Beinahe täglich findet man in den Zeitungen Berichte über Konzernübernahmen und Fusionen. Diesen geht eine Bewertung der betreffenden Unternehmung voraus, die möglichst präzise deren Wert darstellen soll. Hier tun sich eine Reihe von Problemen auf. Welches Verfahren eignet sich für das zu bewertende Unternehmen? Falls zukunftsbezogene Werte in die Bewertung einfließen, wie schließt man Fehler bei der Annahme der zukünftigen Erträge aus?
All dies sind Themen, welche die Wirtschaftswissenschaft bis heute nachhaltig beschäftigen.
Ausgewählte Anlässe für eine Unternehmensbewertung sind:
• Der Kauf, die Zerschlagung oder der Verkauf einer Unternehmung
• die Bewertung der Unternehmung bei familieninterner Nachfolge
• die Unternehmensbewertung bestimmt den Abfindungsanteil eines ausscheidenden Gesellschafters
• bei einem Unternehmenszusammenschluss sind klare Beteiligungs-verhältnisse zu schaffen
• Bedeutung bei geplanten Investitionen
• Bedeutung bei Finanzierung (Kreditwürdigkeitsprüfung BASEL II)
• usw.
Diese Arbeit beschäftigt sich mit der Frage, welche Verfahren für bestimmte Unternehmen geeignet sind und bemüht sich um einen Vergleich der verschiedenen Bewertungsmethoden untereinander.
Alle beschriebenen Methoden wurden in der Vorlesung Finanzmanagement an der HS Karlsruhe, gehalten von Frau Doktor Wirth, behandelt. Es gibt noch viele weitere Bewertungsverfahren und Abwandlungen der hier behandelten Methoden, diese werden aber in dieser Arbeit außer Acht gelassen.
Um einen Überblick über die hier behandelten Verfahren zu erhalten, werden diese in den folgenden Kapiteln II-V hinsichtlich Bedeutung und Rechnungsweg kurz vorgestellt. Zusätzlich zu den Beschreibungen werden Anwendungsgebiete und eventuelle Risiken behandelt. Aus diesen ergeben sich schließlich die Vergleichskriterien, die in der Tabelle im Kapitel VI – „Direkter Vergleich der Verfahren“, verwendet werden.
Inhaltsverzeichnis
- I. Einführung
- II. Einzelbewertungsverfahren: Substanzwert
- III. Gesamtbewertungsverfahren: Ertragswert
- III. Gesamtbewertungsverfahren: Cashflow (CF) Verfahren
- IV. Mischverfahren: Mittelwert, Übergewinnverfahren
- V. Multiplikatorverfahren: Umsatzbezogener Unternehmenswert, Price-Earning-Ratio, Interfinanz-Methode, EBITDA-Methode
- VI. Vergleich: Überblick der vorgestellten Verfahren, Bedeutung, Direkter Vergleich der Verfahren
- VII. Fazit
- VIII. Exkurs: Due Diligence
- IX. Quellenverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit befasst sich mit dem Vergleich verschiedener Verfahren der Unternehmensbewertung. Ziel ist es, die Eignung der einzelnen Methoden für unterschiedliche Unternehmenstypen zu analysieren und die Vor- und Nachteile der jeweiligen Ansätze herauszuarbeiten. Der Fokus liegt auf dem Verständnis der Berechnungsmethoden und deren Anwendung in der Praxis.
- Vergleich verschiedener Unternehmensbewertungsverfahren
- Analyse der Vor- und Nachteile einzelner Methoden
- Eignung der Verfahren für unterschiedliche Unternehmenstypen
- Relevanz der Verfahren in der Praxis
- Berücksichtigung von Risiken und Unsicherheiten bei der Bewertung
Zusammenfassung der Kapitel
I. Einführung: Die Einleitung beleuchtet die Relevanz der Unternehmensbewertung im Kontext von Fusionen und Übernahmen. Sie skizziert die Herausforderungen bei der Wahl des geeigneten Bewertungsverfahrens und der Prognose zukünftiger Erträge. Die Arbeit fokussiert auf den Vergleich verschiedener Methoden und deren Anwendung, wobei die in der Vorlesung Finanzmanagement behandelten Verfahren im Zentrum stehen.
II. Einzelbewertungsverfahren: Substanzwert: Dieses Kapitel beschreibt den Substanzwert als die Kosten für den Wiederaufbau eines Unternehmens in gleichem Zustand. Die Berechnung basiert auf dem aktuellen Wert des Vermögens abzüglich nicht betriebsnotwendiger Vermögenswerte. Der Substanzwert betrachtet primär die Vergangenheit des Unternehmens und wird als veraltete Methode dargestellt, die nur in spezifischen Fällen (z.B. Immobilien) noch Anwendung findet. Die Risiken liegen in der Nichtberücksichtigung zukünftiger Entwicklungen und immaterieller Vermögenswerte.
III. Gesamtbewertungsverfahren: Ertragswert: Der Ertragswert wird als der abgezinste Wert zukünftiger Erträge (meist 3-5 Jahre) definiert, gegebenenfalls inklusive eines Liquidationserlöses. Seine Berechnung basiert auf der Abzinsung der erwarteten Gewinne mit einem Diskontierungszinsfuß, der Kapitalmarktzins, Risikozuschlag und Inflationsabschlag berücksichtigt. Das Kapitel betont die weitverbreitete Anwendung und die Anerkennung durch die Rechtsprechung, obwohl es durch die Discounted Cashflow Methode an Bedeutung verloren hat. Die Risiken umfassen die korrekte Bestimmung der zukünftigen Gewinne und des Diskontierungszinsfußes.
