Das von führenden Leuten aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaft vorgebrachte Bekenntnis zur Leistungsgesellschaft ist eine mittlerweile zur Realität gewordene Grundkonstante sowohl des privaten als auch des beruflichen Alltags geworden. Diesbezüglich vermag es wenig zu verwundern, dass das Bedürfnis nach Beurteilung eines wie auch immer gearteten Leistungsbegriffs enorm an Stellenwert gewonnen hat. Nicht selten bildet die Leistungsbeurteilung im beruflichen Kontext die zentrale Grundlage für Einstellungs-, Fortbildungs- sowie Beförderungsentscheidungen. Leistungsbeurteilungen sind jedoch kein auf den beruflichen Alltag konzentriertes Phänomen. Ein Blick auf die akademische Ebene verdeutlicht die seit Jahren steigende Bedeutung der Evaluierung von Studienleistungen. Die zum Teil noch rudimentären Erfahrungen im Bereich der Bewertungsverfahren relativieren die Validität und Prognosekraft der Ergebnisse deutlich. Die Erfolgsvorhersage eines Studierenden über die Variable „Abschlussnote“ greift in diesem Zusammenhang offensichtlich zu kurz. Ein Mix unterschiedlichster Eigenschaften und Fähigkeiten determiniert den späteren Erfolg eines Studiums. Aus diesem Grund wird innerhalb dieser Arbeit der Frage nachgegangen, ob Modelle der aufgabenbezogenen Leistungsbeurteilung auch auf Studienleistungen übertragbar sind.
Nach einer Einführung in die Struktur beruflicher Leistung und der Darstellung der Leistungsbeurteilung hinsichtlich möglicher Modelle beschäftigt sich diese Arbeit schwerpunktmäßig mit der Entwicklung unterschiedlicher Konzepte zur aufgabenbezogenen Leistungsbeurteilung. In Kapitel 4 wird der Ansatz der hyperdimensionalen Taxonomie von Führungskräftekompetenzen beschrieben, bevor in Kapitel 5 der Frage nachgegangen wird, ob es einen Generalfaktor in den Ratings der Arbeitsleistung gibt. Vorschläge zur Übertragbarkeit der Modelle der aufgabenbezogenen Leistungsbeurteilung auf den Studienerfolg stellen die praktische Umsetzung dieser Arbeit dar. Hierin enthalten sind die Auswertungen und Erkenntnisse der im Rahmen dieses Seminars durchgeführten Gruppenarbeit.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Struktur beruflicher Leistung
- Die fünffaktorielle Struktur des Leistungskonstrukts
- Die Theorie beruflicher Leistung
- Die berufliche Leistungsbeurteilung
- Modelle der Leistungsbeurteilung
- Reliabilität von Ratings der Leistungsbeurteilung
- Die hyperdimensionale Taxonomie von Führungskräftekompetenzen
- Vorgehensweise bei der Entwicklung einer hyperdimensionalen Taxonomie
- Erkenntnisse
- Existiert ein Generalfaktor in Beurteilungen der Arbeitsleistung?
- Vorgehensweise bei der Untersuchung
- Ergebnisse der Metaanalyse
- Theoretische Basis für den Generalfaktor
- Übertragbarkeit der Modelle der aufgabenbezogenen Leistungsbeurteilung auf den Bereich des Studienerfolgs
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit untersucht die Übertragbarkeit von Modellen der aufgabenbezogenen Leistungsbeurteilung aus dem beruflichen Kontext auf den Bereich des Studienerfolgs. Die Arbeit analysiert bestehende Modelle der Leistungsbeurteilung und deren Anwendbarkeit auf die Bewertung von Studienleistungen. Ein zentrales Anliegen ist die kritische Auseinandersetzung mit der bisherigen Erfolgsmessung im Studium und die Suche nach umfassenderen Bewertungsmethoden.
- Analyse der Struktur beruflicher Leistung und bestehender Modelle.
