Karl Marx gilt als derjenige, der den Klassenbegriff am konsequentesten entwickelt und im Kontext seines historischen Materialismus populär gemacht hat. Aber auch Max Webers Definition lässt sich eigentlich in jedem Einführungswerk über Klassen und soziale Ungleichheit finden. Manche Autoren wie zum Beispiel Gregor Schöllgen sind allerdings der Meinung, dass Weber die Klassentheorie Marxens ein halbes Jahrhundert später weitestgehend übernommen und nur leicht modifiziert hätte.
Die Hausarbeit untersucht deshalb, inwieweit Weber mit seinem Entwurf tatsächlich auf Marxens Klassenbegriff aufbaut. Dazu wird in einem Vergleich zuerst die Klasse bei Marx dargestellt und dieser anschließend Webers Definition gegenübergestellt, um Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen den Klassenbegriffen der beiden Autoren aufzuzeigen. Da am Ende der Gegenüberstellung die Unterschiede zu überwiegen scheinen, geht die Arbeit auch auf die Bewertungen anderer Autoren zu dem Thema ein und setzt sich insbesondere mit Schöllgens Argumentation zum „Weberschen Marxismus“ auseinander.
Die Untersuchung kommt schließlich zu dem Ergebnis, dass Weber gegenüber Marx eine eigenständige Klassenkonzeption entwickelt hat.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der Klassenbegriff bei Marx
- Herleitung aus dem Historischen Materialismus
- Von der Klassenlage zum Klassenkampf
- Zusammenfassung
- Die Gegenüberstellung zu Webers Klassenbegriff
- Besitz-, Erwerbs- und soziale Klassen
- Klasseninteresse, Klassenhandeln, Klassenkampf
- Zusammenfassung
- Die Bewertung anderer Autoren
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit befasst sich mit der Analyse des Klassenbegriffs bei Karl Marx und Max Weber. Sie zielt darauf ab, Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen beiden Konzepten herauszuarbeiten und zu bewerten, inwieweit Weber auf Marx aufbaut oder dessen Theorie lediglich kopiert. Die Arbeit untersucht die Entwicklung des Klassenbegriffs bei Marx im Kontext des historischen Materialismus und stellt diesen Webers Definition gegenüber, die Besitz-, Erwerbs- und soziale Klassen unterscheidet. Darüber hinaus werden die Theorien beider Autoren hinsichtlich Klasseninteresse, Klassenhandeln und Klassenkampf beleuchtet. Die Arbeit befasst sich nicht mit der Frage, in welchem Maße die Klassenkonzepte von Marx und Weber heute noch angemessen sind.
- Der Klassenbegriff bei Marx im Kontext des historischen Materialismus
- Webers Klassenbegriff und seine Unterschiede zu Marx
- Klasseninteresse, Klassenhandeln und Klassenkampf bei Marx und Weber
- Bewertung anderer Autoren zum Vergleich der Klassenbegriffe
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der sozialen Ungleichheit ein und beleuchtet die Bedeutung des Klassenbegriffs in der Soziologie. Kapitel 2 widmet sich der Herleitung des Klassenbegriffs bei Marx aus dem historischen Materialismus und erläutert dessen Kernaussagen. Es werden die verschiedenen gesellschaftlichen Epochen und die Klassengegensätze in der kapitalistischen Gesellschaft dargestellt. Kapitel 3 stellt Webers Klassenbegriff gegenüber und untersucht dessen Unterschiede zu Marx, insbesondere die Unterscheidung zwischen Besitz-, Erwerbs- und sozialen Klassen sowie die Konzepte von Klasseninteresse, Klassenhandeln und Klassenkampf. Kapitel 4 greift verschiedene Autoren auf, die sich mit den Klassenbegriffen von Marx und Weber auseinandersetzen und deren Bewertung einbezogen werden, um die unterschiedlichen Urteile zu ergründen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit behandelt den Klassenbegriff, soziale Ungleichheit, historischen Materialismus, Marxismus, Weberianismus, Klassenkampf, Klassenlage, Besitzklassen, Erwerbsklassen, soziale Klassen, Klasseninteresse, Klassenhandeln, Klassenkonflikt.
- Quote paper
- Benjamin Triebe (Author), 2006, Der Klassenbegriff bei Marx und Weber - Ein beurteilender Vergleich, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/72497