Die Bereitstellung der in der Produktion benötigten Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe sowie Vorprodukte nach Art, Qualität, Menge, Zeitpunkt und Ort ist eine wichtige Aufgabe für Unternehmen. Um die Materialien bereitstellen zu können, müssen die Unternehmen diese unter der Beachtung der Kostenoptimierung rechtzeitig beschaffen. Die Gesamtkosten der Materialbereitstellung setzen sich aus Bestell-, Lager- und Materialkosten zusammen. Diese müssen in Einklang gebracht werden. Die Problematik der Bestellmengenplanung ist die Bestimmung der Bestellmenge, mit der Materialien kostenoptimal beschafft werden.
Das Ziel dieser Diplomarbeit ist die Evaluation ausgewählter Modelle der Bestellmengenplanung. Das Modell der optimalen Bestellmenge und das Wagner-Whitin-Modell sind für diese Untersuchung ausgewählt worden. Das Modell der optimalen Bestellmenge ist zur Lösung der Entscheidungsproblematik bei der Bestellmengenplanung entwickelt worden. Es ist für statische Problemstellungen anwendbar und bietet eine optimale Lösung. Mit dem Wagner-Whitin-Modell kann ein optimales Ergebnis für dynamische Problemstellungen ermittelt werden. In der vorliegenden Arbeit wird untersucht, wie mit beiden Modellen Entscheidungen für die Bestellmengenplanung innerhalb von Unternehmen getroffen werden können. Außerdem wird analysiert, wie sich die Modelle um einen einmaligen Mengenrabatt und um Mengenrabattstaffelungen erweitern lassen und wie sich daraufhin die Entscheidungen der Unternehmen verändern können.
Um diese Zielsetzung anschaulicher zu gestalten, wird eine Beispielunternehmung, die Automobil AG, mit einer fiktiven Problemstellung eingeführt. Die Automobil AG ist ein in der Automobilbranche tätiges Industrieunternehmen. Für die Produktion der Automobile werden jedes Jahr 1.000.000 Rückspiegel, die von der Spiegel GmbH & Co. KG bezogen werden, benötigt. Für einen konstanten Periodenbedarf wird die optimale Bestellmenge für die Automobil AG mithilfe des Modells der optimalen Bestellmenge ermittelt. Für einen schwankenden Periodenbedarf wird das Wagner-Whitin-Modell verwendet. Die Spiegel GmbH & Co. KG gewährt der Automobil AG des Weiteren bestellmengenabhängige Rabatte. Für einen einmaligen Mengenrabatt und für Mengenrabattstaffelungen wird jeweils die optimale Bestellmengenplanung ermittelt.
Diese Untersuchung schließt mit einer Zusammenfassung der Ergebnisse und einem Ausblick auf den weiteren Forschungsbedarf.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Problemstellung und Zielsetzung dieser Untersuchung
- Vorgehensweise dieser Untersuchung
- Die Bestellmengenplanung als Entscheidungsproblem der Beschaffungslogistik
- Grundlagen der Logistik
- Herkunft und Entwicklung
- Der Logistikbegriff
- Segmentierungsmöglichkeiten
- Institutionelle Segmentierung
- Funktionale Segmentierung
- Beschaffungslogistik
- Ziele der Beschaffungslogistik
- Aufgaben der Beschaffungslogistik
- Relevanz der Bestellmengenplanung für die Beschaffungslogistik
- Statische Modelle der Bestellmengenplanung
- Grundlagen statischer Modelle
- Das Modell der optimalen Bestellmenge
- Prämissen für die Gültigkeit des Modells der optimalen Bestellmenge
- Formale Herleitung des Modells der optimalen Bestellmenge
- Bestimmung der optimalen Bestellmenge
- Mathematische Ermittlung der optimalen Bestellmenge
- Tabellarische Ermittlung der optimalen Bestellmenge
- Grafische Ermittlung der optimalen Bestellmenge
- Erweiterungsmöglichkeiten
- Berücksichtigung eines einmaligen Mengenrabattes
- Berücksichtigung von Mengenrabattstaffelungen
- Kritische Würdigung
- Dynamische Modelle der Bestellmengenplanung
- Grundlagen dynamischer Modelle
- Das Wagner-Whitin-Modell
- Prämissen für die Gültigkeit des Wagner-Whitin-Modells
- Formale Herleitung des Wagner-Whitin-Modells
- Die dynamische Optimierung
- Das Theorem des Planungshorizontes
- Anwendung des Wagner-Whitin-Modells
- Vorwärtsrekursion
- Rückwärtsrekursion
- Erweiterungsmöglichkeiten
- Berücksichtigung eines einmaligen Mengenrabattes
- Berücksichtigung von Mengenrabattstaffelungen
- Kritische Würdigung
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Diplomarbeit befasst sich mit der Evaluation ausgewählter Modelle der Bestellmengenplanung. Ziel ist es, die verschiedenen Modelle hinsichtlich ihrer Anwendbarkeit und Effizienz im Kontext der Beschaffungslogistik zu analysieren. Dabei liegt der Fokus auf der Vertiefung des Verständnisses der Modelle und ihrer Anwendungsmöglichkeiten.
- Grundlagen der Bestellmengenplanung
- Statische und dynamische Modelle der Bestellmengenplanung
- Anwendbarkeit und Effizienz der Modelle
- Modellevaluation und vergleichende Analyse
- Relevanz für die Praxis der Beschaffungslogistik
Zusammenfassung der Kapitel
- Die Einleitung erläutert die Problemstellung und Zielsetzung der Untersuchung. Sie beschreibt die Vorgehensweise und den Aufbau der Arbeit.
- Kapitel 2 beleuchtet die Bestellmengenplanung als Entscheidungsproblem der Beschaffungslogistik. Es werden die Grundlagen der Logistik, die Ziele und Aufgaben der Beschaffungslogistik sowie die Relevanz der Bestellmengenplanung für die Beschaffungslogistik dargestellt.
- Kapitel 3 befasst sich mit statischen Modellen der Bestellmengenplanung. Es werden die Grundlagen statischer Modelle, das Modell der optimalen Bestellmenge mit seinen Prämissen, der formalen Herleitung und der Bestimmung der optimalen Bestellmenge, sowie die Erweiterungsmöglichkeiten und die kritische Würdigung behandelt.
- Kapitel 4 untersucht dynamische Modelle der Bestellmengenplanung. Es werden die Grundlagen dynamischer Modelle, das Wagner-Whitin-Modell mit seinen Prämissen, der formalen Herleitung, der Anwendung und den Erweiterungsmöglichkeiten, sowie die kritische Würdigung des Modells betrachtet.
Schlüsselwörter
Die vorliegende Diplomarbeit beschäftigt sich mit den Schlüsselbegriffen Bestellmengenplanung, Beschaffungslogistik, statische Modelle, dynamische Modelle, optimale Bestellmenge, Wagner-Whitin-Modell, Modellauswahl, Modellbewertung, Effizienz, Anwendbarkeit, Kostenoptimierung, Praxisrelevanz.
- Quote paper
- Nadine Bach (Author), 2007, Evaluation ausgewählter Modelle der Bestellmengenplanung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/72746