung des Wirkungsgrades von Maßnahmen zur Arbeitssicherheit verbessert sich der betriebliche wirtschaftliche Erfolg unmittelbar (weniger Personenausfälle und Sachschäden).
Die jährliche Gesamtzahl an tödlichen Arbeitsunfällen vermindert sich seit 1950 kontinuierlich (Stand: 2000). Die Todesfälle infolge von Berufskrankheiten erlebten im Jahr 1995 ihren Spitzenwert. Dies liegt besonders an der bis zum Tode führenden Dauer mancher Berufskrankheiten. So kann beispielsweise Asbestose erst nach einer Latenzzeit von meist mehr als 20 Jahren zum Lungenkrebs führen.2 Seit 1995 ist die Zahl der Todesfälle nach Berufskrankheiten wieder gesunken.
Diese kurze Ausführung zeigt eindrucksvoll die große Bedeutung von Arbeitsunfällen und Berufskrankheiten in Deutschland, deren Folgen sowohl unübersehbares menschliches Leid als auch erhebliche finanzielle Verluste der Geschädigten, der Betriebe und der Volkswirtschaft sind.
Um Arbeitsunfälle und Berufskrankheiten zu verhindern, gibt es eine Reihe verschiedener Präventionsmaßnahmen. Eine solche ist die Sicherheitsanalyse, die Gegenstand dieser Ausarbeitung sein soll. Ziel soll es neben der Begriffsklärung sein, die gesetzliche Grundlage der Sicherheitsanalyse und mögliche beteiligte Personen vorzustellen. Ferner soll das Verfahren der Sicherheitsanalyse in ausgiebiger Form, beginnend bei der Vorbereitung und abschließend mit der Wirksamkeitsprüfung, aufgezeigt werden. Ein Fazit rundet diese Arbeit ab.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Definition
- Gesetzliche Grundlage
- Zeitpunkt der Gefährdungsanalyse
- Verfahren der Sicherheitsanalyse
- Vorbereitung
- Beratung
- Sicherheitsbeauftragter
- Fachkräfte für Arbeitssicherheit
- Betriebsärzte
- Arbeitsschutzausschuss
- Gefährdungsermittlung
- Gefährdungsbewertung
- Maßnahmen treffen
- Dokumentation
- Protokollierung der Daten
- Videodokumentationen
- Datenauswertung
- Berufsgenossenschaft
- Erfolgskontrolle
- Fazit
- Literaturverzeichnis
- Literatur
- Internet-Quellen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Sicherheitsanalyse als Präventionsmaßnahme im Arbeitsschutz. Sie soll die gesetzliche Grundlage der Sicherheitsanalyse erläutern, die beteiligten Personen vorstellen und das Verfahren der Sicherheitsanalyse detailliert darstellen, angefangen bei der Vorbereitung bis hin zur Wirksamkeitsprüfung.
- Definition und Bedeutung der Sicherheitsanalyse im Arbeitsschutz
- Gesetzliche Grundlage und Verantwortlichkeiten
- Verfahren der Sicherheitsanalyse, einschließlich Vorbereitung, Beratung, Gefährdungsermittlung und -bewertung sowie Dokumentation und Erfolgskontrolle
- Wichtigkeit der Prävention und Vermeidung von Arbeitsunfällen und Berufskrankheiten
- Zusammenhang zwischen Sicherheitsanalyse und wirtschaftlichem Erfolg
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Wichtigkeit von Arbeitssicherheit und die Notwendigkeit der Sicherheitsanalyse heraus, indem sie die menschlichen, wirtschaftlichen und volkswirtschaftlichen Gründe für die Prävention von Arbeitsunfällen und Berufskrankheiten beleuchtet. Das erste Kapitel definiert die Sicherheitsanalyse als Beurteilung von Gefährdungen am Arbeitsplatz und erläutert die verschiedenen Methoden der Gefährdungsanalyse. Das zweite Kapitel befasst sich mit der gesetzlichen Grundlage der Sicherheitsanalyse und den relevanten Gesetzen und Verordnungen. Kapitel drei erläutert den Zeitpunkt der Gefährdungsanalyse und die verschiedenen Aspekte, die bei der zeitlichen Festlegung berücksichtigt werden müssen. Kapitel vier widmet sich dem Verfahren der Sicherheitsanalyse, das in detaillierte Schritte wie Vorbereitung, Beratung, Gefährdungsermittlung, Gefährdungsbewertung, Maßnahmen treffen, Dokumentation und Erfolgskontrolle gegliedert ist. Jeder Schritt wird in diesem Kapitel ausführlich beschrieben.
Schlüsselwörter
Arbeitssicherheit, Sicherheitsanalyse, Gefährdungsanalyse, Prävention, Arbeitsschutz, Unfallverhütung, Berufskrankheit, gesetzliche Grundlage, Verfahren, Dokumentation, Erfolgskontrolle, Risikobewertung, Gefährdungsfaktoren, Belastungsfaktoren, Arbeitsschutzausschuss, Fachkraft für Arbeitssicherheit, Sicherheitsbeauftragter.
- Quote paper
- Sven Bartelmei (Author), Caroline Günther (Author), 2007, Sicherheitsanalyse, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/73143