Thomas Jefferson schrieb im Juni 1776 in die Präambel des Dokuments, welches am 4. Juli 1776 vom zweiten Kontinentalkongreß als amerikanische Unabhängigkeitserklärung verabschiedet werden sollte, die Worte „[w]e hold these truths to be self evident, that all men are created equal; that they are endowed by their creator with certain unalienable rights; that among these are life, liberty and the pursuit of happiness.” Im Gegensatz zu heute bezog sich der Begriff ‚all men’ im Jahr 1776 nicht auf alle Menschen: ‚All’ beinhaltete ausschließlich Personen europäischer Abstammung und schloss Personen afrikanischer Herkunft, sowie Indianer aus. ‚Men’ bezog sich auf Männer und nicht auf Menschen im Allgemeinen; Frauen sollten in den Vereinigten Staaten erst mehr als einhundert Jahre später völlige Gleichberechtigung und Gleichstellung vor dem Gesetz erfahren. Thomas Jeffersons Haltung zur Sklaverei und der (scheinbare) Widerspruch zwischen seinen Worten und Taten im Bezug auf die Sklavereiproblematik wurden in der Geschichtswissenschaft eingehend beleuchtet. Der amerikanische Historiker Stephen E. Ambrose ist sogar der Auffassung, dass „[o]f all contradictions in Jefferson’s contradictory life, none is greater.“
Die folgende Arbeit hat das Ziel zu untersuchen, wo und inwieweit Divergenzen zwischen Jeffersons Denken und Handeln hinsichtlich der Sklaverei bestehen. Nachdem zunächst Jeffersons Herkunft betrachtet wird, um dort mögliche Ursachen für seinen späteren Umgang mit Sklaven und seinen politischen Diskurs über dieses Sujet zu ergründen, sollen danach Essays und Briefe Thomas Jeffersons analysiert werden, in denen er Bezug auf die Problematik der Sklavenhaltung in den Vereinigten Staaten nimmt. Den Schriften Jeffersons sollen dann seine Handlungen während seiner politischen Karriere als Parlamentsabgeordneter im House of Burgesses, Diplomat und amerikanischer Präsident bezüglich der Sklavereiproblematik, sowie sein Verhältnis zu Sklaven im Privatleben, gegenübergestellt werden. Dabei soll im speziellen auf die Beziehung zu seiner Sklavin Sally Hemings eingegangen werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Thomas Jeffersons Hintergrund
- Jeffersons Ansichten
- Jeffersons Handlungen
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht die Divergenzen zwischen Thomas Jeffersons Denken und Handeln in Bezug auf die Sklaverei. Es wird untersucht, inwieweit seine Herkunft und seine Erfahrungen seine Ansichten und sein politisches Handeln beeinflusst haben. Die Analyse von Jeffersons Schriften und Briefen, die sich mit der Sklaverei auseinandersetzen, steht im Mittelpunkt der Arbeit.
- Thomas Jeffersons Biografie und seine Kindheitserfahrungen
- Jeffersons Ansichten zur Sklaverei in seinen Schriften und Briefen
- Jeffersons politisches Handeln im Zusammenhang mit der Sklaverei
- Jeffersons Verhältnis zu seinen Sklaven im Privatleben
- Die Beziehung zu seiner Sklavin Sally Hemings
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung
Die Einleitung stellt die zentrale Problematik des Widerspruchs zwischen Jeffersons Worten und Taten in Bezug auf die Sklaverei dar. Sie beleuchtet den historischen Kontext und die Bedeutung von Jeffersons Rolle in der amerikanischen Revolution.
2. Thomas Jeffersons Hintergrund
Dieses Kapitel untersucht die prägenden Einflüsse auf Jeffersons Kindheit und Jugend. Es werden zwei Erfahrungsströme beleuchtet: das Leben an der Frontier und die umfassende schulische und universitäre Bildung.
3. Jeffersons Ansichten
In diesem Kapitel werden Essays und Briefe Jeffersons analysiert, in denen er sich mit der Sklaverei auseinandersetzt. Es werden seine Ansichten und Argumente zur Sklavenhaltung in den Vereinigten Staaten untersucht.
4. Jeffersons Handlungen
Dieses Kapitel betrachtet Jeffersons politische Karriere als Abgeordneter, Diplomat und Präsident und beleuchtet seine Handlungen im Zusammenhang mit der Sklaverei. Darüber hinaus wird sein Verhältnis zu Sklaven im Privatleben und die Beziehung zu seiner Sklavin Sally Hemings untersucht.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter sind Thomas Jefferson, Sklaverei, amerikanische Revolution, politische Philosophie, Rassismus, politische Handlung, Privatleben, Sally Hemings, Frontier, Bildung.
- Quote paper
- Johannes Steffens (Author), 2007, Thomas Jefferson und das Problem der Sklaverei, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/72906