Frühförderung, ist ein System, in dem die Früherkennung, Befunderhebung und Diagnosestellung, sowie daraus resultierender früher Förderung von in ihrer Entwicklung gefährdeten Kindern zusammenspielen. Heute in Zeiten moderner medizinischer und therapeutischer Verfahren stellt die Frühförderung (zunehmend auch Frühestförderung) einen elementaren Bestandteil mehrerer Fachgebiete dar. Erst das Zusammenspiel von heilpädagogischen, entwicklungspsychologischen und sozialwissenschaftlichen Ansätzen ermöglicht eine optimale Frühförderung.
Im Rahmen der vorliegenden Arbeit soll das Konzept der konduktiven Förderung als ein mögliches Frühfördersystem vorgestellt werden. Es geht auf den ungarischen Professor András Petö zurück, der bereits 1931 die Grundprinzipien seines Konzeptes vorstellte.
Trotz der frühen Erfolge dieses Förderansatzes bildet er in Deutschland bis heute eine Randerscheinung. Von Ärzten und Therapeuten ist bis vor wenigen Jahren nur geringes Interesse in diese Methode investiert worden. In letzter Zeit haben sich jedoch die Untersuchungen und Förderprogramme nach diesem Konzept vermehrt. Besonders die heilpädagogischen, aber auch entwicklungspsychologischen Institute einiger Universitäten leisteten hier Pionierarbeit (Köln, Heidelberg). In jüngerer Zeit stießen auch Fördervereine, nicht zuletzt auf Grund von Eigeninitiative der Eltern, wie etwa in Kassel (1996) hinzu.
Dies alles ist Grund genug sich diesem Förderkonzept näher zuzuwenden. Im Rahmen dieser Seminararbeit sollen die Grundprinzipien und die methodischen Ansätze der konduktiven Förderung erläutert werden und abschließend mögliche Entwicklungsfortschritte aufgezeigt werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Begriffsbestimmung und Definition
- Das Konzept der Konduktiven Förderung
- Ziele der Förderung
- Grundprinzipien der konduktiven Förderung
- Das Gruppenprinzip
- Das Ganzheitsprinzip
- Das Fazilationsprinzip
- Das ,,daily routine\" Prinzip
- Das Prinzip der Aktivität
- Methodischer Ablauf am Beispiel der Frühförderwochen der Uni Köln
- Entwicklungsfortschritte durch Konduktive Förderung
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit stellt das Konzept der konduktiven Förderung als ein mögliches Frühfördersystem vor und untersucht dessen Grundprinzipien sowie die methodischen Ansätze. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Integration der Kinder in die Gesellschaft und der Erläuterung der verschiedenen Prinzipien, die diese Integration ermöglichen sollen.
- Die konduktive Förderung als ganzheitliches und interdisziplinäres Frühförderungskonzept zur Überwindung von Lernstörungen.
- Integration des Individuums in die Gesellschaft als primäres Ziel.
- Fokus auf die Stärkung der individuellen Fähigkeiten und Kompetenzen.
- Methodische Ansätze der konduktiven Förderung.
- Erläuterung der Rolle der Gruppe als Motor der Entwicklung.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Frühförderung ein und beleuchtet die Bedeutung der konduktiven Förderung als ein mögliches Frühfördersystem. Im zweiten Kapitel wird der Begriff der konduktiven Förderung definiert und in seine zwei Bestandteile „konduktiv“ und „Förderung“ zerlegt. Anschließend wird das Konzept der konduktiven Förderung detailliert dargestellt, wobei die Ziele der Förderung und die grundlegenden Prinzipien im Vordergrund stehen. Das Gruppenprinzip, das Ganzheitsprinzip, das Fazilationsprinzip, das „daily routine“ Prinzip und das Prinzip der Aktivität werden ausführlich erläutert. Darüber hinaus wird der methodische Ablauf der konduktiven Förderung am Beispiel der Frühförderwochen der Universität Köln verdeutlicht. Zum Abschluss werden mögliche Entwicklungsfortschritte durch die konduktive Förderung aufgezeigt.
Schlüsselwörter
Konduktive Förderung, Frühförderung, Integration, Lernstörungen, cerebrale Bewegungsbeeinträchtigung, Gruppenprinzip, Ganzheitsprinzip, Fazilationsprinzip, „daily routine“ Prinzip, Prinzip der Aktivität, Entwicklung, Koordination, Kommunikation, Gesellschaft.
- Quote paper
- Carsten Mogk (Author), 2006, Das Konzept der konduktiven Förderung nach András Petö , Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/71825