Die Entwicklung von Städten, Stadtteilen oder Quartieren sowie ihrer Bevölkerung ist seit längerem im Diskurs des politischen Geschehens in Deutschland. Mit dem sich beschleunigenden Strukturwandel moderner Gesellschaften im letzten Drittel des 20. Jahrhunderts haben sich die Rahmenbedingungen in den Städten und Gemeinden nachhaltig verändert. Die aktuell ökonomischen, demographischen und sozialen Veränderungen gehen mit Konsequenzen für nahezu alle gesellschaftlichen Bereiche einher. Dieser wirtschaftliche und
gesellschaftliche Umbruch macht sich besonders in einer neuen Art der Verteilung der Bevölkerung innerhalb des Stadtgefüges bemerkbar und zieht eine soziale Ungleichheit nach sich, die gegenüber den bisher bekannten Formen eine neue Dimension erreicht hat. Das Stadtbild ist gekennzeichnet durch eine stärkere Trennung reicher und armer Wohngebiete und einer damit einhergehenden Spaltung, d.h. dass die soziale Ungleichheit zunehmend räumlich differenziert in Erscheinung tritt und sich Gebiete herauskristallisieren, die aufgrund ihrer Problemsituation von der gesamtgesellschaftlichen und gesamtstädtischen Entwicklung weitgehend abgekoppelt sind. Diese als Segregation bezeichnete soziale Ausgrenzung benachteiligter Bevölkerungsgruppen hat bei weitem noch nicht die Ausmaße erreicht, wie sie in den französischen Vororten oder den Ghettos amerikanischer Städte vorzufinden sind.
Ziel dieser Arbeit ist es am Beispiel des Quartiersmanagements-
Oberschöneweide herauszuarbeiten, wie die Bewohner eines problembeladenen Stadtteils in die positive Entwicklung einbezogen werden können und müssen und anhand dessen eine Bewertung zwischen Anspruch und Wirklichkeit des Programms vorzunehmen. Dafür ist es notwendig, den Entstehungsprozess von Problemgebieten darzustellen, um den Hintergrund, den Anlass und die Zielsetzung des Quartiersmanagement-Programms nachzuvollziehen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Problemstellung
- Zielsetzung
- Methodisches Vorgehen und Aufbau der Arbeit
- Konflikte und Problemlagen in der Stadt
- Einführung
- Soziale Ausgrenzung und Segregation
- Soziale Ausgrenzung
- Segregation
- Benachteiligte Stadtteile
- Ursachen
- Herausbildung und Folgen
- Bund-Länder-Programm Die Soziale Stadt
- Gebiete mit besonderem Entwicklungsbedarf
- Programminhalte und -strukturen
- Der Schwerpunkt: Aktivierung und Beteiligung
- Aktivierung
- Beteiligung
- Das Berliner Quartiersmanagement
- Die Quartiersmanagement-Gebiete
- Funktionsweise
- Finanzierungsgrundlage
- Ziele und Aufgaben
- Das Gebiet Köpenick-Oberschöneweide
- Beschreibung des Gebietes
- Stadträumliche Lage
- Historischer Überblick
- Entwicklung des Gebietes
- Defizite und Probleme im Gebiet
- Das Gebiet wird zum Sanierungsgebiet
- Sanierungsziele und bisherige Maßnahmen
- Wirksamkeitsgrenzen
- Das Quartiersmanagement Oberschöneweide
- Initiierung des Quartiersmanagements Oberschöneweide
- Gebietsspezifische Ziel- und Aufgabenstellung
- Wohnen und Wohnumfeld
- Bildung und Erziehung
- Arbeit und Gewerbe
- Integration und Zusammenleben
- Bewohnerbeteiligung
- Der Schwerpunkt der Bewohnerbeteiligung und -aktivierung
- Vorbemerkungen
- Umsetzung im Quartiersmanagement Oberschöneweide
- Handlungsfeld Wohnen und Wohnumfeld
- Handlungsfelder Bildung und Erziehung, Arbeit und Gewerbe
- Handlungsfeld Integration und Zusammenleben
- Handlungsfeld Bewohnerbeteiligung
- Öffentlichkeitsarbeit
- Grenzen der Bewohneraktivierung
- Bewertung
- Fazit
- Ansatzpunkte für das Quartiersmanagement Oberschöneweide
- Bessere Vernetzung von Schulen und Kindertagesstätten
- Quartierszentrum
- Bürgermoderator
- Weitere Empfehlungen
- Zusammenfassung und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit analysiert das Quartiersmanagement-Programm in Berlin, insbesondere am Beispiel von Oberschöneweide. Das Ziel ist es, die Einbindung der Bewohner in die positive Entwicklung eines benachteiligten Stadtteils zu untersuchen und eine Bewertung zwischen Anspruch und Wirklichkeit des Programms vorzunehmen.
- Soziale Ausgrenzung und Segregation in Städten
- Die Ursachen und Folgen von benachteiligten Stadtteilen
- Das Bund-Länder-Programm "Soziale Stadt" und dessen Zielsetzung
- Die Rolle von Aktivierung und Beteiligung der Bewohner im Quartiersmanagement
- Die Herausforderungen und Grenzen der Bewohnerbeteiligung in der Praxis
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Stadtentwicklung und der Herausforderungen benachteiligter Stadtteile ein. Sie beleuchtet die Problematik sozialer Ausgrenzung und Segregation und die Rolle des Bund-Länder-Programms "Soziale Stadt".
Kapitel 2 befasst sich mit der Entstehung von Problemgebieten, untersucht die Ursachen und Folgen von sozialer Ausgrenzung und Segregation. Der Schwerpunkt liegt auf der Beschreibung der Herausbildung von benachteiligten Stadtteilen und deren Folgen für die Bewohner.
Kapitel 3 erläutert das Programm "Soziale Stadt" und dessen Zielsetzung. Es beleuchtet die zentralen Programminhalte, die Bedeutung von Aktivierung und Beteiligung der Bewohner sowie die Funktionsweise des Berliner Quartiersmanagements.
Kapitel 4 präsentiert das Gebiet Köpenick-Oberschöneweide und die Herausforderungen, die sich aus seiner Stadträumlichen Lage, seinem historischen Überblick und der Entwicklung des Gebietes ergeben. Es beschreibt die Defizite und Probleme, die zu einer Sanierung des Gebietes führten.
Kapitel 5 widmet sich dem Quartiersmanagement Oberschöneweide und analysiert die Initiierung des Programms, die gebietsspezifischen Ziel- und Aufgabenstellungen sowie die Umsetzung der Bewohnerbeteiligung und -aktivierung.
Schlüsselwörter
Die Arbeit fokussiert sich auf die Themenbereiche Stadtentwicklung, benachteiligte Stadtteile, soziale Ausgrenzung, Segregation, Quartiersmanagement, Aktivierung, Beteiligung, Bewohnerbeteiligung, "Soziale Stadt", Oberschöneweide.
- Quote paper
- Britta Held (Author), 2006, Entwicklung und Förderung benachteiligter Stadtteile am Beispiel des Quartiersmanagements Oberschöneweide, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/72145