Einleitung
Fremdsprachen werden als der Schlüssel zur Welt angesehen. Man benötigt sie, weil die Welt an Internationalität gewinnt und Kommunikationsfähigkeit immer größer ge-schrieben wird. Dabei ist nicht das reine Wissen wichtig, dass in der Fremdsprache angeeignet wird, sondern die Interaktion zwischen den Menschen in verschiedenen Situationen, um reichlich Spracherfahrung zu bekommen.
Kindern sollte schon in jungen Jahren die Möglichkeit geboten werden, eine Fremd-sprache zu erlernen. Sie leben in einer multikulturellen Gesellschaft und haben durch die Medien täglich Zugang zu anderen Sprachen. Auch im Kindergarten und der Schule haben Kinder Kontakt zu Kindern verschiedenster Herkunft, so dass sie schon dort auf die Vielfalt der Kulturen und Sprachen treffen. Das Fremdsprachen-lernen ist also ein Beitrag zur Friedenserziehung, der ihnen hilft, diesen Umstand zu erschließen sowie Toleranz und Achtung zu wahren.
Ein rein pragmatisches Argument für den frühen Fremdsprachenunterricht ist, dass durch eine bessere Bildung später auch die Berufschancen verbessert werden. Gerade nach dem „PISA-Schock“ steht die Förderung des Bildungssystems im unteren Bereich ganz oben, um wieder Anschluss an andere Länder Europas zu bekommen. Ein zukunftsgerichtetes Bildungssystem beinhaltet das Erlernen von Fremdsprachen in jungen Jahren. Das eigentliche Ziel des Fremdsprachenlernens in der Schule ist es jedoch, die Sprache und das kulturelle Verständnis den Kindern näher zu bringen.
Für das Fremdsprachenlernen in den ersten Lebensjahren möchte ich zunächst einige entwicklungspsychologische Erkenntnisse für den allgemeinen Spracherwerb nennen. Denn der Erwerb der Muttersprache ist für die geistige Entwicklung von höchster Bedeutung, da sie die wichtigste Ausdrucksform des Kindes ist. Um den Vorgang des Lernens bzw. des Spracherwerbs verstehen zu können, gehe ich auf die Gehirnentwicklung im frühen Kindesalter ein. Danach berichte ich, welche Bedeutung und welche Hintergründe für das frühe Fremdsprachenlernen wichtig sind und welche Möglichkeiten des Erwerbs sich anbieten.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Sprachentwicklung – entwicklungspsychologisch betrachtet
- Spracherwerb und seine Aufgaben
- Höhepunkte der Sprachentwicklung
- Rezeptive phonologische Entwicklung
- Produktive phonologische Entwicklung
- Die erste Produktion von Sätzen
- Entwicklung von der Kommunikation zur Sprache
- Kognitive Voraussetzungen für den Spracherwerb
- Wirkungen und Rückwirkungen
- Sozial-kognitive Komponente
- Gehirnentwicklung und Lernen im Kleinkindalter
- Aktivitäten des Gehirns beim Lernen
- Entwicklung des Gehirns
- Begründung für den frühen Fremdsprachenerwerb
- Was spricht für einen frühen Fremdsprachenbeginn?
- Lehren und Lernen durch Sprache
- Parallelitäten des Fremdsprachenerwerbs zum Mutterspracherwerb
- Das neue Modell des Fremdsprachenunterrichts
- Fremdsprachen in der Grundschule – früher und heute
- Fremdsprachen an der Waldorfschule
- Das Konzept der Immersion
- Fremdsprachenlernen schon vor der Schule – Der bilinguale Kindergarten
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit setzt sich mit dem Thema des Fremdsprachenlernens im frühen Kindesalter auseinander. Ziel ist es, die Bedeutung und Notwendigkeit eines frühen Fremdsprachenbeginns zu beleuchten, indem die sprachliche und kognitive Entwicklung von Kindern im Vorschulalter betrachtet wird. Dabei werden insbesondere die Parallelen zwischen dem Erwerb der Muttersprache und dem Fremdspracherwerb hervorgehoben.
- Sprachentwicklung und ihre Bedeutung für die kognitive Entwicklung
- Die Rolle des Gehirns beim Lernen und der Spracherwerb
- Argumente für einen frühen Fremdsprachenbeginn
- Die Bedeutung der Interaktion und Kommunikation beim Spracherwerb
- Verschiedene Modelle des Fremdsprachenunterrichts
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt das Thema des Fremdsprachenlernens im frühen Kindesalter vor und beleuchtet die Bedeutung von Sprachkompetenz in einer globalisierten Welt. Im ersten Kapitel wird die Sprachentwicklung aus entwicklungspsychologischer Sicht betrachtet. Hier werden die Aufgaben des Spracherwerbs, die Höhepunkte der Sprachentwicklung sowie die kognitiven Voraussetzungen für den Spracherwerb erläutert. Im zweiten Kapitel geht es um die Gehirnentwicklung und das Lernen im Kleinkindalter. Hier werden die Aktivitäten des Gehirns beim Lernen und die Entwicklung des Gehirns näher betrachtet. Das dritte Kapitel beschäftigt sich mit der Begründung für den frühen Fremdsprachenerwerb. Hier werden verschiedene Argumente für einen frühen Fremdsprachenbeginn, die Bedeutung des Lehrens und Lernens durch Sprache, die Parallelen des Fremdsprachenerwerbs zum Mutterspracherwerb sowie unterschiedliche Modelle des Fremdsprachenunterrichts dargestellt.
Schlüsselwörter
Die Hausarbeit beschäftigt sich mit den Schlüsselbegriffen Fremdsprachenerwerb, Sprachentwicklung, kognitive Entwicklung, Gehirnentwicklung, Kleinkindalter, Mutterspracherwerb, frühe Fremdsprachenförderung, bilinguale Kindergarten, Immersion, Waldorfschule, multikulturelle Gesellschaft.
- Quote paper
- Benjamin Lonnemann (Author), 2003, Fremdsprachenlernen im frühen Kindesalter - Begründung des Ansatzes, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/72817