Unbestritten ist die Tourismuswirtschaft ein ökonomischer und gesellschaftlicher Faktor von hohem Wert. In keiner anderen Branche finden in Deutschland so viele Menschen Arbeit wie in den Kern- und Randbereichen des Tourismus, denn die Dienstleistungen rund um Reisen, Essen, Übernachten, Tagen, Erholen und Vergnügen werden häufig nachgefragt. Reiseveranstalter, Reisebüros, Verkehrsgesellschaften, Hotels, Gaststätten, kulturelle, sportliche und gesundheitsorientierte Einrichtungen bilden das Herz der Tourismuswirtschaft.
Die Rahmenbedingungen für den Tourismus haben sich jedoch in den letzten Jahren stark verändert. Einkommenssteigerungen und die Zunahme der arbeitsfreien Zeit sowie der wachsende Stellenwert der Freizeit im Bewusstsein der Menschen führen zu immer höheren Anforderungen an die Entwicklung qualitativer und differenzierter touristischer Infrastruktur in den Destinationen. Dadurch hat sich der Wettbewerb auf den touristischen Märkten verstärkt und es stellt sich die Frage, ob der Staat in den Verdrängungswettbewerb durch die steigende Wettbewerbsintensität und Konkurrenz zwischen Orten und Regionen eingreifen muss oder nicht.
Die Entwicklung touristischer Infrastruktur hängt von mehreren verschiedenen Einflussfaktoren ab, die sich innerhalb des Spannungsfeldes ökonomischer, ökologischer und sozialer Zielsetzungen bewegen. Dadurch entstehen vor allem Konflikte bei der gleichzeitigen Umsetzung umweltschonender und wirtschaftlicher Zielstellungen durch die verschiedenen Akteure in der Tourismuswirtschaft.
Insbesondere bei der Verwirklichung von umweltfreundlichen und ressourcenschonenden Maßnahmen bei der Infrastrukturentwicklung und den damit im Zusammenhang stehenden Ansätzen zum „Sanften Reisen“ und der „Nachhaltigkeit“ mangelt es weiterhin erheblich.
In das „magische Dreieck“ ordnen sich aber auch verschiedene raumordnerische und regionalplanerische Zielsetzungen ein. Die Entwicklung einer freizeitbezogenen Infrastruktur in einer Destination stellt einen wichtigen, aber bisher zu wenig berücksichtigten Teilaufgabenbereich im Rahmen der gesamten kommunalen Entwicklungsplanung, wobei es nicht nur um neue Konzepte oder eine Optimierung des bisher bestehenden geht, sondern um eine neue Qualität im Denken und Handeln.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Infrastruktur und Angebot
- Definition Infrastruktur und Tourismus
- Das Touristische Angebot
- Wettbewerb zwischen Destinationen
- Der Verdrängungswettbewerb der Destinationen
- Lösungsansätze
- Netzwerk als Chance
- Profilierung und Professionalisierung des Angebots
- Die Einflussfaktoren der touristischen Infrastruktur
- Die gesellschaftlichen und wirtschaftliche Einflüsse
- Der Einfluss von Staat und Politik
- Die Raumordnung
- Anforderungen an Kur- und Erholungsorte
- Die Privatwirtschaft
- Die Nachfrager
- Die Umwelt
- Umwelt als Einflussgröße
- Einfluss der Infrastruktur auf die Umwelt
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit analysiert die Bedeutung von Infrastruktur für den Tourismus und untersucht die Herausforderungen, die sich aus dem zunehmenden Wettbewerb zwischen Destinationen ergeben. Dabei werden verschiedene Einflussfaktoren auf die Entwicklung der touristischen Infrastruktur betrachtet, darunter gesellschaftliche und wirtschaftliche Aspekte, staatliche Politik, die Rolle der Privatwirtschaft, Nachfragerverhalten und die Umwelt.
- Die Bedeutung der touristischen Infrastruktur für die Wettbewerbsfähigkeit von Destinationen
- Die Herausforderungen des Verdrängungswettbewerbs und mögliche Lösungsansätze
- Die verschiedenen Einflussfaktoren auf die Entwicklung der touristischen Infrastruktur
- Die Bedeutung von Nachhaltigkeit und umweltfreundlichen Maßnahmen in der touristischen Infrastruktur
- Die Rolle der staatlichen Politik und Raumordnung in der Entwicklung der touristischen Infrastruktur
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung erläutert die Bedeutung der Tourismuswirtschaft als ökonomischer und gesellschaftlicher Faktor. Sie hebt die wachsenden Anforderungen an die touristische Infrastruktur und den sich verstärkenden Wettbewerb auf den touristischen Märkten hervor. Die Frage, ob der Staat im Verdrängungswettbewerb zwischen Destinationen eingreifen soll, wird aufgeworfen.
Kapitel 2 beschäftigt sich mit der Definition von Infrastruktur im touristischen Kontext. Es werden die verschiedenen Komponenten des touristischen Angebots und die Bedeutung einer funktionierenden kommunalen Infrastruktur und regionalen Mobilität für die Vermarktung dieser Angebote beleuchtet.
Kapitel 3 analysiert den Wettbewerb zwischen Destinationen. Es werden die Ursachen und Folgen des Verdrängungswettbewerbs erörtert. Des Weiteren werden Lösungsansätze wie die Bildung von Netzwerken und die Profilierung und Professionalisierung des touristischen Angebots vorgestellt.
Kapitel 4 befasst sich mit den verschiedenen Einflussfaktoren auf die touristische Infrastruktur. Dabei werden die gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Einflüsse, die Rolle des Staates und der Politik, die Privatwirtschaft, die Nachfrager und die Umwelt betrachtet.
Schlüsselwörter
Touristische Infrastruktur, Wettbewerb zwischen Destinationen, Verdrängungswettbewerb, Lösungsansätze, Einflussfaktoren, gesellschaftliche und wirtschaftliche Einflüsse, staatliche Politik, Raumordnung, Nachhaltigkeit, umweltfreundliche Maßnahmen, Sanftes Reisen.
- Quote paper
- Dipl.-Kaufmann Andreas Bünnig (Author), 2002, Tourismus und Infrastruktur, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/70982