Die dynamische Umwelt stellt alle Unternehmen vor die Tatsache, sich ständig mit sich ändernden Situationen und Anforderungen befassen zu müssen.1 Um auf diese Anforderungen reagieren zu können, haben viele Unternehmen die Organisationsform des Konzerns gewählt. In Deutschland galten bereits im Jahr 1998 mehr als die Hälfte aller Kapitalgesellschaften als konzernverbunden.2 Bei den Personengesellschaften in Deutschland zeichnet sich ein ähnliches Bild. So gelten mehr als die Hälfte als in konzernähnlichen Verbindungen stehend.3 Um einen Konzern zu definieren, wird oft die juristische Sichtweise herangezogen. Es sei jedoch bereits an dieser Stelle angemerkt, dass diese Sichtweise als zu eng gilt, da sie nicht alle Arten von möglichen Unternehmenszusammenschlüssen einschließt.4 Das Controlling unterstützt den Managementprozess, indem es betriebswirtschaftliches Wissen über Führungsinstrumente und Verfahren bereithält und weitergibt.5 Die Bedeutung des Controllings6 für Unternehmen wächst mit sich verstärkendem Wettbewerb und den steigenden Forderungen der Kapitalgeber. Controlling mit seiner Bedeutung als Führungsunterstützungsfunktion findet sich, wie in Einzelunternehmungen, auch in Konzernen. In der Literatur wird meist eine Einheitsunternehmung unterstellt; die spezifischen Probleme des Controllings in Konzernen werden selten fokussiert.7 Das Konzerncontrolling unterstützt die Konzernführung bei den durch sie zu treffenden finanzwirtschaftlichen und erfolgswirtschaftlichen Entscheidungen, die im finanziellen Führungsbereich zu treffen sind.8 „Das Konzerncontrolling ist eine der wichtigsten Führungs- und Führungsunterstützungsfunktionen der Konzernführung.
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1 Vgl. Borchers, S.: Beteiligungscontrolling, 1997, S. 7.
2 Vgl. Schmidbauer, R.: Beteiligungs-Controlling im Konzern, 1998, S. VII.
3 Vgl. Hopfenbeck, W.: Betriebswirtschafts- und Managementlehre, 2000, S. 262.
4 Vgl. Littkemann, J.: Controllingsysteme, 2002, S. 330.
5 Vgl. Lachnit, L./Müller, S.: Unternehmenscontrolling, 2006, S. 1.
6 Controlling ist eine „Unternehmensführungs-Servicefunktion, darauf gerichtet, der Unternehmensführung bei
der zielorientierten Lenkung des komplexen Gebildes Unternehmung auf konzeptioneller, instrumenteller und
informatorischer Basis behilflich zu sein.” Lachnit, L.: Controlling, 1992, S. 228.
7 Vgl. Schmidbauer, R.: Beteiligungs-Controlling im Konzern, 1998, S. VII.
8 Vgl. Scheffler, E.: Konzernmanagement, 1992, S. 47.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Problemstellung
- Ziel und Aufbau
- Unterscheidungsnotwendigkeiten des Konzerncontrollings
- Konzern
- Unternehmensarten im Konzern
- Konzern im juristischen Sinne und relevante Sichtweise für das Konzerncontrolling
- Konzernarten und Gründe für deren Entstehen
- Stammhauskonzern
- Finanzholding
- Managementholding
- Konzern
- Konzerncontrolling im Stammhauskonzern
- Konzeption und Aufbau des Konzerncontrollings im Stammhauskonzern
- Instrumente des Konzerncontrollings im Stammhauskonzern
- Verrechnungspreise
- Konsolidierung einzelunternehmensbezogener Informationen
- Kennzahlensysteme
- Anwendungsansatz für ein Konzerncontrolling in einem Stammhauskonzern
- Konzerncontrolling in der Finanzholding
- Konzeption und Aufbau des Konzerncontrollings in der Finanzholding
- Instrumente des Konzerncontrollings in der Finanzholding
- Kennzahlensysteme
- Unternehmensbewertung
- Anwendungsansatz für ein Konzerncontrolling in einer Finanzholding
- Ausblick und Würdigung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit dem Konzerncontrolling, dessen theoretischen Grundlagen und praktischen Anwendungsansätzen. Sie untersucht die Besonderheiten des Konzerncontrollings im Vergleich zum Controlling in Einzelunternehmen und beleuchtet verschiedene Konzernarten und deren spezifische Anforderungen an das Controlling.
- Unterschiede des Konzerncontrollings zum Einzelunternehmen
- Arten von Konzernen und ihre jeweiligen Merkmale
- Konzeption und Aufbau des Konzerncontrollings in unterschiedlichen Konzernarten
- Instrumente und Methoden des Konzerncontrollings
- Anwendungsbeispiele für das Konzerncontrolling in der Praxis
Zusammenfassung der Kapitel
- Die Einleitung führt in die Thematik des Konzerncontrollings ein und definiert die Problemstellung der Arbeit. Es werden Zielsetzung und Aufbau der Arbeit dargestellt.
- Kapitel 2 untersucht die Unterschiede zwischen Konzerncontrolling und Einzelunternehmencontrolling und definiert den Begriff "Konzern". Es werden verschiedene Konzernarten und ihre Entstehungsgrundlagen vorgestellt.
- Kapitel 3 befasst sich mit dem Konzerncontrolling im Stammhauskonzern. Es wird die Konzeption und der Aufbau des Konzerncontrollings in dieser Konzernform erläutert. Die Arbeit beschreibt die verschiedenen Instrumente des Konzerncontrollings im Stammhauskonzern, wie Verrechnungspreise, Konsolidierung einzelunternehmensbezogener Informationen und Kennzahlensysteme.
- Kapitel 4 widmet sich dem Konzerncontrolling in der Finanzholding. Es werden die Konzeption und der Aufbau des Konzerncontrollings in dieser Konzernform diskutiert, sowie die relevanten Instrumente wie Kennzahlensysteme und Unternehmensbewertung.
Schlüsselwörter
Konzerncontrolling, Konzern, Stammhauskonzern, Finanzholding, Managementholding, Verrechnungspreise, Konsolidierung, Kennzahlensysteme, Unternehmensbewertung, Controlling, Einzelunternehmen, Unternehmenssteuerung, Unternehmensführung.
- Quote paper
- Ben-Bertram Weber (Author), 2006, Konzerncontrolling - Theoretische Grundsachverhalte und Anwendungsansätze, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/72004