- Bewertung der Reliabilität von Leistungsbeurteilungen.
- Untersuchung der hyperdimensionalen Taxonomie von Führungskräftekompetenzen.
- Exploration eines Generalfaktors in der Arbeitsleistungsbeurteilung.
- Übertragbarkeit von Modellen auf die Bewertung des Studienerfolgs.
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung beschreibt den Kontext der Arbeit vor dem Hintergrund der wachsenden Bedeutung von Leistungsbeurteilung in Beruf und Studium. Sie hebt die Notwendigkeit ausführlicherer Bewertungsmethoden für den Studienerfolg hervor, die über die reine Abschlussnote hinausgehen und diverse Fähigkeiten und Eigenschaften berücksichtigen. Die Arbeit untersucht die Übertragbarkeit von Modellen der aufgabenbezogenen Leistungsbeurteilung auf den Bereich des Studienerfolgs.
Die Struktur beruflicher Leistung: Dieses Kapitel analysiert die komplexe Struktur beruflicher Leistung. Es wird die fünffaktorielle Struktur des Leistungskonstrukts nach Campbell, McHenry und Wise (1990) vorgestellt, welche aus den Faktoren Tüchtigkeit bei der Erfüllung wesentlicher Aufgaben, allgemeine soldatische Tüchtigkeit, Einsatz und Führung, persönliche Disziplin und körperliche Fitness und äußere Erscheinung besteht. Die Übertragbarkeit dieser Faktoren auf den zivilen Bereich wird diskutiert. Weiterhin wird die Theorie beruflicher Leistung von Campbell et al. (1993) erläutert, die acht unabhängige Leistungskomponenten beinhaltet und die Elemente deklaratives Wissen, prozedurale Fertigkeiten und Wissen sowie Motivation multiplikativ verknüpft.
Die berufliche Leistungsbeurteilung: Dieses Kapitel befasst sich mit verschiedenen Modellen der beruflichen Leistungsbeurteilung und deren Reliabilität. Es wird detailliert auf die verschiedenen Ansätze und Methoden eingegangen, die zur Beurteilung beruflicher Leistungen eingesetzt werden und die jeweiligen Vor- und Nachteile dieser Ansätze diskutiert. Ein Schwerpunkt liegt auf der Frage, wie zuverlässig diese Beurteilungen sind und welche Faktoren die Messgenauigkeit beeinflussen.
Die hyperdimensionale Taxonomie von Führungskräftekompetenzen: Dieses Kapitel beschreibt die hyperdimensionale Taxonomie von Führungskräftekompetenzen und die Vorgehensweise bei deren Entwicklung. Es werden die gewonnenen Erkenntnisse aus dieser Taxonomie erläutert und in den Kontext der Leistungsbeurteilung eingeordnet. Die Anwendung und die Bedeutung dieser Taxonomie für die Bewertung von Führungskräften wird diskutiert.
Existiert ein Generalfaktor in Beurteilungen der Arbeitsleistung?: Dieses Kapitel befasst sich mit der Frage nach einem Generalfaktor in Beurteilungen der Arbeitsleistung. Es wird die Methodik der Untersuchung und die Ergebnisse der Metaanalyse erläutert. Die theoretische Grundlage für die Existenz eines solchen Generalfaktors wird diskutiert und seine Implikationen für die Praxis der Leistungsbeurteilung erörtert.
Schlüsselwörter
Leistungsbeurteilung, Studienerfolg, Aufgabenbezogene Leistung, fünffaktorielle Struktur, hyperdimensionale Taxonomie, Generalfaktor, Reliabilität, Validität, Übertragbarkeit, Berufseinsteiger.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Seminararbeit: Übertragbarkeit von Modellen der aufgabenbezogenen Leistungsbeurteilung auf den Bereich des Studienerfolgs
Was ist das Thema der Seminararbeit?
