Die von Kaldor entwickelten Modelle standen und stehen für einen alternativen und konträren Ansatz zu der neoklassischen Wachstumstheorie und sind den postkeynesianischen Wachstumsmodellen zuzurechnen. Kaldor's bedeutendste Werke bezüglich der Wachstums- und Verteilungstheorie entstanden in der Zeit von 1955- 1962. Diese standen somit nicht nur inhaltlich, sondern auch zeitlich in direkter Konkurrenz zu den zur gleichen Zeit entwickelten neoklassischen Wachstumsmodellen und insbesondere zu dem bekanntesten Vertreter der neoklassischen Wachstumsmodelle, dem Solow Modell. Kaldor's Beitrag zur Wachstumstheorie, insbesondere die technische Fortschrittsfunktion, wird heute als Vorreiter zur endogenen Wachstumstheorie gesehen, deren wesentliche Punkte die externen Effekte von Investitionen in materielles und immaterielles Kapital, Infrastrukturmaßnahmen sowie Anreize für Forschung und Entwicklung sind.
Diese Arbeit stellt zunächst die theoretischen Grundlagen der Wachstumstheorie dar und die damit verbundenen verteilungs- und produktionstheoretischen Aspekte. Dem folgt die Darstellung der von Kaldor postulierten stilisierten Fakten des Wachstums, die in gewisser Hinsicht die Motivation für die kaldorianschen Wachstumsmodelle darstellen. Der sich anschließende Hauptteil der Arbeit beschäftigt sich mit der ausführlichen Darstellung zweier Modelle Kaldors und den aus den Modellen folgenden Implikationen. Besondere Beachtung verdient hierbei die mathematische Entwicklung von Kaldor's, im Jahr 1957 entwickelten Modell.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Theoretische Grundlagen der Wachstumstheorie
- 3 Stilisierte Fakten des Wachstums nach Kaldor
- 4 Die kaldoriansche Wachstumstheorie
- 4.1 Die technische Fortschrittsfunktion
- 4.2 Ein erstes kalodriansches Wachstumsmodell
- 4.2.1 Das Gleichgewicht der gesamtwirtschaftlichen Erspar-nisse und Investitionen
- 4.2.2 Bestimmung der weiteren Gleichgewichtsbeziehungen im Modell
- 4.2.3 Die Ergebnisse des Modells mit Bevölkerungswachstum
- 4.3 Die Berücksichtigung der Kapitalstockzusammensetzung: Das Vintage Wachstumsmodell
- 4.3.1 Die Ausgangsgleichungen des Modells
- 4.3.2 Gleichgewicht im Vintage Modell
- 5 Fazit
- 6 Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit untersucht die Wachstumstheorien von Nicholas Lord Kaldor als Alternative zur neoklassischen Wachstumstheorie. Sie analysiert Kaldors Modelle im Kontext der postkeynesianischen Wirtschaftslehre und vergleicht sie mit dem Solow-Modell. Ein Schwerpunkt liegt auf der technischen Fortschrittsfunktion und deren Bedeutung für die endogene Wachstumstheorie.
- Kaldors Wachstumstheorie im Vergleich zur neoklassischen Theorie
- Die Rolle der technischen Fortschrittsfunktion
- Stilisierte Fakten des Wachstums nach Kaldor
- Analyse der kaldorianschen Wachstumsmodelle
- Verteilungsmechanismen in den kaldorianschen Modellen
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik der Seminararbeit ein und beschreibt den Ansatz von Nicholas Kaldor als Alternative zur neoklassischen Wachstumstheorie. Sie positioniert Kaldors Werk im Kontext der postkeynesianischen Ökonomie und hebt dessen Konkurrenz zu neoklassischen Modellen, insbesondere dem Solow-Modell, hervor. Die Bedeutung von Kaldors Beiträgen, besonders der technischen Fortschrittsfunktion als Vorläufer der endogenen Wachstumstheorie, wird hervorgehoben. Die Arbeit skizziert den Aufbau, der die theoretischen Grundlagen, stilisierte Fakten und die detaillierte Darstellung von Kaldors Modellen umfasst.
2 Theoretische Grundlagen der Wachstumstheorie: Dieses Kapitel beleuchtet die grundlegenden Beziehungen zwischen ökonomischen Größen wie Output, Kapitalstock und Bevölkerung im Zeitverlauf. Es beschreibt die aggregierte Betrachtungsweise und die Produktionsfaktoren Arbeit und Kapital. Der Fokus liegt auf dem Unterschied zwischen dem exogenen technischen Fortschritt der neoklassischen Theorie und dem endogenen technischen Fortschritt in den kaldorianschen Modellen. Das Konzept der Produktionsfunktion wird mit der technischen Fortschrittsfunktion Kaldors verglichen, wobei der Unterschied zwischen absoluten Werten und Wachstumsraten herausgestellt wird. Zusätzlich werden die verteilungstheoretischen Aspekte beleuchtet, mit der funktionellen Verteilung des Volkseinkommens zwischen Löhnen und Gewinnen, basierend auf unterschiedlichen Sparneigungen von Arbeitnehmern und Kapitaleignern. Die Annahme der Vollbeschäftigung und der Einfluss von Investitionen auf die Einkommensverteilung werden diskutiert.
