Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Psychologie der Massen und skizziert hierzu zwei der diesbezüglich bekanntesten Theorien: von Gustav Le Bon und Sigmund Freud mit dem Ziel, einen Vergleich zwischen beiden Ansätzen anzustellen.
Nach einigen einführenden Erläuterungen zum Thema „Masse“ und „Massenpsychologie“ wird zunächst die Theorie des jeweiligen Autors in ihren wesentlichen Zügen dargestellt. Als Grundlage hierzu dienen die entsprechenden Originalschriften: „Psychologie der Massen“, das wohl wichtigste Werk des französischen Arztes und Soziologen Le Bon, erschienen 1895, sowie „Massenpsychologie und Ich-Analyse“, ein Essay, den Freud 1921 veröffentlichte.
Anschließend werden die gemeinsamen und trennenden Momente der beiden Theorien genannt und diese dann miteinander verglichen. Um den hierfür vorgesehenen Rahmen nicht zu sprengen, müssen andere zum Thema der Massenpsychologie existierende Erklärungsmodelle, von denen die von Tarde, Sighele, oder McDougall zu den bekanntesten zählen dürften, unberücksichtigt bleiben.
Es kann allenfalls darauf verwiesen werden, dass sich eine Reihe von Autoren mehr oder minder intensiv mit der Psychologie der Massen beschäftigt haben, wobei hierfür als Kernzeit Ende des 19. Jh. bis Anfang des 20. Jh. angesehen werden mag. Dass die Herangehensweise an das Thema dabei auf höchst unterschiedliche Arten erfolgte, dürfte nicht zuletzt in einer fehlenden einheitlichen Einordnung der Massenpsychologie innerhalb der übrigen psychologischen Disziplinen Ausdruck finden. Diese erfolgte teils innerhalb der Sozialpsychologie, teils wurde die Psychologie der Massen eindeutig von dieser getrennt. In der modernen psychologischen Forschung hat der Begriff „Massenpsychologie“ gänzlich ausgedient. Eine Fortsetzung findet zum Teil auf dem Gebiet der Umweltpsychologie unter dem Namen des „Crowding“ statt, wenngleich jeglicher Bezug zur klassischen Psychologie der Massen fehlt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Definition von Masse
- Das Phänomen der Masse nach Gustave Le Bon
- Die sogenannte Massenseele
- Klassifizierung von Massen
- Machfaktor / Führerprinzip
- Theorie der Massenpsychologie von Sigmund Freud
- Suggestion
- Identifizierung / Idealisierung / Hypnose
- Der Herdentrieb versus der Urhorde
- Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen Freud und Le Bon
- Schlusswort
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit der Psychologie der Massen und vergleicht die Theorien von Gustave Le Bon und Sigmund Freud. Der Fokus liegt auf der Darstellung der beiden Ansätze und der Herausarbeitung ihrer Gemeinsamkeiten und Unterschiede.
- Die Definition des Begriffs "Masse" und die Abgrenzung zu anderen Begriffen wie Menge, Mob und Publikum.
- Die Entstehung der "Massenseele" nach Le Bon und die damit verbundenen Eigenschaften.
- Die Rolle der Suggestion und der Identifizierung in Freuds Theorie der Massenpsychologie.
- Der Vergleich der beiden Theorien und die Herausarbeitung ihrer Gemeinsamkeiten und Unterschiede.
- Die Entwicklung der Massenpsychologie im Laufe der Zeit.
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung stellt das Thema der Hausarbeit vor, nämlich die Psychologie der Massen und die beiden wichtigsten Theorien dazu, die von Le Bon und Freud. Die Arbeit zielt darauf ab, einen Vergleich zwischen den beiden Ansätzen anzustellen.
Definition von Masse
Dieses Kapitel befasst sich mit der Definition des Begriffs "Masse" und grenzt ihn gegenüber anderen Begriffen wie Menge, Mob und Publikum ab. Es werden verschiedene Definitionen aus der einschlägigen Literatur vorgestellt, wobei die Schwierigkeiten bei einer eindeutigen Abgrenzung hervorgehoben werden.
Das Phänomen der Masse nach Gustave Le Bon
Dieses Kapitel stellt die Theorie von Gustave Le Bon zur Massenpsychologie dar. Es werden die Entstehung der "Massenseele", die Merkmale der psychologischen Masse und der Einfluss von Reizen auf das Verhalten der Masse diskutiert.
Theorie der Massenpsychologie von Sigmund Freud
Dieses Kapitel befasst sich mit Freuds Theorie der Massenpsychologie. Es werden die Rolle der Suggestion, die Identifizierung und die Hypnose in der Massenpsychologie sowie der Herdentrieb und die Urhorde als Erklärungen für das Verhalten von Massen beleuchtet.
Schlüsselwörter
Die zentralen Begriffe dieser Arbeit sind die Psychologie der Massen, Massenseele, Suggestion, Identifizierung, Herdentrieb, Urhorde, Gustav Le Bon, Sigmund Freud.
- Quote paper
- Gisela Bsdok (Author), 2006, 'Die Psychologie der Massen' - ein Vergleich der Erklärungsansätze von Le Bon und Freud, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/70977