Eine große Anzahl von Menschen haben Schwierigkeiten im Bereich der Mathematik. Viele können sich die Ursachen nicht erklären und versuchen die Probleme durch vermehrtes Üben und zusätzlichen Nachhilfestunden zu lösen. Während meiner Zeit im Praktikum habe ich viele verzweifelte Eltern kennengelernt, die sich mit ihrem Kind nach einem langen Leidensweg als letzte Hoffnung an das Zentrum zur Therapie von Rechenschwäche kurz ZTR gewendet haben und sichtlich erleichtert waren, als man ihnen sagen konnte, dass ihr Kind nicht dumm oder krank ist, sondern einfach ein Wissensdefizit in Mathe hat, das durch eine individuelle Lerntherapie zu mit großer Wahrscheinlichkeit aufzulösen ist. In dieser Arbeit werde ich über meine neu gewonnenen Kenntnisse im Bereich der Rechenschwäche, der Dyskalkulietherapie und ausgeübten Tätigkeiten während meiner zehnwöchigen Praktikumszeit beim Zentrum zur Therapie der Rechenschwäche berichten. Einleitend werde ich das ZTR Gera/Altenburg, bei dem ich das Praktikum absolviert habe, vorstellen und anschließend auf die speziellen Aufgaben wie Beratung, Diagnose, Therapie, Forschung und Fortbildung eingehen. Darauf folgt eine Darstellung meiner einzelnen Aufgaben und Tätigkeiten während meiner Praktikumszeit. Im nachfolgenden Kapitel werde ich das Krankheitsbild der Teilleistungsstörung Dyskalkulie genauer beschreiben und dabei auf Ursachen und Symptome von Rechenschwäche eingehen. Weiterführend werde ich die zu überwindenden Hürden des mathematischen Schulstoffes darstellen, die einem Schüler oftmals beim Erlernen des Rechnens Schwierigkeiten bereiten. Inhalt des sechsten Kapitels ist der Aufbau und die Zusammenstellung der zu überprüfenden mathematischen Bereiche eines qualitativen Tests, orientiert an der Vorgehensweise des ZTR. Im darauf folgenden Kapitel werde ich mich mit typischen Fehlern und Kompensationsstrategien rechenschwacher Personen auseinander setzen und diese anhand der Auswertung beobachteter diagnostischer Tests offen legen. Abschließend werde ich die Zeit als Praktikantin beim ZTR Gera/Altenburg zusammenfassen und kurz bewerten.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Zentrum zur Therapie der Rechenschwäche (Dyskalkulie)
- Das Zentrum zur Therapie der Rechenschwäche Gera/Altenburg
- Worin sieht das ZTR seine Aufgaben?
- Qualifizierte und kompetente Mitarbeiter
- Klientenfreundliche Ausstattung
- Beratung und Aufklärung
- Qualitative Prozess - Diagnostik
- Individuell abgestimmte Lerntherapien
- Fortbildungen und Wissenschaftstransfer
- Forschung
- Das Zentrum zur Therapie der Rechenschwäche Gera/Altenburg
- Meine Tätigkeiten während des Praktikums
- Hospitationen bei Therapiestunden
- Begleitung von Therapiestunden
- Übernahme einer Therapiestunde
- Hospitation während verschiedener Testungen
- Was ist Dyskalkulie (Rechenschwäche)?
- Mögliche Ursachen von Rechenschwäche
- Neurologische Ursachen
- Wahrnehmungsstörungen
- Kognitionspsychologische Ursachen
- Psychosoziale und emotionale Gründe
- Schulische und didaktische Ursachen
- Forschungsergebnisse des ZTR
- Symptomatik von Rechenschwäche
- Primärsymptomatik
- Entstehung der Sekundärsymptomatik
- Mögliche Ursachen von Rechenschwäche
- Besondere Hürden beim Erlernen des Rechnens
- Invarianzverständnis
- Simultanes Erfassen
- Zuordnung Zahlwort - Menge – Ziffernschreibweise und kardinaler Zahlbegriff
- Ordinalzahlbegriff
- Zahlzerlegung
- Aufbau des Dekadischen Systems
- Addition
- Subtraktion
- Multiplikation
- Division
- Konkrete Anwendung
- Die einzelnen Phasen des Rechnenlernens
- Darstellung eines qualitativen Diagnoseverfahrens zur Erkennung von Rechenschwäche und Aufbau eines qualitativen Tests nach einer Zusammenstellung des ZTR
- Diagnoseerstellung nach qualitativen Verfahren
- Aufbau eines qualitativen Tests
- Pränumerik
- Halbabstrakte und abstrakte Kenntnisse
- Zahlendiktat/ Zählen
- Zahlenvergleiche
- Rechenoperationen 1. Ordnung
- Rechenoperationen 2. Ordnung
- Mehrstellige Zahlen
- Sachaufgaben
- Darstellung zusammengetragener Erkenntnisse über mathematische Bewusstseinsstrategien rechenschwacher Kinder, gewonnen durch die Beobachtung qualitativer diagnostischer Tests
- Kompensationsstrategien, typische Fehler und subjektive Logiken rechenschwacher Personen
- Welche Auffälligkeiten rechenschwacher Kinder konnten während der Beobachtungen festgestellt werden?
