China als Absatzmarkt und Produktionsstandort wird derzeit in den Medien und in zahlreichen Unternehmen kontrovers diskutiert. Mit circa 1,3 Milliarden Einwohnern 1 ist es das Land mit der größten Bevölkerung der Welt. Nachhaltige Wachstumsraten des Bruttoinlandprodukts von 8 bis 9 % jährlich und der Wandel von einer sozialistischen Planwirtschaft hin zu einer freien Marktwirtschaft bedeuten außergewöhnliche Chancen für westliche Unternehmen. 2 Nachdem viele deutsche Großunternehmen, z.B. Volkswagen und BMW, erkannt haben, dass China nicht nur als Billiglohnland interessant ist, sondern auch ein wichtiger Absatzmarkt in der Zukunft sein wird, zeigen nun immer mehr Unternehmen Interesse an China. 3 China gehört - gemessen am Bruttoinlandsprodukt (BIP) - mittlerweile zu den zehn größten Wirtschaftsnationen der Welt. Das BIP beträgt 62 % der Größe der deutschen Wirtschaft. Nach aktuellen Hochrechnungen von Economist Intelligence Unit soll der stark expansive Kurs anhalten und China bereits im Jahr 2008 weltweit den 4. Platz einnehmen. Dies ist beachtlich, da China dadurch sowohl Frankreich (derzeit auf Platz 5) und England (derzeit Platz 4) überholen würde (Abbildungen 1 und 2). 4 Diese rasante Entwicklung verspricht hervorragende Möglichkeiten für deutsche Unternehmen. Dennoch warnen aktuelle Studien: Die Engagements westlicher Unternehmen scheitern oft an Missverständnissen zwischenmenschlicher Art. 5 Kulturelle Unterschiede haben einen viel größeren Einfluss auf Geschäftsergebnisse als allgemein angenommen. Alles im Geschäftsleben ist kulturell bestimmt: Führung, die Beziehung zwischen Vorgesetzten und Mitarbeitern, Motivation, Organisation, Produktgestaltung, Marketing und Kommunikation mit Kunden und Lieferanten. 6 Deshalb ist es unerlässlich, sich interkulturelle Kompetenz als Schlüssel-Qualifikation zu einer erfolgreichen Zusammenarbeit mit Chinesen anzueignen. 7 Aufgrund dieser Tatsachen sollten Unternehmen sich fundierte Kenntnisse über das Geschäftsverhalten und die Gewohnheiten der Chinesen erarbeiten und dadurch lernen, ihre Geschäfte im Reich der Mitte reibungsloser abzuwickeln. [...]
Inhaltsverzeichnis
- Abkürzungsverzeichnis.
- 1. Einleitung.
- 2. Vorbereitung ist der Schlüssel zum Erfolg
- 3. Traditionen und Denkweisen der chinesischen Kultur
- 3.1 Gesellschaft und Hierarchie..
- 3.1.1 Konfuzius und der Konfuzianismus
- 3.1.2 Hierarchie
- 3.1.3 Harmonie
- 3.1.4 Beziehungsnetze
- 3.1.5 Ordnung
- 3.1.6 Rechtsverhältnisse
- 3.1.7 Höflichkeit
- 3.1.8 Das Gesicht wahren
- 3.1.9 Verhaltensrituale
- 3.1.10 Kommunikation / kommunizieren
- 3.1.11 Lerntradition
- 3.1.12 Verhandlungen
- 3.1 Gesellschaft und Hierarchie..
- 4. Was im chinesischen Alltag zu beachten ist
- 4.1 Gastgeschenke
- 4.2 Zuhören
- 4.3 Zeitplanung
- 4.4 Geschäftsessen
- 5. Eigene Erfahrungen in China
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der interkulturellen Kommunikation im Kontext der Zusammenarbeit mit Chinesen. Sie analysiert die kulturellen Besonderheiten der chinesischen Kultur und deren Einfluss auf das Geschäftsleben. Die Arbeit hat das Ziel, ein tieferes Verständnis für die Denkweise und die Traditionen der chinesischen Kultur zu vermitteln und so den Schlüssel zur erfolgreichen Zusammenarbeit mit chinesischen Geschäftspartnern aufzuzeigen.
- Die Bedeutung der kulturellen Unterschiede im Geschäftsleben
- Traditionen und Denkweisen der chinesischen Kultur
- Der Einfluss von Konfuzius und dem Konfuzianismus auf die chinesische Gesellschaft
- Wichtige Aspekte der chinesischen Gesellschaftsstruktur wie Hierarchie, Harmonie und Beziehungsnetze
- Praktische Tipps für die Kommunikation und das Geschäftsverhalten im chinesischen Kontext
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt China als Absatzmarkt und Produktionsstandort vor und hebt die wirtschaftlichen Chancen für westliche Unternehmen hervor. Sie betont jedoch auch die Herausforderungen, die durch kulturelle Unterschiede entstehen können. Kapitel 2 befasst sich mit der Bedeutung einer gründlichen Vorbereitung auf Geschäftsbeziehungen mit chinesischen Partnern und erläutert die Vorteile, die sich aus dem Verständnis der chinesischen Kultur ergeben. Kapitel 3 beschäftigt sich mit den Traditionen und Denkweisen der chinesischen Kultur und beleuchtet insbesondere die Rolle von Konfuzius und den Konfuzianismus. Außerdem werden wichtige Aspekte der chinesischen Gesellschaft wie Hierarchie, Harmonie und Beziehungsnetze behandelt. Das vierte Kapitel gibt praktische Tipps für den Umgang mit chinesischen Geschäftspartnern im Alltag, wie z.B. bei Gastgeschenken oder beim Geschäftsessen.
Schlüsselwörter
Interkulturelle Kommunikation, China, chinesische Kultur, Konfuzius, Konfuzianismus, Hierarchie, Harmonie, Beziehungsnetze, Geschäftsverhalten, Gastgeschenke, Geschäftsessen, Zusammenarbeit, westliche Unternehmen, Absatzmarkt, Produktionsstandort, wirtschaftliche Chancen, kulturelle Unterschiede, Globalisierung.
- Quote paper
- Gordon Niegisch (Author), 2007, Interkulturelle Kommunikation als Qualifikation zur Zusammenarbeit mit Chinesen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/70586