Das Medium Fernsehen existiert seit ca. einem Viertel Jahrhundert. Seit dieser Zeit hat es Auswirkungen auf alle, die mit ihm umgehen.
„Die ARD/ZDF-Studie „Kinder und Medien 2003“ hat vor kurzem wieder das hohe Maß an Medienzugängen bestätigt, über die Kinder heute verfügen können: Bei 99 Prozent aller Kinder steht zu Hause mindestens ein Fernsehgerät – die Zahl der in den heimischen vier Wänden Fernsehabstinenten ist damit verschwindend gering –, Radios, Videorecorder, Audiospeichermedien und Computer (60% mit Internetanschluss) gehören zur Ausstattung.“(Feierabend/Klingler 2005, 163).
Seit 1999 wird regelmäßig (1999, 2000, 2002, 2003 und 2005) eine Basisstudie zum Stellenwert der Medien im Alltag von 6-13 jährigen Kindern durchgeführt. Diese KIM- Studie ist ein Langzeitprojekt des medienpädagogischen Forschungsverbunds Südwest.
Nach Eicke sind Kinder, die schon seit dem frühen Alter viel fernsehen und sich ein „Fernsehverhalten“ angeeignet haben so genannte Medienkinder. Sie zeigen den Gegensatz zu natürlichem kindlichem Verhalten (Bewegung, Spontanität etc.). Die Reaktionen der Medienkinder sind auf Sinnesreize reduziert. Die Ausbildung des Sprechens und somit auch des Denkens werden verändert. Besonderes Augenmerk gilt der These, dass Fernsehen vor allem der Fantasie des Kindes schadet (vgl. Eicke / Eicke 1994, 70).
Bevor in der nachfolgenden Arbeit Ideen zum Medienunterricht sowie der Problematik des Elternabends herausgearbeitet werden sollen, drängt sich die Frage auf, wodurch ein Kind, dass viel Fernsehen guckt, auffällt.
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung
1.1 Vorbemerkungen: Interesse und Intention
1.2 Allgemeine Vorbemerkungen
1.3 Aufgabenstellung und Methode
2. Das Thema Fernsehen im Unterricht
2.1 Elementare Bedeutung der Medienerziehung im Unterricht
2.2 Lehrplanbezug zur Medienerziehung im Fachprofil Deutsch
2.3 Gründe für das Thema Fernsehen im Unterricht
3. Beispiele für das Thema Fernsehen in der Schule
3.1 Kindernachrichten am Beispiel LOGO
3.2 Das Thema Fernsehen am Elternabend der Grundschule
4 Ergebnis
5 Literatur
Internetquellen:
1 Einleitung
1.1 Vorbemerkungen: Interesse und Intention
Ich studiere Pädagogik bei Lernschwierigkeiten. Kinder aus diesem Schulbereich verbringen nicht selten ihre gesamte Freizeit vor dem Fernseher. Häufig zeigen die Eltern wenig Interesse an den Vorlieben ihrer Kinder; Fernsehen ist ein stetiger Begleiter der gesamten Familie. „Nicht selten zeichne den durchschnittlichen Sonderschüler ein vierstündiger Fernsehkonsum an Wochentagen aus.“ (Wocken, 2001).
Aus diesem Grund ergab sich für mich im Rahmen dieser Hausarbeit die Möglichkeit herauszufinden, wie das Thema Fernsehen sinnvoll in der Schule verarbeitet werden kann und wie es gelingen kann, Eltern für dieses Thema zu sensibilisieren.
1.2 Allgemeine Vorbemerkungen
Das Medium Fernsehen existiert seit ca. einem Viertel Jahrhundert. Seit dieser Zeit hat es Auswirkungen auf alle, die mit ihm umgehen.
„Die ARD/ZDF-Studie „Kinder und Medien 2003“ hat vor kurzem wieder das hohe Maß an Medienzugängen bestätigt, über die Kinder heute verfügen können: Bei 99 Prozent aller Kinder steht zu Hause mindestens ein Fernsehgerät – die Zahl der in den heimischen vier Wänden Fernsehabstinenten ist damit verschwindend gering –, Radios, Videorecorder, Audiospeichermedien und Computer (60% mit Internetanschluss) gehören zur Ausstattung.“(Feierabend/Klingler 2005, 163).
Seit 1999 wird regelmäßig (1999, 2000, 2002, 2003 und 2005) eine Basisstudie zum Stellenwert der Medien im Alltag von 6-13 jährigen Kindern durchgeführt. Diese KIM- Studie ist ein Langzeitprojekt des medienpädagogischen Forschungsverbunds Südwest.
Für die KIM- Studie 2005 wurde eine repräsentative Stichprobe von jeweils 1203 Kindern und ihren Müttern untersucht.
Unverändert ist Fernsehen die hauptsächliche Freizeitaktivität (78% schauen täglich fern, 32% sehen das TV als liebste Freizeitbeschäftigung).
51% der 6-13 jährigen im Osten haben einen eigenen Fernseher, im Westen sind es immerhin 38%. Bei der Untersuchung der Medienbindung ist das TV- Gerät mit Abstand am Beliebtesten: 77% könnten darauf am wenigsten verzichten (vgl. Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest, 2006).
