Wenn von erfolgreichen Führungskräften gesprochen wird, so spricht man von einer ausgesprochen heterogenen Personengruppe. Man kann dabei einen Firmenchef anführen, der seit Jahren den Firmengewinn steigert, aber auch einen charismatischen Pfarrer, der in seiner Kirchengemeinde großen Zuspruch erlebt. Beide Führungskräfte gelten in ihrem Umfeld als erfolgreich. Da die Begrifflichkeit ›Erfolg‹ also sehr unterschiedlich verstanden werden kann, erscheint es erforderlich zunächst eine Definition von Erfolg und Misserfolg vorzunehmen. Erfolg ist ganz allgemein definiert als das Gelingen einer Sache (vgl. Duden, 18.03.07). Der Erfolg einer Führungskraft geht deutlich über die Welt der Kennzahlen hinaus - eine Person mit Führungsverantwortung hat beispielsweise auch dann Erfolg, wenn die zugeordneten Mitarbeiter ihr Leistungspotenzial ausschöpfen und mit Spaß und Motivation ihre Arbeit ausführen. Diese Seminararbeit soll untersuchen, welche Faktoren dazu beitragen, dass eine Führungskraft erfolgreich ist. Erfolg wird dabei verstanden als eine Komposition von Nachhaltigkeit, Menschlichkeit und Ergebnisorientierung. Das Spannungsverhältnis zwischen Menschlichkeit einerseits und Ergebnisorientierung andererseits ist dabei nur eines von zahlreichen Dilemmata, welches die Führungskraft zu lösen hat. Häufig sind Führungskräfte in einem falschen Selbstbild gefangen. Um erfolgreich zu sein, meinen sie ›Superman‹ entsprechen zu müssen, einer fiktiven Gestalt, die auf jedes Problem eine passende Lösung hatte. Perfektionismus und falscher Idealismus setzen die Führungskraft häufig unter Druck und sorgen möglicherweise sogar für kontraproduktive Verhaltensweisen. Die Anforderungen an eine Führungskraft sind heute in der Tat sehr verschiedenartig ausgeprägt - vom Visionär, Motivator und Coach bis zum Strategen, dem Change-Agent oder dem kreativen Problemlöser. Am besten sollte die Führungskraft allen Ansprüchen gleichzeitig gerecht werden. Diese gewachsene Vielfalt führt jedoch nur zwingend zu der Erkenntnis, dass man als Führungskraft Schwerpunkte setzen muss. Es gibt auf die multiplen Anforderungen keine Patentrezepte mehr; der Perfektionismus, der vor wenigen Jahren noch Ausschlusskriterium für erfolgreiches Führen war, ist längst von dem flexiblen situativen Verhalten verdrängt worden. [...]
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einführung, Problemstellung und Zielsetzung
- 2. Situationstheorie der Führung
- 3. Strukturelle Faktoren für den Erfolg
- 3.1. Informationsstrukturen und -zugang
- 3.2. Betriebliche Angebote für die Führungskraft
- 3.3. Verantwortung und Kompetenz
- 3.4. Arbeitsgliederung und Teamstruktur
- 3.5. Kontinuität in der Führung des Unternehmens
- 4. Faktoren, die in der Führungskraft begründet liegen
- 4.1. Eigenschaftstheorie
- 4.1.1. Charakter und Persönlichkeit der Führungskraft
- 4.1.2. Sozial-, Methoden- und Fachkompetenz
- 4.1.3. Problemlösungskompetenz
- 4.1.4. Auftreten und Ausstrahlung
- 4.2. Verhaltenstheorie
- 4.2.1. Umgang mit den Mitarbeitern
- 4.2.2. Umgang mit den Vorgesetzten
- 4.1. Eigenschaftstheorie
- 5. Praxisbeispiel
- 6. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit untersucht die Faktoren, die zum Erfolg einer Führungskraft beitragen. Dabei wird Erfolg als eine Kombination aus Nachhaltigkeit, Menschlichkeit und Ergebnisorientierung definiert. Die Arbeit beleuchtet die Spannungen zwischen Menschlichkeit und Ergebnisorientierung und analysiert, wie Führungskräfte diese Dilemmata bewältigen können. Des Weiteren wird untersucht, inwieweit ein falsches Selbstbild den Erfolg von Führungskräften beeinflussen kann.
- Einfluss von strukturellen Faktoren auf den Führungserfolg
- Bedeutung von Persönlichkeitseigenschaften und Kompetenzen für Führungsqualität
- Relevanz des Führungsverhaltens in Abhängigkeit von der Situation
- Bedeutung von Selbstbild und Führungsverständnis für den Erfolg
- Analyse von Praxisbeispielen erfolgreicher Führungskräfte
Zusammenfassung der Kapitel
Im ersten Kapitel wird die Problemstellung der Seminararbeit eingeführt und die Zielsetzung dargelegt. Es wird eine Definition von Erfolg und Misserfolg in der Führung vorgestellt und die Bedeutung eines realistischen Selbstbildes für Führungskräfte hervorgehoben.
Das zweite Kapitel beschäftigt sich mit der Situationstheorie der Führung. Es wird erläutert, dass das Führungsverhalten stark von der jeweiligen Situation beeinflusst wird und dass unterschiedliche Führungsstile in unterschiedlichen Situationen erfolgreich sein können. Die Bedeutung der Mitarbeiterreife und die Notwendigkeit der Ambition und Bereitschaft zur Verantwortung übernehmen werden betont.
Kapitel drei beleuchtet strukturelle Faktoren, die den Erfolg von Führungskräften beeinflussen. Es wird die Bedeutung von klaren und transparenten Informationsstrukturen und einem offenen Dialog zwischen Führungskräften und Mitarbeitern hervorgehoben. Die Rolle von betrieblichen Angeboten, wie Coaching, zur Unterstützung von Führungskräften wird ebenfalls behandelt.
Kapitel vier befasst sich mit Faktoren, die in der Führungskraft selbst begründet liegen. Es wird die Eigenschaftstheorie und die Verhaltenstheorie der Führung vorgestellt. Die Bedeutung von Eigenschaften wie Charakter, Persönlichkeit, Sozial-, Methoden- und Fachkompetenz, Problemlösungskompetenz und Auftreten für den Führungserfolg werden untersucht. Weiterhin werden verschiedene Aspekte des Führungsverhaltens, wie der Umgang mit Mitarbeitern und Vorgesetzten, beleuchtet.
Schlüsselwörter
Führungserfolg, Situationstheorie, Führungsverhalten, Strukturelle Faktoren, Informationsstrukturen, Betriebliche Angebote, Eigenschaftstheorie, Verhaltenstheorie, Selbstbild, Mitarbeiterreife, Verantwortung, Ambition, Kompetenz, Führungsstil, Mitarbeiterführung, Praxisbeispiel.
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- Benjamin Finis (Author), 2007, Welche wesentlichen und kritischen Faktoren beeinflussen den beruflichen Erfolg einer Führungskraft, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/72069