3 Stilisierte Fakten des Wachstums nach Kaldor: Dieses Kapitel beschreibt die von Kaldor identifizierten stilisierten Fakten des Wirtschaftswachstums, welche auf empirischen Beobachtungen makroökonomischer Aggregate basieren. Es handelt sich um allgemeine Muster, die aus empirischen Daten abgeleitet wurden, wobei Details vernachlässigt wurden, um grundlegende Zusammenhänge aufzuzeigen. Diese Fakten bilden die Grundlage und Motivation für die Entwicklung der kaldorianschen Wachstumsmodelle.
4 Die kaldoriansche Wachstumstheorie: Dieses Kapitel stellt detailliert zwei von Kaldor entwickelte Modelle vor und diskutiert deren Implikationen. Es analysiert die technische Fortschrittsfunktion, ein zentrales Element der kaldorianschen Theorie, und untersucht ein erstes Wachstumsmodell. Dabei wird das Gleichgewicht zwischen gesamtwirtschaftlichen Ersparnissen und Investitionen erörtert, sowie weitere Gleichgewichtsbeziehungen im Modell und die Ergebnisse des Modells unter Berücksichtigung von Bevölkerungswachstum. Zusätzlich beinhaltet das Kapitel ein Vintage-Wachstumsmodell, welches die Kapitalstockzusammensetzung berücksichtigt, unter Einbezug der Ausgangsgleichungen und dem Gleichgewicht in diesem Modell.
Schlüsselwörter
Kaldoriansche Wachstumstheorie, neoklassische Wachstumstheorie, postkeynesianische Wachstumstheorie, technische Fortschrittsfunktion, Solow-Modell, endogene Wachstumstheorie, Investitionen, Ersparnisse, Einkommensverteilung, stilisierte Fakten, Vintage-Modell.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Seminararbeit: Kaldors Wachstumstheorie
Was ist der Gegenstand dieser Seminararbeit?
Die Seminararbeit untersucht die Wachstumstheorien von Nicholas Lord Kaldor als Alternative zur neoklassischen Wachstumstheorie. Sie analysiert Kaldors Modelle im Kontext der postkeynesianischen Wirtschaftslehre und vergleicht sie mit dem Solow-Modell. Ein Schwerpunkt liegt auf der technischen Fortschrittsfunktion und deren Bedeutung für die endogene Wachstumstheorie.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt Kaldors Wachstumstheorie im Vergleich zur neoklassischen Theorie, die Rolle der technischen Fortschrittsfunktion, stilisierte Fakten des Wachstums nach Kaldor, die Analyse der kaldorianschen Wachstumsmodelle und die Verteilungsmechanismen in diesen Modellen.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit und worum geht es in jedem Kapitel?
Die Arbeit gliedert sich in folgende Kapitel: 1. Einleitung: Einführung in die Thematik und Positionierung von Kaldors Werk. 2. Theoretische Grundlagen der Wachstumstheorie: Grundlegende Beziehungen zwischen ökonomischen Größen, Vergleich exogener und endogener technischer Fortschritt, Produktionsfunktion und Verteilungsaspekte. 3. Stilisierte Fakten des Wachstums nach Kaldor: Beschreibung der von Kaldor identifizierten empirischen Wachstumsmuster. 4. Die kaldoriansche Wachstumstheorie: Detaillierte Darstellung zweier Kaldor-Modelle, Analyse der technischen Fortschrittsfunktion, Gleichgewichtsbeziehungen und das Vintage-Wachstumsmodell. 5. Fazit: Zusammenfassung der Ergebnisse. 6. Literaturverzeichnis: Liste der verwendeten Quellen.
Was ist die Bedeutung der technischen Fortschrittsfunktion in Kaldors Theorie?
Die technische Fortschrittsfunktion ist ein zentrales Element der kaldorianschen Theorie und wird in der Arbeit ausführlich analysiert. Sie stellt einen wichtigen Unterschied zur neoklassischen Theorie dar und ist als Vorläufer der endogenen Wachstumstheorie zu verstehen.
Wie werden Kaldors Modelle mit dem Solow-Modell verglichen?
Die Arbeit vergleicht Kaldors Modelle explizit mit dem Solow-Modell, um die Unterschiede und Gemeinsamkeiten der neoklassischen und der kaldorianschen Wachstumstheorie aufzuzeigen. Ein wichtiger Vergleichspunkt ist der Umgang mit dem technischen Fortschritt.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit am besten?
Schlüsselwörter sind: Kaldoriansche Wachstumstheorie, neoklassische Wachstumstheorie, postkeynesianische Wachstumstheorie, technische Fortschrittsfunktion, Solow-Modell, endogene Wachstumstheorie, Investitionen, Ersparnisse, Einkommensverteilung, stilisierte Fakten, Vintage-Modell.
Für welche Zielgruppe ist diese Arbeit gedacht?
Die Arbeit richtet sich an Personen, die sich für Wachstumstheorien, insbesondere die postkeynesianische Perspektive, interessieren. Sie ist besonders relevant für Studierende der Volkswirtschaftslehre.
Wo finde ich das vollständige Inhaltsverzeichnis?
Das vollständige Inhaltsverzeichnis befindet sich im Anfangsteil der Seminararbeit (siehe oben).
- Quote paper
- Felix Miebs (Author), 2006, Kaldoriansche Wachstumstheorie, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/71448