´Textlinguistik´, so wird die Teildisziplin genannt, die sich mit den Struktureigenschaften des Textes befasst. Dieser Begriff taucht erst seit etwa Mitte der 60er Jahre auf, was bedeutet, dass die Beschäftigung mit Texten relativ neu ist. Bis zu diesem Zeitpunkt war der Text als solcher im Rahmen der Sprachwissenschaft eher eine Randerscheinung. Mit dem Text als sprachlicher Erscheinungsform im Mittelpunkt setzt sich die Textlinguistik deutlich ab von der systematischen Linguistik, in deren Zentrum der Satz steht. Die Textlinguisten rechtfertigen ihre Schwerpunkt - Setzung mit der Beobachtung, dass sich sowohl die semantischen als auch syntaktischen Funktionen bestimmter grammatischer Phänomene (wie z.B. der Pronomina und der deiktischen Ausdrücke) erst genau bestimmen lassen, wenn man sie satzübergreifend, also auf der Textebene, betrachtet. Einerseits stellt die Textlinguistik eine sprachwissenschaftliche Disziplin dar, die sich mit der Abgrenzung und Klassifizierung von Texten beschäftigt, fragt also danach, wie sich linguistisch die Größe „Text“ genau bestimmen lässt und welche verschiedenen Typen von Texten es gibt. Anderseits wird durch sie der Bau und die Struktur von Texten untersucht, d.h. sie geht der Frage nach, welche sprachlichen Bauelemente Texte konstituieren, wie die einzelnen Elemente (Sätze, Textabschnitte) systematisch zusammenhängen und wie sie zu Texten verbunden werden.
Textlinguistik ist heute mehr als nur bestimmte sprachwissenschaftliche Teildisziplin. Wann immer nach dem Sprachgebrauch, seiner Bedeutung für menschliches Handeln und soziales Miteinander gefragt wird, geht es um Texte. Texten kommt in allen Gesellschaften und Gruppen eine Schlüsselfunktion zu; sie sind ein zentraler Bestandteil dessen, was man „Kultur“ bzw. „Ideologie“ nennt. Soziale Ordnung und historischer Wandel in Politik und Wirtschaft, Recht und Religion, Wissenschaft und Technik, Literatur und Alltag beruhen wesentlich auf Texten. Je flexibler soziale Strukturen werden, um so mehr hängt von den Fähigkeiten der Kommunizierenden ab, stilistische Wahlen zu treffen und rhetorisch zu überzeugen. Je komplexer und globaler die Kommunikation, umso gefragter sind Textexperten als Wissens- und Kulturvermittler.
Die vorliegenden Ausführungen befassen sich hauptsächlich mit den Grundbegriffen: Text, Texttyp und Textsorte. Die Hauptfrage könnte lauten: haben diese Elemente erkennbare Auswirkung auf das Lesen?
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der Textbegriff und seine Charakteristika
- Fiktionale und nicht- fiktionale Texte
- Texttypen
- Textsorten
- Schlussbemerkung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit beschäftigt sich mit den Grundlagen der Textlinguistik und befasst sich insbesondere mit den Begriffen Text, Texttyp und Textsorte. Ziel ist es, die wichtigsten Merkmale dieser Elemente zu beleuchten und ihre Auswirkung auf das Lesen zu untersuchen.
- Der Textbegriff und seine Definition
- Die Unterscheidung zwischen fiktionalen und nicht- fiktionalen Texten
- Die verschiedenen Arten von Texttypen und Textsorten
- Die Bedeutung von Texten für die Kommunikation und den kulturellen Austausch
- Die Anwendung textlinguistischer Erkenntnisse auf die Analyse und Interpretation von Texten
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung führt den Leser in die Textlinguistik ein und erläutert ihre Bedeutung als sprachwissenschaftliche Disziplin. Sie hebt die besondere Rolle von Texten in verschiedenen Bereichen des menschlichen Lebens hervor und zeigt die Notwendigkeit, sich mit deren Struktur und Funktion auseinanderzusetzen. Die Arbeit konzentriert sich auf die Grundbegriffe Text, Texttyp und Textsorte und untersucht ihre mögliche Auswirkung auf das Leseverhalten.
Der Textbegriff und seine Charakteristika
Dieses Kapitel beleuchtet den Begriff „Text“ und seine Vielschichtigkeit. Es werden verschiedene Definitionen und Perspektiven auf den Text vorgestellt, die sich aus verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen ergeben. Besonderes Augenmerk wird auf die Unterscheidung zwischen fiktionalen und nicht-fiktionalen Texten gelegt.
Schlüsselwörter
Textlinguistik, Textbegriff, Texttypen, Textsorten, Fiktion, Non-Fiktion, Kohärenz, kommunikative Funktion, Sprachgebrauch, Kultur, Ideologie, Leseverhalten.
- Quote paper
- Magdalena Palarz (Author), 2001, Texte, Texttypen, Textsorten, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/72250