„Dominique, Dominique, der zog fröhlich in die Welt,
zu Fuß und ohne Geld, und er sang an jedem Ort
immer wieder Gottes Wort, immer wieder Gottes Wort“
Am 6. August des Jahres 1221 starb in Bologna ein Mann, dessen Lebenswerk bis heute, fast 800 Jahre später, immer noch Bestand hat. Mehr als 6000 Ordensbrüder und über 30.000 Ordensschwestern leben in unserer Zeit ein Ideal das den Namen dieses Mannes trägt.
Der Ordo fratrum Praedicatorum, der Orden der Predigerbrüder, ist vor allem unter dem Namen Dominikanerorden bekannt geworden. Aber wer ist dieser Dominikus? Wie verlebte er seine Kindheit, warum war sein Bildungsgrad im Vergleich zur damaligen Bevölkerung so außerordentlich hoch? Wie verbrachte er die Zeit bis zur Gründung des Ordens im Jahre 1215, und wie danach.
Die Antworten auf all diese Fragen, werfen vermutlich ebenso viele neue Fragen auf, was zum Teil der schwachen Quellenlage und zum anderen dem Interpretationsspielraum zuzuschreiben ist.
Deswegen soll gleich am Anfang eine sehr starke Eingrenzung des vorliegenden Themas vorgenommen werden. Nur die Jahre von 1170 bis 1215 sollen überhaupt näher in den Fokus dieser Arbeit genommen werden und ein ganz klarer Akzent wird auf die Bildung und die Studien des Dominikus selbst gesetzt.
Ein erster Teil wird sich mit den Fragen von Kindheit, Erziehung und Studium auseinandersetzen. Die Quellenlage ist bei diesem, für das weitere Dasein unendlich wichtiger Lebensabschnitt mehr als dürftig und dennoch wird es möglich sein die wichtigsten Stationen darzustellen und ihre Bedeutung im Leben des Dominikus offen zu legen.
Im weiteren Verlauf erfolgt die Charakteristik des jungen Klerikers auf dem Weg zu einem Prediger des Evangeliums, der seiner Zeit weit voraus gewesen ist und in den Tagen seines Kampfes gegen die Häresie einen neuen Weg der Verkündung seines Glaubens entdeckte. Die Ursprünge für alle weiteren Anstrengungen im Sinne des neu gegründeten Ordens sind in diesen Jahren der Predigt in Südfrankreich entstanden.
Die Jugend und die Jahre der Wanderschaft prägten Dominikus Bild von der Kirche wie von der Welt und alle seine Erfahrungen fanden in der einen oder anderen Weise Eingang in die Regeln des Orden. Deswegen endet die vorliegende Arbeit auch mit dem ersten offiziellen Dokument, dass die Gründung des Ordens der Dominikaner durch den Papst betätigt.
Inhalt
I. Einleitung
II. Die geistige Formung des Dominikus
II.1. Die frühe Kindheit
II.2. Studium und Bildung
III. Das Leben als Kleriker
III.1. Die Regularkanoniker
III.2. Die Jahre der Wanderschaft
IV. Resümee
V. Quellen und Literatur
V.1. Quellen
I. Einleitung
„Dominique, Dominique, der zog fröhlich in die Welt,
zu Fuß und ohne Geld, und er sang an jedem Ort
immer wieder Gottes Wort, immer wieder Gottes Wort“[1]
Am 6. August des Jahres 1221 starb in Bologna ein Mann, dessen Lebenswerk bis heute, fast 800 Jahre später, immer noch Bestand hat. Mehr als 6000 Ordensbrüder und über 30.000 Ordensschwestern[2] leben in unserer Zeit ein Ideal das den Namen dieses Mannes trägt.
Der Ordo fratrum Praedicatorum, der Orden der Predigerbrüder, ist vor allem unter dem Namen Dominikanerorden bekannt geworden. Aber wer ist dieser Dominikus? Wie verlebte er seine Kindheit, warum war sein Bildungsgrad im Vergleich zur damaligen Bevölkerung so außerordentlich hoch? Wie verbrachte er die Zeit bis zur Gründung des Ordens im Jahre 1215, und wie danach.
Die Antworten auf all diese Fragen, werfen vermutlich ebenso viele neue Fragen auf, was zum Teil der schwachen Quellenlage und zum anderen dem Interpretationsspielraum zuzuschreiben ist.
Deswegen soll gleich am Anfang eine sehr starke Eingrenzung des vorliegenden Themas vorgenommen werden. Nur die Jahre von 1170 bis 1215 sollen überhaupt näher in den Fokus dieser Arbeit genommen werden und ein ganz klarer Akzent wird auf die Bildung und die Studien des Dominikus selbst gesetzt.
