„Kein Wort mehr über Elend und Not, über Hunger und Krankheit in der Welt: Die grausamen, herzzerreißenden Geschichten sind bekannt“ – so wie es hier Müller-Werthmann ergeht, fühlen sich möglicherweise viele andere Menschen, wenn sie wieder einmal auf der Straße um finanzielle Unterstützung für Bedürftige gebeten werden oder sie schon wieder einen neuen Bettelbrief in ihrem Briefkasten finden. Doch diese einseitige Betrachtung bietet nur einen kleinen Ausschnitt des Ganzen. Für Organisationen, die zum größten Teil auf Spendengelder angewiesen sind, ist es nun einmal wichtig, die Aufmerksamkeit des potentiellen Spenders zu erringen – ganz gleich, mit welchen Mitteln. Und hier kommen Marketing und Strategie ins Spiel: „Im Versandhaus ist der Kunde König – in der Spendenwerbung ist es der Spender. Keine Organisation kann überleben, wenn sie das ignoriert. Spendenwerbung setzt immer ein erhebliches Maß an Bemühen um den Spender, um seine Information, sein Teilnehmenlassen, voraus.“
Damit wird die Zwickmühle der Spendenorganisationen deutlich: man wirft ihnen auf der einen Seite vor, zu sehr das Mitgefühl des Spenders in spe anzusprechen und mit unseriösen Methoden den Menschen das Geld aus der Tasche zu ziehen, aber auf der anderen Seite ist es nur mit Hilfe dieser Methoden möglich, Geld zu sammeln. Die Organisationen und Vereine stellen sich nur auf die potentiellen Spender ein. Getreu dem Motto: das, was sie haben wollen, sollen sie auch bekommen, richten viele Organisationen ihr Augenmerk bei der Spendenakquisition auf den Spender in spe, der, wenn wir ehrlich sind, unter anderen Umständen und Methoden wahrscheinlich keinen Grund sähe zu spenden bzw. auf die Spendenaufforderung erst gar nicht aufmerksam würde. Deshalb muß man eben um so lauter schreien, damit man überhaupt mit den Leuten ins Gespräch kommt. Geben im Sinne des Altruismus kommt heute nur noch selten vor. Doch liegt dafür die Verantwortung nicht allein bei den Organisationen und Vereinen. Dieser Vorwurf richtet sich nicht zuletzt an alle Menschen.
Um der besagten Zwickmühle der Spendenorganisationen zu entkommen, wird heutzutage bei der Spendenwerbung verstärkt auf Seriosität und Authentizität gesetzt. Am Beispiel eines Vergleichs und der Analyse zweier Internetauftritte von verschiedenen Hilfsorganisationen möchte ich diese These belegen. Zum Abschluß werde ich den Internetauftritten die Spendenbriefe im Allgemeinen gegenüberstellen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Vorwort und Einleitung
- 2. Vergleich der Internetauftritte der Tierrechtsorganisation PETA und der Hilfsorganisation CARE
- 2.1 Fragestellungen
- 2.2 Grundgesamtheit und Stichprobe
- 2.3 Formal-deskriptive Analyse
- 2.4 Prognostische und diagnostische Analyse
- 2.4.1 Die „Wir über uns“-Seiten
- 2.4.2 Die „Kampagnen“-Seiten
- 2.4.3 PETAs „Spenden“-Seite und CARES „Einnahmen und Ausgaben“-Seite
- 2.5 Zusammenfassung
- 3. Vergleich von Internetauftritten und Spendenbriefen
- 3.1 Vergleich
- 3.2 Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht die Strategien der Spendenwerbung am Beispiel der Webseiten von PETA und CARE sowie deren Spendenbriefe. Ziel ist es, die unterschiedlichen Ansätze im Hinblick auf Rationalität und Emotionalität zu analysieren und deren Wirkung auf potenzielle Spender zu beleuchten. Die Arbeit befasst sich mit der Frage, wie Organisationen versuchen, Aufmerksamkeit und Spenden zu generieren, und welche Methoden dabei zum Einsatz kommen.
- Vergleich der formalen Gestaltung der Webseiten von PETA und CARE
- Analyse der kommunikativen Strategien auf den Webseiten (Rationalität vs. Emotionalität)
- Untersuchung der Unterschiede zwischen Online- und Offline-Spendenwerbung
- Bewertung der Wirksamkeit verschiedener Methoden der Spendenakquisition
- Reflexion der ethischen Aspekte der Spendenwerbung
Zusammenfassung der Kapitel
1. Vorwort und Einleitung: Die Einleitung beleuchtet die Problematik der Spendenwerbung. Sie beschreibt den Zwiespalt zwischen dem Vorwurf unseriöser Methoden und der Notwendigkeit, Spendengelder zu akquirieren. Die Autorin argumentiert, dass Organisationen auf Seriosität und Authentizität setzen, um diesem Dilemma zu entgehen, und verwendet den Vergleich der Webseiten von PETA und CARE als Beispiel. Der Fokus liegt auf der Frage, wie Organisationen Aufmerksamkeit erregen und Spenden generieren, ohne dabei unseriöse Methoden zu verwenden. Die Arbeit untersucht die Strategien der Spendenwerbung im Kontext des Spannungsfelds zwischen Empathie und Rationalität.