Die Seminararbeit untersucht die Übertragbarkeit von Modellen der aufgabenbezogenen Leistungsbeurteilung aus dem beruflichen Kontext auf den Bereich des Studienerfolgs. Sie analysiert bestehende Modelle und deren Anwendbarkeit auf die Bewertung von Studienleistungen und sucht nach umfassenderen Bewertungsmethoden als die reine Abschlussnote.
Welche Aspekte der beruflichen Leistungsbeurteilung werden behandelt?
Die Arbeit analysiert die Struktur beruflicher Leistung, inklusive der fünffaktionalen Struktur des Leistungskonstrukts (Campbell, McHenry & Wise, 1990) und der Theorie beruflicher Leistung von Campbell et al. (1993). Sie befasst sich mit verschiedenen Modellen der Leistungsbeurteilung, deren Reliabilität und der hyperdimensionalen Taxonomie von Führungskräftekompetenzen. Die Frage nach einem Generalfaktor in der Arbeitsleistungsbeurteilung wird ebenfalls untersucht.
Welche Modelle der Leistungsbeurteilung werden untersucht?
Die Seminararbeit geht detailliert auf verschiedene Ansätze und Methoden der beruflichen Leistungsbeurteilung ein, ohne spezifische Modelle explizit zu benennen. Sie diskutiert die Vor- und Nachteile dieser Ansätze und deren Reliabilität, also wie zuverlässig die Beurteilungen sind und welche Faktoren die Messgenauigkeit beeinflussen.
Was ist die hyperdimensionale Taxonomie von Führungskräftekompetenzen?
Die Arbeit beschreibt die hyperdimensionale Taxonomie von Führungskräftekompetenzen, die Vorgehensweise bei deren Entwicklung und die daraus gewonnenen Erkenntnisse. Die Anwendung und Bedeutung dieser Taxonomie für die Bewertung von Führungskräften wird diskutiert, im Kontext der Übertragbarkeit auf den Studienerfolg.
Gibt es einen Generalfaktor in Beurteilungen der Arbeitsleistung?
Die Seminararbeit untersucht die Frage nach einem Generalfaktor in Beurteilungen der Arbeitsleistung. Sie erläutert die Methodik der Untersuchung, die Ergebnisse der Metaanalyse und die theoretische Grundlage für die Existenz eines solchen Faktors. Die Implikationen für die Praxis der Leistungsbeurteilung werden erörtert.
Wie wird der Studienerfolg bewertet? Welche Kritikpunkte werden genannt?
Die Arbeit kritisiert die bisherige Erfolgsmessung im Studium, die oft auf der reinen Abschlussnote basiert. Sie sucht nach umfassenderen Bewertungsmethoden, die diverse Fähigkeiten und Eigenschaften berücksichtigen, und untersucht die Übertragbarkeit von Modellen aus der beruflichen Leistungsbeurteilung, um diese Lücke zu schließen.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Seminararbeit?
Schlüsselwörter sind: Leistungsbeurteilung, Studienerfolg, Aufgabenbezogene Leistung, fünffaktorielle Struktur, hyperdimensionale Taxonomie, Generalfaktor, Reliabilität, Validität, Übertragbarkeit, Berufseinsteiger.
Welche Kapitel umfasst die Seminararbeit?
Die Seminararbeit beinhaltet eine Einleitung, Kapitel zur Struktur beruflicher Leistung, zur beruflichen Leistungsbeurteilung, zur hyperdimensionalen Taxonomie von Führungskräftekompetenzen, zur Frage eines Generalfaktors in der Arbeitsleistungsbeurteilung und abschließend zur Übertragbarkeit der Modelle auf den Studienerfolg.
- Quote paper
- Thomas Feil (Author), 2007, Übertragbarkeit der Modelle der aufgabenbezogenen Leistungsbeurteilung (Task Performance) auf den Bereich des Studienerfolgs, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/72202