Heute finden Drogen einen leichten Zugang ins Alltagslegen. Etwa 5–10% der deutschen Bevölkerung leiden unter einer Abhängigkeit. Nikotin und Alkohol sind derzeit Suchtmittel Nummer Eins und es sterben mehr Menschen daran als an Heroin, Kokain oder Cannabis. Angenommen wird, dass ca. 15 Million Menschen rauchen und jährlich ca. 140.000 Menschen an den Folgen des Rauchens sterben. Ca. 70.000-100.000 werden durch das Rauchen frühzeitig invalide und durch Passivrauchen sterben ca. 3.400 Menschen. Von Alkohol sind ca. 2 Mio. Menschen abhängig, und ca. 70.000 sterben an den Folgen direkt oder indirekt z.B. durch Verkehrsunfähigkeit in Unfällen. Bei den Medikamentenabhängigen sieht es ähnlich aus, insbesondere weil die Dunkelziffer einen viel hören Anteil an Abhängigkeitskranken vermuten lässt als die Statistik besagt. Ungefähr 175.000 Menschen sind von illegalen harten Drogen wie Heroin, Kokain u.a. abhängig, und letztes Jahr sind ca. 1.326 Menschen an den Folgen gestorben. Cannabis mit ca. 250.000 Konsumenten stellt den höchsten Anteil des illegalen Konsums dar. Dennoch sind bisher keine Menschen daran gestorben. Die Zahlen der Gelegenheitskonsumenten illegaler Substanzen, insbesondere Cannabis wird weit aus höher geschätzt.
Die Folge des übermäßigen Drogenkonsums ist die Sucht nach Drogen. Menschen sind süchtig. Der Großteil der deutschen Bevölkerung ist von irgend etwas abhängig. Süchtig nach Heroin, Kokain, Cannabis, Alkohol, Nikotin, Kaffee, sowie Magersüchtig, Konsumsüchtig, Machtsüchtig, Sportsüchtig und Arbeitssüchtig. All dies sind Krankheiten, die uns durch alle Bevölkerungsgruppen begleiten. Die Liste der Abhängigkeiten könnte fortgesetzt werden. Alles macht süchtig, egal ob es Substanzen, Verhaltensweisen oder Tätigkeiten, die ständig durchgeführt werden, sind. Menschen können von allem und jedem Stoff süchtig werden. Doch was bedeuten Sucht und Abhängigkeit? Und wie entstehen sie? Warum sind diese Begriffe so unpopulär? Fragen, die in dieser Arbeit beantwortet werden sollen.
Zu Beginn der Arbeit werden die allgemeinen Begrifflichkeiten geklärt, um bei der Verwendung von den Begriffen Drogen, Sucht und Abhängigkeit ein einheitliches Verständnis zu haben. Dabei soll die Problematik der Vielfältigkeit von Begriffen dargestellt werden.
In den weiteren Kapiteln werden die Phänomene Sucht und Abhängigkeit angerissen. Eine ausführliche Ausarbeitung lediglich eines Begriffes würde den Rahmen dieser Arbeit sprengen. Die Definitionsvielfalt hat
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Begriffsklärungen
- Das Wort „Droge“
- Definition von Drogen
- Legale „Alltagsdrogen“ und illegale „Betäubungsmittel“
- Das Wort „Sucht“ – das Dahinsiechen
- Historischer Rückblick
- Die heutige Bedeutung von Sucht
- Der Begriff Sucht wird durch den Begriff der Abhängigkeit ersetzt.
- „Sucht“ und „Abhängigkeit“
- Stoffgebundene und stoffungebundene Suchtformen
- Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und ihr internationales Klassifikationssystem der Krankheiten (ICD-10)
- WHO Definition von Abhängigkeit
- Diagnoseschema der WHO: ICD-10
- Definitionen von Wanke und Gross
- Hauptmerkmale psychischer, physischer und sozialer Abhängigkeit
- Verlauf einer Suchterkrankung auf einen Blick
- Phasen und Ursachen bis zur Entstehung einer krankhaften Abhängigkeit
- Die einzelnen Phasen bis zur Entstehung einer krankhaften Abhängigkeit
- Theorien zu den Ursachen einer krankhaften Abhängigkeit
- Klassische Theorien
- Moderne Theorien
- Die Theorie des Trias Modells (Kielhz'sche Dreieck)
- Schlussbetrachtung
- Zusammenfassung
- Kontroll- und Freiheitsverlust
- Recht auf Rausch
- Resümee
- Literaturverzeichnis
- Anhänge
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Studienarbeit analysiert das Phänomen der Sucht und Abhängigkeit. Ziel ist es, ein umfassendes Verständnis des komplexen Themas zu vermitteln, indem die historische Entwicklung, aktuelle Definitionen und verschiedene Ursachen der Sucht beleuchtet werden.
- Die historische Entwicklung des Begriffs „Sucht“ und „Abhängigkeit“
- Definitionen von Sucht und Abhängigkeit, einschließlich der WHO-Kriterien
- Stoffgebundene und stoffungebundene Suchtformen
- Phasen und Ursachen der Entstehung einer krankhaften Abhängigkeit
- Soziokulturelle und psychologische Faktoren, die zur Sucht beitragen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung beleuchtet die historische Entwicklung der Suchtproblematik im Kontext der Industrialisierung und der Verbreitung von Drogen. Sie stellt die Relevanz des Themas vor und liefert einen Überblick über die aktuelle Situation in Deutschland. Das Kapitel „Begriffsklärungen“ widmet sich der Definition von „Droge“ und „Sucht“ sowie dem Wandel des Begriffs „Sucht“ hin zur „Abhängigkeit“. Es werden legale und illegale Drogenformen, historische Aspekte sowie die aktuelle Bedeutung des Suchtbegriffs untersucht.
Das Kapitel „Sucht“ und „Abhängigkeit“ beschäftigt sich mit verschiedenen Definitionen und Klassifikationssystemen der Sucht, insbesondere der Definition der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und dem internationalen Klassifikationssystem der Krankheiten (ICD-10). Es werden zudem die Hauptmerkmale psychischer, physischer und sozialer Abhängigkeit erläutert, sowie der Verlauf einer Suchterkrankung auf einen Blick dargestellt.
Das Kapitel „Phasen und Ursachen bis zur Entstehung einer krankhaften Abhängigkeit“ beschreibt die einzelnen Phasen, die zu einer Sucht führen können. Es werden verschiedene Theorien zur Entstehung von Sucht, einschließlich klassischer und moderner Ansätze, sowie das Trias Modell (Kielhz'sche Dreieck) vorgestellt.
Schlüsselwörter
Die Studienarbeit konzentriert sich auf die Themen Sucht, Abhängigkeit, Drogen, legale und illegale Drogen, WHO-Kriterien, ICD-10, psychische Abhängigkeit, physische Abhängigkeit, soziale Abhängigkeit, Phasen der Abhängigkeit, Ursachen der Sucht, Trias Modell, Soziokulturelle Faktoren, Psychologische Faktoren.
- Quote paper
- Dipl. Sozialpäd./-arbeiterin (Uni) Christina Aman (Author), 2007, Sucht und Abhängigkeit, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/72219