- Bereich der Pränumerik
- Halbabstrakte und abstrakte Kenntnisse
- Zahlendiktat/Zählen
- Zahlenvergleiche
- Rechenoperation 1. Ordnung
- Rechenoperationen 2. Ordnung
- Mehrstellige Zahlen
- Kopfrechnen
- Mathematische Größen
- Kapitänsaufgabe
- Zusammenfassende Bewertung des Praktikums
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit zielt darauf ab, einen umfassenden Einblick in das Phänomen der Dyskalkulie, also der Rechenschwäche, zu geben. Sie basiert auf den Erfahrungen und Erkenntnissen, die während eines zehnwöchigen Praktikums im Zentrum zur Therapie der Rechenschwäche Gera/Altenburg gesammelt wurden. Die Arbeit befasst sich mit verschiedenen Aspekten der Dyskalkulie, von den möglichen Ursachen und Symptomen bis hin zu den besonderen Hürden beim Erlernen des Rechnens.
- Das Zentrum zur Therapie der Rechenschwäche Gera/Altenburg und seine spezifischen Aufgaben
- Die Beschreibung der Dyskalkulie als Teilleistungsstörung und ihre vielfältigen Ursachen
- Die Erörterung typischer Schwierigkeiten, die beim Erlernen mathematischer Fähigkeiten auftreten
- Die Präsentation eines qualitativen Diagnoseverfahrens zur Erkennung von Rechenschwäche
- Die Analyse von Kompensationsstrategien und typischen Fehlern rechenschwacher Personen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema Rechenschwäche ein und schildert die Motivation der Autorin, sich mit diesem Thema auseinanderzusetzen. Sie stellt das Zentrum zur Therapie der Rechenschwäche Gera/Altenburg vor und gibt einen Überblick über die einzelnen Kapitel der Arbeit.
Das zweite Kapitel befasst sich mit dem Zentrum zur Therapie der Rechenschwäche und beleuchtet seine vielfältigen Aufgaben. Dazu gehören die qualifizierte und kompetente Mitarbeiter, die klientenfreundliche Ausstattung, die Beratung und Aufklärung von Eltern und Kindern, die qualitative Prozess-Diagnostik, die individuell abgestimmten Lerntherapien, die Fortbildungen und der Wissenstransfer sowie die Forschung.
Das dritte Kapitel beschreibt die Tätigkeiten der Autorin während des Praktikums. Sie geht auf ihre Hospitationen bei Therapiestunden, die Begleitung von Therapiestunden, die Übernahme einer Therapiestunde und die Hospitation während verschiedener Testungen ein.
Im vierten Kapitel wird das Krankheitsbild der Teilleistungsstörung Dyskalkulie genauer beleuchtet. Die Autorin geht auf verschiedene mögliche Ursachen von Rechenschwäche ein, darunter neurologische Ursachen, Wahrnehmungsstörungen, Kognitionspsychologische Ursachen, psychosoziale und emotionale Gründe, schulische und didaktische Ursachen sowie Forschungsergebnisse des ZTR. Außerdem wird die Symptomatik von Rechenschwäche in Primärsymptomatik und Sekundärsymptomatik unterteilt.
Kapitel fünf widmet sich den besonderen Hürden, die beim Erlernen des Rechnens auftreten können. Die Autorin erläutert die Bedeutung des Invarianzverständnisses, des simultanen Erfassens, der Zuordnung von Zahlwort, Menge und Ziffernschreibweise, des Ordinalzahlbegriffs, der Zahlzerlegung, des Aufbaus des Dekadischen Systems sowie der Rechenoperationen Addition, Subtraktion, Multiplikation und Division. Abschließend betrachtet sie die einzelnen Phasen des Rechnenlernens.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit dem Thema Dyskalkulie, Rechenschwäche, Teilleistungsstörung, Zentrum zur Therapie der Rechenschwäche, qualitative Diagnostik, Lerntherapie, Kompensationsstrategien, typische Fehler, mathematische Bewusstseinsstrategien, mathematische Fähigkeiten und dem Erlernen des Rechnens.
- Quote paper
- Doreen Frohwein (Author), 2006, Das Phänomen der Dyskalkulie in Theorie und Praxis, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/71378