Ein Schlagwort ist in diesem Zusammenhang die so genannte Medienkindheit. Kinder wachsen heutzutage mit den verschiedensten Medien auf und nutzen diese selbstverständlich, sie sind eine positive Erweiterung der kindlichen Erfahrungsmöglichkeiten. Neben zahlreichen positiven Effekten gibt es auch viel Kritik. Die Einflüsse der Medien auf die kindliche Sozialisation (Geschlechterrollen, Gewaltkonfrontation etc.) und ihre Entwicklung (Konzentration, Bewegung, Selbstbewusstsein etc.) werden zunehmend differenziert untersucht (vgl. Neuß 2005, 59f.).
Nach Eicke sind Kinder, die schon seit dem frühen Alter viel fernsehen und sich ein „Fernsehverhalten“ angeeignet haben so genannte Medienkinder. Sie zeigen den Gegensatz zu natürlichem kindlichem Verhalten (Bewegung, Spontanität etc.). Die Reaktionen der Medienkinder sind auf Sinnesreize reduziert. Die Ausbildung des Sprechens und somit auch des Denkens werden verändert. Besonderes Augenmerk gilt der These, dass Fernsehen vor allem der Fantasie des Kindes schadet (vgl. Eicke / Eicke 1994, 70).
Bevor in der nachfolgenden Arbeit Ideen zum Medienunterricht sowie der Problematik des Elternabends herausgearbeitet werden sollen, drängt sich die Frage auf, wodurch ein Kind, dass viel Fernsehen guckt, auffällt. Zunächst gibt Wilkins hierzu einen Überblick, der auch von anderen Fachleuten bestätigt wird:
- Medienkinder sind nicht in der Lage zu spielen, ihnen ist überdurchschnittlich häufig langweilig.
- Ihre Konzentration nimmt schnell ab, die Lernfähigkeit ist somit verringert.
- Eigene Initiative und Ideen sind selten.
- Sofortige Bedürfnisbefriedigung wird erwartet, sie wollen alles haben ohne sich anstrengen zu müssen.
- Sie können nicht ruhig sitzen.
- Sprachprobleme treten häufig auf. (nach Wilkins in Eicke/Eicke 1994, 70f.)
Nun stellt sich die Frage, was die Schule zu einem kritischen Fernsehverhalten beitragen kann.
1.3 Aufgabenstellung und Methode
Aus den vorangegangenen Darstellungen wird deutlich, dass Kinder, die viel fernsehen in ihrer Entwicklung negativ beeinträchtigt sind. Es scheint daher verwunderlich, warum genau das Thema Fernsehen im Unterricht und am Elternabend von so elementarer Bedeutung ist. Neuß hat hierzu einen treffenden Vergleich zwischen dem Autofahren und der Mediennutzung angestellt: „ Beide Bereiche (Auto und Medien) bieten sowohl große Vorzüge als auch Gefahren und Probleme. In beiden Bereichen gibt es auch eine Form der erzieherischen Aufklärung (Verkehrserziehung und Medienerziehung). […] Niemand käme auf die Idee, Kindern die Verkehrsregeln nicht zu erklären […] Ebenso sieht es mit der Medien- und Konsumwelt aus. […] Medien sind integraler Bestandteil der Lebenswelt von Kindern und sie sollten auch integraler Bestandteil pädagogischer Projekte und Ziele sein.“ (Neuß 2005, 60)
Die vorliegende Arbeit untersucht das Thema Fernsehen im Unterricht und am Elternabend. Orientiert wird sich dabei an der Fragestellung, ob und in welchem Umfang der Lebensraum Schule das Fernsehverhalten der Grundschulkinder sowie die Sensibilisierung der Eltern positiv beeinflussen kann. Einen weiteren elementaren Untersuchungspunkt stellen Einflüsse des Fernsehens auf die Kinder dar.
Im Folgenden gehe ich zunächst auf die elementare Bedeutung der Medienerziehung (2.1) und dem Lehrplanbezug zur Medienerziehung im Fachprofil Deutsch des bayerischen Grundschullehrplans (2.2) ein. Nachfolgend stelle ich ein Unterrichtsbeispiel zum Thema Fernsehen (3.1) dar.
Des Weiteren beschäftige ich mich mit der Elternarbeit (3.2) als wichtigen Bestandteil der Medienerziehung. Eine Zusammenfassung sowie einige weiterführende Überlegungen (4) beschließen die Arbeit.
2. Das Thema Fernsehen im Unterricht
2.1 Elementare Bedeutung der Medienerziehung im Unterricht
Medienerziehung umfasst jegliche Medien (Computer, Zeitschrift, TV etc.). „[…] Kinder möglichst frühzeitig und in einer für die jeweilige Alterstufe angemessene Art und Weise zu einem reflektierenden, souveränen, sozial- und selbstverantwortlichen Medienumgang zu befähigen, d.h. Medienkompetenz zu fördern, mit Medien verbundene Chancen zu maximieren und Risiken zu minimieren.“ (Six 2001, 155)
Medienerziehung lässt sich in allen Fächern verwirklichen. Im Sachunterricht kann beispielsweise ein eigener Film über die Froschentwicklung gedreht werden.
Medienerziehung als Unterrichtsprinzip ist in besonderer Weise den Grundsätzen der Lebensbezogenheit und Anschaulichkeit verpflichtet und in einer Kombination von stofflichen, methodischen und erzieherischen Anforderungen zu verstehen.
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- Arbeit zitieren
- Beke Benning (Autor:in), 2006, Das Thema Fernsehen im Unterricht und Elternabend der Grundschule, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/70872
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