III. Gesamtbewertungsverfahren: Cashflow (CF) Verfahren: Dieser Abschnitt behandelt die Discounted Cashflow- und die Shareholder Value Methode. Obwohl die detaillierte Beschreibung fehlt, wird deutlich, dass diese Verfahren im Gegensatz zum Ertragswert verstärkt die zukünftigen Cashflows berücksichtigen und somit eine zukunftsorientiertere Bewertung ermöglichen. Die genauen Berechnungsmethoden und deren Unterschiede bleiben hier jedoch unerwähnt.
Schlüsselwörter
Unternehmensbewertung, Bewertungsverfahren, Substanzwert, Ertragswert, Cashflow, Discounted Cashflow, Shareholder Value, Multiplikatorverfahren, Risikozuschlag, Diskontierungszinsfuß, Finanzmanagement.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Seminararbeit: Unternehmensbewertungsverfahren
Was ist der Gegenstand der Seminararbeit?
Die Seminararbeit vergleicht verschiedene Verfahren der Unternehmensbewertung. Ziel ist die Analyse der Eignung der Methoden für unterschiedliche Unternehmenstypen und die Herausarbeitung der Vor- und Nachteile jedes Ansatzes. Der Fokus liegt auf dem Verständnis der Berechnungsmethoden und ihrer praktischen Anwendung.
Welche Bewertungsverfahren werden behandelt?
Die Arbeit behandelt Einzelbewertungsverfahren (Substanzwert), Gesamtbewertungsverfahren (Ertragswert, Cashflow-Verfahren, inkl. Discounted Cashflow und Shareholder Value Methode), Mischverfahren (Mittelwert, Übergewinnverfahren) und Multiplikatorverfahren (Umsatzbezogener Unternehmenswert, Price-Earning-Ratio, Interfinanz-Methode, EBITDA-Methode).
Wie wird der Substanzwert berechnet und welche Schwächen hat er?
Der Substanzwert entspricht den Wiederaufbaukosten eines Unternehmens und basiert auf dem aktuellen Vermögenswert abzüglich nicht betriebsnotwendiger Vermögenswerte. Er betrachtet primär die Vergangenheit und vernachlässigt zukünftige Entwicklungen und immaterielle Vermögenswerte. Daher wird er als veraltete Methode dargestellt, die nur in spezifischen Fällen (z.B. Immobilien) Anwendung findet.
Wie wird der Ertragswert berechnet und welche Risiken birgt er?
Der Ertragswert ist der abgezinste Wert zukünftiger Erträge (meist 3-5 Jahre), gegebenenfalls inklusive Liquidationserlös. Er wird durch Abzinsung der erwarteten Gewinne mit einem Diskontierungszinsfuß berechnet, welcher Kapitalmarktzins, Risikozuschlag und Inflationsabschlag berücksichtigt. Risiken liegen in der korrekten Bestimmung zukünftiger Gewinne und des Diskontierungszinsfußes.
Was ist über die Cashflow-Verfahren (Discounted Cashflow und Shareholder Value) ausgesagt?
Die Arbeit erwähnt die Discounted Cashflow- und die Shareholder Value Methode als zukunftsorientierte Verfahren, die im Gegensatz zum Ertragswert zukünftige Cashflows stärker berücksichtigen. Eine detaillierte Beschreibung der Berechnungsmethoden und deren Unterschiede fehlt jedoch.
Welche Multiplikatorverfahren werden behandelt?
Die Arbeit beschreibt verschiedene Multiplikatorverfahren, darunter den umsatzbezogenen Unternehmenswert, die Price-Earning-Ratio, die Interfinanz-Methode und die EBITDA-Methode. Details zu den Berechnungen werden jedoch nicht im Detail erläutert.
Welchen Stellenwert hat die Due Diligence?
Die Arbeit enthält einen Exkurs zur Due Diligence, jedoch werden keine Details zu diesem Thema bereitgestellt.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Seminararbeit?
Schlüsselwörter sind: Unternehmensbewertung, Bewertungsverfahren, Substanzwert, Ertragswert, Cashflow, Discounted Cashflow, Shareholder Value, Multiplikatorverfahren, Risikozuschlag, Diskontierungszinsfuß, Finanzmanagement.
Welche Kapitel umfasst die Seminararbeit?
Die Seminararbeit umfasst die Kapitel Einführung, Einzelbewertungsverfahren (Substanzwert), Gesamtbewertungsverfahren (Ertragswert und Cashflow Verfahren), Mischverfahren, Multiplikatorverfahren, einen Vergleich der Verfahren, ein Fazit, einen Exkurs zur Due Diligence und ein Quellenverzeichnis.
Was ist das Fazit der Seminararbeit?
Das Fazit der Seminararbeit ist nicht explizit in der Zusammenfassung der Kapitel genannt. Es wird jedoch auf einen Vergleich der vorgestellten Bewertungsverfahren und deren jeweilige Eignung für unterschiedliche Unternehmenstypen hingewiesen.
- Quote paper
- Diplom Wirtsch. Inf. (FH) Ulrich Benz (Author), 2006, Vergleich von Kennzahlen aus der Unternehmensbewertung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/71242