Ein erster Teil wird sich mit den Fragen von Kindheit, Erziehung und Studium auseinandersetzen. Die Quellenlage ist bei diesem, für das weitere Dasein unendlich wichtiger Lebensabschnitt mehr als dürftig und dennoch wird es möglich sein die wichtigsten Stationen darzustellen und ihre Bedeutung im Leben des Dominikus offen zu legen.
Im weiteren Verlauf erfolgt die Charakteristik des jungen Klerikers auf dem Weg zu einem Prediger des Evangeliums, der seiner Zeit weit voraus gewesen ist und in den Tagen seines Kampfes gegen die Häresie einen neuen Weg der Verkündung seines Glaubens entdeckte. Die Ursprünge für alle weiteren Anstrengungen im Sinne des neu gegründeten Ordens sind in diesen Jahren der Predigt in Südfrankreich entstanden.
Die Jugend und die Jahre der Wanderschaft prägten Dominikus Bild von der Kirche wie von der Welt und alle seine Erfahrungen fanden in der einen oder anderen Weise Eingang in die Regeln des Orden. Deswegen endet die vorliegende Arbeit auch mit dem ersten offiziellen Dokument, dass die Gründung des Ordens der Dominikaner durch den Papst betätigt.
Ziel soll es sein kurz und knapp zu belegen, warum der Orden der Dominikaner eines seiner wichtigsten Ziele, in der Bildung und Ausbildung seiner Mitglieder legt. Eine von vielen möglichen Antworten wird sicherlich in der Biographie des Gründers zu finden sein.
II. Die geistige Formung des Dominikus
II. 1. Die frühe Kindheit
In der Zeit um 1170 wurde in einem kleinen Dorf in Altkastilien Domenico Guzmán[3] als Sohn einer Familie niedrigen Adelsstandes geboren. Die Region, die seiner Familie als Heimat diente, war erst kurze Zeit vorher wieder unter christliche Vorherrschaft geraten. Vor wenig mehr als 50 Jahren wurde das Land noch von den Mauren beherrscht. Mit dem Einfall der Muslime im Jahre 711 war der Großteil der iberischen Halbinsel besetzt und erst um die Wende des Jahrtausends begann die allmähliche Rückeroberung durch die Christenheit (reconquisita). Aber erst am 1492 wurden die letzten muslimischen Truppen auf spanischem Boden besiegt.
Die religiösen Einstellungen der örtlichen Bevölkerung war entsprechend stark grenzten in dieser Zeit an Fundamentalismus. Eine Restauration der religiösen und kirchlichen Macht durch die katholische Kirche setzte spürbar in allen Bevölkerungsteilen ein.[4]
Seine Eltern Felix Guzmán und Johanna von Aza waren selbstverständlich sehr fromm und achteten auf eine sehr strenge und gottesfürchtige Erziehung[5] ihrer insgesamt drei Söhne. Der Bruder des Vaters und damit Onkel des Dominikus war selbst Priester bzw. Erzpriester[6] in der kleinen Dorfkirche des Ortes. Bei ihm lernte er ab dem achten Lebensjahr die mühsame Kunst der Schrift, indem er wieder und wieder die heiligen Texte auf Pergamentrollen niederschrieb. Sicherlich hat ihn seine entbehrliche und mühsame Kindheit bereits im frühen Alter Prüfungen auferlegt, die ihn für sein weiteres Leben prägten.
[...]
[1] Lang, Justin, Die Grossen Ordensgründer - Benedikt, Dominikus, Franziskus, Ignatius, Freiburg, u.a. 1990, S. 111. Nach Sœur Sourire.
[2] Vgl. Hinnebusch, William A., Kleine Geschichte des Dominikanerordens, Leipzig 2004, S. 257.
[3] Vgl. Eggensperger, Thomas, Engel, Ulrich, Frauen und Männer im Dominikanerorden - Geschichte - Spiritualität - aktuelle Projekte, Mainz 1992, S. 13. Die latinisierte Form des Namens ist Dominikus.
[4] Vgl. Frank, Isnard W., Dominikus und die Dominikaner, In: Weismayer, Josef (Hrsg.), Mönchsväter und Ordensgründer - Männer und Frauen in der Nachfolge Jesu, Würzburg 1991, S. 170.
[5] Vgl. Berger, Franz S., Kämpfer, Ketzer, Heilige - Die Dominikaner, Wien, Linz 2000, S. 13.
[6] Eggensperger 1992, S. 14. und Lang, 1990, S. 62.
- Arbeit zitieren
- cand. paed. Martin Johannes Gräßler (Autor:in), 2006, Das Leben des heiligen Dominikus bis zur Gründung des Ordens, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/72012
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