2. Vergleich der Internetauftritte der Tierrechtsorganisation PETA und der Hilfsorganisation CARE: Dieses Kapitel analysiert die Webseiten von PETA und CARE. Es untersucht sowohl formale Aspekte (z.B. Aufbau, Gestaltung) als auch die verwendeten kommunikativen Strategien (z.B. Einsatz von Emotionalität und Rationalität) um die Wirkung auf potenzielle Spender zu beurteilen. Die Analyse umfasst die „Wir über uns“-Seiten, die Kampagnenseiten, und die Spendenaufrufe. Es wird untersucht, wie die Organisationen ihre jeweiligen Botschaften vermitteln und welche Mittel sie einsetzen, um Spenden zu generieren. Der Vergleich der Webseiten liefert Einblicke in die unterschiedlichen Strategien beider Organisationen.
3. Vergleich von Internetauftritten und Spendenbriefen: Dieses Kapitel vergleicht die Online-Strategien der beiden Organisationen mit der traditionellen Methode der Spendenwerbung per Brief. Es untersucht, welche Unterschiede und Gemeinsamkeiten in Bezug auf die angesprochenen Emotionen, die Argumentationslinien und den Grad an Rationalität existieren. Der Vergleich ermöglicht eine umfassende Bewertung der verschiedenen Ansätze zur Spendenakquisition und deren Effektivität im Kontext der Kommunikationsstrategien. Der Fokus liegt auf dem Kontrast zwischen den digitalen und analogen Methoden, wobei ein besonderes Augenmerk auf die jeweiligen Stärken und Schwächen gelegt wird.
Schlüsselwörter
Spendenwerbung, Internetauftritt, Hilfsorganisationen, PETA, CARE, Kommunikationsstrategien, Emotionalität, Rationalität, Online-Marketing, Spendenbriefe, vergleichende Analyse, Non-Profit-Organisationen, Spendenakquisition.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Hausarbeit: Vergleich der Spendenwerbung von PETA und CARE
Was ist der Gegenstand dieser Hausarbeit?
Die Hausarbeit vergleicht die Strategien der Spendenwerbung der Tierrechtsorganisation PETA und der Hilfsorganisation CARE. Der Fokus liegt auf der Analyse der Webseiten und Spendenbriefe beider Organisationen, um deren unterschiedliche Ansätze hinsichtlich Rationalität und Emotionalität zu untersuchen und deren Wirkung auf potenzielle Spender zu beleuchten.
Welche Aspekte der Spendenwerbung werden untersucht?
Die Arbeit analysiert die formalen Gestaltungselemente der Webseiten (Aufbau, Design), die kommunikativen Strategien (Rationalität vs. Emotionalität), die Unterschiede zwischen Online- und Offline-Spendenwerbung (Webseiten vs. Spendenbriefe), die Wirksamkeit verschiedener Methoden der Spendenakquisition und die ethischen Aspekte der Spendenwerbung.
Welche Organisationen werden verglichen?
Die Hausarbeit vergleicht die Webseiten und Spendenbriefe von PETA (People for the Ethical Treatment of Animals) und CARE (Cooperative for Assistance and Relief Everywhere).
Wie wird der Vergleich der Webseiten durchgeführt?
Der Vergleich der Webseiten umfasst eine formal-deskriptive Analyse des Aufbaus und der Gestaltung sowie eine prognostische und diagnostische Analyse der Kommunikationsstrategien. Dabei werden die „Wir über uns“-Seiten, die Kampagnenseiten und die Spendenaufrufe (bzw. Informationen zu Einnahmen und Ausgaben) separat betrachtet.
Wie werden die Online- und Offline-Strategien verglichen?
Kapitel 3 vergleicht die Online-Strategien (Webseiten) mit der traditionellen Offline-Spendenwerbung mittels Spendenbriefen. Es werden Gemeinsamkeiten und Unterschiede hinsichtlich der verwendeten Emotionen, Argumentationslinien und des Grades an Rationalität untersucht.
Welche Zielsetzung verfolgt die Hausarbeit?
Die Hausarbeit zielt darauf ab, die unterschiedlichen Ansätze der Spendenwerbung von PETA und CARE zu analysieren und deren Wirksamkeit zu bewerten. Es soll untersucht werden, wie die Organisationen Aufmerksamkeit und Spenden generieren und welche Methoden dabei zum Einsatz kommen, ohne unseriöse Methoden zu verwenden.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt der Arbeit?
Spendenwerbung, Internetauftritt, Hilfsorganisationen, PETA, CARE, Kommunikationsstrategien, Emotionalität, Rationalität, Online-Marketing, Spendenbriefe, vergleichende Analyse, Non-Profit-Organisationen, Spendenakquisition.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in drei Kapitel: 1. Vorwort und Einleitung, 2. Vergleich der Internetauftritte von PETA und CARE, 3. Vergleich von Internetauftritten und Spendenbriefen.
Was wird im Kapitel „Vergleich der Internetauftritte“ behandelt?
Dieses Kapitel analysiert detailliert die Webseiten von PETA und CARE, untersucht deren formale Gestaltung und Kommunikationsstrategien und bewertet deren Wirkung auf potenzielle Spender. Die Analyse umfasst verschiedene Bereiche der Webseiten, wie z.B. die „Wir über uns“-Seiten, die Kampagnenseiten und die Spendenaufrufe.
Was wird im Kapitel „Vergleich von Internetauftritten und Spendenbriefen“ behandelt?
Dieses Kapitel vergleicht die Online-Strategien der Webseiten mit den traditionellen Spendenbriefen, um die Unterschiede und Gemeinsamkeiten der angewandten Methoden und deren Effektivität zu beleuchten. Es legt ein besonderes Augenmerk auf die Stärken und Schwächen der digitalen und analogen Kommunikationsmethoden.
- Quote paper
- Susan Dommenz (Author), 2004, Vergleich der Internetauftritte der Tierrechtsorganisation PETA und der Hilfsorganisation CARE sowie Vergleich von Internetauftritten und Spendenbriefen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/72087