Nach der Errichtung der faschistischen Diktatur im Januar 1933 mussten notgedrungen unzählige Antifaschisten aus Deutschland fliehen oder in den Untergrund gehen. Viele Kommunisten führte der Weg in die Sowjetunion, die dort Asyl fanden. Sie setzten dort ihren Widerstand gegen Hitlerdeutschland in den verschiedensten Formen fort. Nach der Niederlage der Wehrmacht bei Stalingrad gründeten deutsche Kommunisten im sowjetischen Exil auf Initiative der KPD gemeinsam mit kriegsgefangenen Wehrmachtssoldaten am 12. und 13. Juli 1943 in Krasnogorsk in der Nähe von Moskau das Nationalkomitee „Freies Deutschland“. Der Gründung des NKFD war am 27. Mai 1943 der Vorschlag des Politbüros des Zentralkomitees der KPD zur „Bildung eines deutschen Komitees zum Kampf gegen Hitlerkrieg und Nazityrannei“ vorangegangen. Die Gründungsversammlung des Nationalkomitees „Freies Deutschland“ beschloss ein programmatisches Dokument unter dem Titel „Manifest des Nationalkomitees ‚Freies Deutschland’ an die Wehrmacht und das deutsche Volk“. In ihm wurden die Ziele des NKFD benannt. Der Krieg sollte sofort beendet werden, der Hitlerfaschismus gestürzt und eine demokratische Regierung in Deutschland errichtet werden. Diese Ziele wurden mit einem enormen Materialaufwand propagiert. Angesprochen werden sollten in erste Linie die Soldaten der Wehrmacht. Diese sollten zur Einstellung der Kampfhandlungen und einem organisierten Rückzug an die Reichsgrenze und schließlich zum Sturz Hitlers bewegt werden.
Am 20. Juli 1943 ging der Radiosender NKFD auf Sendung. Bislang wurde die Geschichte des Senders des NKFD kaum erforscht. Wenn überhaupt, ist er in Publikationen über das Nationalkomitee „Freies Deutschland“ nur am Rande erwähnt. In dieser Arbeit soll ein knapper Überblick über den Sender gegeben werden. Wie arbeitete und setzte sich die Redaktion zusammen? Wie waren die technischen Voraussetzungen für den Sendebetrieb? Wie war das Programm gestaltet? Und nicht zuletzt: Erreichte der Sender seine Adressaten, fiel die Rundfunkpropaganda des NKFD auf fruchtbaren Boden? Nach einem kurzen Überblick über die Literatur- und Quellenlage soll die Zusammensetzung der Redaktion, Umfang der Sendezeiten sowie die benutzte Technik des Senders grob umrissen werden. Im Hauptteil soll die Programmgestaltung beleuchtet werden; aufgrund des Umfangs dieser Arbeit kann dies jedoch nur skizzenhaft erfolgen. Schließlich soll geprüft werden, ob und wieweit Reaktionen auf die Sendungen des NKFD erfolgten.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Literatur- und Quellenlage
- Redaktion, Technik, Sendezeiten
- Nachrichten, Ansprachen und Kommentare
- Der „Heimatdienst“
- Christen im Sender des NKFD
- Kultursendungen
- Operative Anweisungen
- Resonanz und Reaktionen
- Zusammenfassung und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit dem Radiosender des Nationalkomitees „Freies Deutschland“, der im Juli 1943 in der Sowjetunion entstand. Sie zielt darauf ab, einen Überblick über die Entstehung, Organisation und die Programmgestaltung des Senders zu geben, sowie die Reaktionen auf seine Sendungen zu analysieren.
- Die Gründung des NKFD und seine Ziele
- Die Organisation und Zusammensetzung der Redaktion
- Die technische Ausstattung des Senders
- Die Programmstruktur und Inhalte des Senders
- Die Rezeption und Wirkung der Sendungen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt das Nationalkomitee „Freies Deutschland“ und seine Ziele vor, während das zweite Kapitel die vorhandenen Quellen und Literatur zur Geschichte des Senders beleuchtet. Das dritte Kapitel widmet sich der Redaktion, der Technik und den Sendezeiten des Senders. Der vierte Abschnitt analysiert die Programmstruktur des Senders, einschließlich Nachrichten, Ansprachen, dem „Heimatdienst“, Kultursendungen und operativen Anweisungen.
Schlüsselwörter
Nationalkomitee „Freies Deutschland“, Radiosender, Rundfunkpropaganda, antifaschistischer Widerstand, Sowjetunion, Wehrmacht, Nachrichten, „Heimatdienst“, Kultursendungen, Reaktionen.
- Quote paper
- Dominik Clemens (Author), 2002, 'Deutschland muss leben, deshalb muss Hitler fallen' - Der Radiosender des Nationalkomitees 'Freies Deutschland', ein Überblick, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/72288