1. Marilyn, Liz und Jackie und die Bilder des Todes
In der folgenden Arbeit möchte ich mich mit dem Künstler Andy Warhol und seiner um 1962 entstandenen „Desaster Serie“ auseinandersetzen. Dabei werde ich Bezug auf die Massenmedien nehmen, die als Quelle der Bildmotive dienten. Ich habe explizit drei Werke ausgewählt, die repräsentativ für die gesamte Serie stehen und exemplarisch die verschiedenen Kategorien verdeutlichen sollen. Bei der „Desaster Serie“ handelte es sich um den Beginn einer neuen Schaffensphase Warhols. Die Idee zu den Arbeiten der Serie entstand einer Anekdote zur Folge im Sommer ´62 bei einem Zusammentreffen von Andy und seinem Freund Henry Geldzahler. Geldzahler machte Andy auf die schicksalhaften Todesfälle aufmerksam, die täglich die Seiten der Boulevardpresse füllen und trotzdem kaum von der konsumorientierten Gesellschaft wahrgenommen werden. – „(…) der Tod, entrückt als ein Phänomen der Massenmedien und andererseits doch so alltäglich nahe.“1 Als Warhol begann, sich mit dem Tod auseinander zu setzen, begann er gleichzeitig seine Werke auf eine neue Art und Weise zu „produzieren“. Er schuf seine Werke mit Hilfe des Siebdrucks. Mit dieser Technik konnte er seine Bilder so oft vervielfältigen, wie er es für angebracht hielt. Der Künstler reproduzierte Bilder, die er den Massenmedien entnommen hatte, um sie der Gesellschaft erneut zu zu führen. Diesmal aber nicht als Pressebericht der Medien über das Unglück eines Schicksals, sondern als Kunst, geprägt durch die Medien. Die Massenmedien als Kunst für den massenhaften Medienkonsum der Gesellschaft.
In der Arbeit soll deutlich werden, welche Kriterien Warhol dazu veranlassten gerade diese, aus den Massenmedien stammenden, Motive zu einer Serie zusammen zu fassen. Betrachtet man die Werke der Serie ohne Hintergrundwissen, liegt die Frage nahe, was die Bilder von Marilyn, Jackie und Liz mit den Bildern der Autounfälle, Atombomben, Lebensmittelvergiftungen und elektrischen Stühle gemeinsam haben.
Inhaltsverzeichnis
- Marilyn, Liz und Jackie und die Bilder des Todes
- Die ,,Desaster Serie“ – Die Kehrseite des „,American Way of Life”
- Warhols Weg zu einer neuen Technik
- Siebdruck
- "Factory" - Ausdruck für eine neue Herangehensweise an die Kunst
- ,,Tunfisch-Desaster“
- Die Geschichte des „,Tunfisch-Desaster“
- Massenmedien – Konsum - Tod
- ,,12 Elektrische Stühle“
- The „Electric Chair“ – The „American Way of Death”
- ,,Neun Jackies“
- Die trauernde Jackie als Symbol einer trauernden Nation
- Andy Warhol und der durch die Massenmedien verbreitete Tod
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit dem Künstler Andy Warhol und seiner „Desaster Serie“, die um 1962 entstand. Der Fokus liegt dabei auf der Rolle der Massenmedien als Quelle der Bildmotive. Die Arbeit analysiert drei repräsentative Werke der Serie, die exemplarisch die verschiedenen Kategorien verdeutlichen.
- Die Entstehung der „Desaster Serie“ aus der Inspiration durch die Boulevardpresse
- Die Verwendung des Siebdrucks als neue künstlerische Technik
- Die Auseinandersetzung mit dem Tod als zentrales Thema
- Die Verbindung von Massenmedien, Konsum und Tod
- Die Verharmlosung der Realität durch die Vervielfältigung von Zeitungsfotos
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel befasst sich mit der Entstehung der „Desaster Serie“ und beleuchtet die Rolle von Marilyn, Liz und Jackie als Motive der Kunst. Die Arbeit untersucht die Verbindung zwischen den Bildern des Todes und der Popkultur. Das zweite Kapitel analysiert die „Desaster Serie“ als Spiegelbild des „American Way of Life“ und zeigt, wie Warhol das Thema Tod in seinen Werken verarbeitet. Kapitel drei beleuchtet Warhols Weg zu einer neuen Technik, dem Siebdruck, und die Rolle der „Factory“ als Ausdruck einer neuen künstlerischen Herangehensweise. Das vierte Kapitel beleuchtet die Geschichte des „Tunfisch-Desaster“ und die Verbindung zwischen Massenmedien, Konsum und Tod. In Kapitel fünf werden die „12 Elektrischen Stühle“ als Symbol des Schreckens analysiert. Das sechste Kapitel behandelt die „Neun Jackies“ und die Trauer der Nation nach dem Tod des Präsidenten John F. Kennedy.
Schlüsselwörter
Andy Warhol, Desaster Serie, Massenmedien, Siebdruck, „Factory“, Tod, Pop Art, Konsumgesellschaft, „American Way of Life“, Marilyn Monroe, Liz Taylor, Jackie Kennedy, Elektrischer Stuhl, „129 Die in Jet“, „Tunfisch-Desaster“.
- Citar trabajo
- Anna Winterhoff (Autor), 2006, Videokunst - Andy Warhol - 'Ich erkannte, dass alles mit dem Tod zusammenhängt.', Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/72177