Die strafrechtliche Abteilung des 64. Deutschen Juristentages in Berlin, befasste sich erstmals vom 17.-20.09.2002 seit dem Jahre 1904 mit dem Jugendstrafrecht. Aufgegriffen wurde die zentrale Fragestellung ob das Jugendstrafrecht noch zeitgemäß ist. Im Vordergrund stand die Behandlung eines Entwurfes für ein künftiges Änderungsgesetz zum Jugendgerichtsgesetz.
Das Ziel der vorliegenden Arbeit 2006 in Hessen ist eine grundlegende Auseinandersetzung mit dem Jugendstrafrecht.
Inhaltsverzeichnis
- A. Einleitung
- B. Historische Entwicklung des Jugendstrafrechts.
- I. Rechtslage vor dem RJGG von 1923.
- II. Rechtslage nach dem RJGG von 1923.
- III. Rechtslage nach dem RJGG von 1943.
- IV. Rechtslage nach dem JGG von 1953.
- V. Rechtslage nach dem Änderungsgesetz zum JGG von 1990.
- C. Grundphilosophie des deutschen Jugendstrafrechts.
- I. Der Erziehungsgedanke im Jugendstrafrecht.
- II. Verfahrensrechtliche Ausgestaltung.
- III. Die besonderen Maßnahmen des JGG.
- 1. Anwendbarkeit des JGG.
- 2. Informelle Reaktionen
- a) Die folgenlose Einstellung nach § 45 I JGG.
- b) Die Einstellung nach Durchführung oder Einleitung erzieherischer Maßnahmen.
- c) Einstellung nach Durchführung eines formlosen jugendrichterlichen Erziehungsverfahrens.
- d) Richterliche Einstellungsmöglichkeit nach Klageerhebung.
- e) Zusammenfassende Betrachtung.
- 3. Erziehungsmaßregeln
- 4. Zuchtmittel.
- 5. Jugendstrafe.
- D. Einordnung des deutschen Jugendstrafrechts in den internationalen Kontext.
- I. Jugendstrafrecht in den USA
- II. Jugendstrafrecht in England/Wales.
- III. Jugendstrafrecht in den Niederlanden
- IV. Jugendstrafrecht in der Schweiz.
- V. Jugendstrafrecht in Slowenien.
- VI. Jugendstrafrecht in Entwicklungsländern und den ehemals sozialistischen Staaten.
- VII. Zusammenfassende Einordnung.
- E. Vorbehalte gegen das geltende Jugendstrafrecht.
- I. Vorbehalte gegen den Erziehungsgedanken.
- 1. Ist das Jugendstrafrecht zu weich?
- 2. Ist das Jugendstrafrecht härter als das allgemeine Strafrecht?
- II. Kritik an den einzelnen Maßnahmen.
- 1. Erziehungsmaßregeln.
- 2. Jugendarrest.
- 3. Jugendstrafe.
- III. Kritik an der Einbeziehung Heranwachsender in das Jugendstrafrecht.
- F. Reformbedarf und Vorschläge.
- I. Ist das deutsche Jugendstrafrecht reformbedürftig?
- II. Reformvorschläge.
- 1. Ziele des 64. Deutschen Juristentages.
- 2. Reformvorschlag zum Jugendstrafrecht von H.J. Albrecht.
- 3. Vorschlag zur Abschaffung des Jugendstrafrechts.
- 4. Regierungsentwürfe.
- a) Gesetzesantrag des Freistaats Bayern vom 17.08.1999.
- b) Gesetzesantrag des Landes Brandenburg vom 04.07.2002
- c) Gesetzentwurf des Bundesrates vom 06.08.2003.
- d) Gesetzesantrag der Länder Sachsen, Bayern, Hessen, Niedersachen und Thüringen vom 25.03.04.
- e) Referentenentwurf zum 2. JGGÄndG vom 08.04.2004.
- f) Gesetzentwurf des Bundesrates vom 12.07.2005
- 5. Gegenüberstellung mit den rechtswissenschaftlichen Gegenargumenten.
- 6. Schlussbetrachtung.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Examenshausarbeit beschäftigt sich mit dem deutschen Jugendstrafrecht. Sie beleuchtet die historische Entwicklung des Jugendstrafrechts, analysiert die Grundphilosophie des aktuellen Rechtsrahmens und ordnet das deutsche System im internationalen Kontext ein. Die Arbeit setzt sich kritisch mit bestehenden Vorbehalten und Kritikpunkten auseinander und diskutiert den Reformbedarf sowie verschiedene Reformvorschläge.
- Historische Entwicklung des Jugendstrafrechts
- Grundphilosophie des deutschen Jugendstrafrechts, insbesondere der Erziehungsgedanke
- Einordnung des deutschen Jugendstrafrechts im internationalen Kontext
- Kritik an den einzelnen Maßnahmen und der Einbeziehung Heranwachsender in das Jugendstrafrecht
- Reformbedarf und verschiedene Reformvorschläge
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung gibt einen Überblick über die Thematik und die Struktur der Arbeit. Das zweite Kapitel beleuchtet die historische Entwicklung des Jugendstrafrechts in Deutschland, beginnend mit der Rechtslage vor dem RJGG von 1923 bis hin zu den aktuellen Rechtslagen. Kapitel C analysiert die Grundphilosophie des deutschen Jugendstrafrechts, insbesondere den Erziehungsgedanken, und betrachtet die verfahrensrechtliche Ausgestaltung sowie die verschiedenen Maßnahmen des JGG.
Kapitel D befasst sich mit der Einordnung des deutschen Jugendstrafrechts in den internationalen Kontext. Es werden verschiedene Systeme, wie z.B. in den USA, England/Wales, den Niederlanden, der Schweiz und Slowenien sowie in Entwicklungsländern und ehemaligen sozialistischen Staaten, betrachtet. Die Diskussion über Vorbehalte und Kritik am geltenden Jugendstrafrecht bildet den Schwerpunkt von Kapitel E. Hier werden sowohl Vorbehalte gegen den Erziehungsgedanken als auch Kritik an den einzelnen Maßnahmen und der Einbeziehung Heranwachsender in das Jugendstrafrecht behandelt.
Das letzte Kapitel, Kapitel F, befasst sich mit dem Reformbedarf und verschiedenen Reformvorschlägen. Hier werden sowohl die Ziele des 64. Deutschen Juristentages als auch Reformvorschläge von H.J. Albrecht und zur Abschaffung des Jugendstrafrechts analysiert. Darüber hinaus werden verschiedene Regierungsentwürfe und deren rechtswissenschaftliche Gegenargumente dargestellt.
Schlüsselwörter
Jugendstrafrecht, Erziehungsgedanke, Jugendgerichtsgesetz (JGG), Jugendstrafverfahren, Strafrecht, Strafrechtssystem, internationale Vergleich, Reformvorschläge, Kritik, Diversion.
- Quote paper
- Dominik Pacelt (Author), 2006, Einführung in das deutsche Jugendstrafrecht, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/72743