Betriebe des Gesundheitswesens, insbesondere die öffentlichen Krankenhäuser, befinden sich in einem stetig steigenden Wettbewerb. (vgl. Schmidt et al. 2004) Für Krankenhäuser im Wettbewerb geht es unter anderem darum, Kosten zu senken. Das Krankenhaus ist ein Dienstleistungsbetrieb, die Kostenstruktur zeichnet sich also durch einen sehr hohen Personalkostenanteil (ca. 70%) aus. Die Mitarbeiter sollen aber nicht als reiner Kostenfaktor gesehen werden, sondern als ein Träger des Erfolgs und rentabler Leistungen des Unternehmens. Wie bei jeder Investition, geht es auch bei der Investition in Humankapital um die Gewissheit, dass sich die Investition für das Unternehmen auszahlt. Die zur Verfügung stehende Arbeitszeit sollte also möglichst mit qualifizierter, engagierter und ergebnisorientierter Leistung durch die Mitarbeiter ausgefüllt werden. Um diese Leistung zu fördern und Anreize zu geben, stehen der Personalführung verschiedene Instrumente zur Verfügung. (vgl. von Hören 2005)
Der Schwerpunkt dieser Arbeit ist das System der monetären Anreize. Insbesondere das Instrument der leistungsorientierten Vergütung, aufgrund aktueller Entwicklungen im Tarifrecht, steht im Mittelpunkt der Ausführungen. Voraussetzung zur Akzeptanz der leistungsorientierten Vergütung ist, dass diese Vergütung von den Mitarbeitern als gerecht empfunden wird. Aus diesen Gründen geht es hier um die leistungsgerechte Vergütung der Mitarbeiter im Krankenhaus, mit dem Ziel dessen krankenhausbetriebswirtschaftliche Relevanz zu verdeutlichen.
Die aktuelle Entwicklung im Tarifrecht meint, dass der BAT, der Bundesangestelltentarif am 1. Oktober 2005 von dem TVöD, dem Tarifvertrag öffentlicher Dienst abgelöst wurde, welcher ab 2007 verbindliche Leistungsentgelte vorschreibt.
Vertieft wird das Thema Entlohnung, indem das Arbeitsentgelt in die betriebliche Organisation eingeordnet wird, und zudem aufgezeigt wird, wie sich gerechte Lohnfindung gestaltet, jeweils konkret auf den Betrieb Krankenhaus bezogen. Um einen Praxisbezug herzustellen wird dargelegt, wie diese leistungsorientierte Vergütung aufgrund des TvöD in die Organisation Krankenhaus eingeführt und gestaltet werden könnte. Dabei werden die Probleme und Konfliktpotentiale bei der Leistungsbemessung beleuchtet. Zum Abschluss geht es um die Auswirkungen der leistungsgerechten Entlohnung auf das Personal und den Betrieb Krankenhaus, um deren Relevanz für das Krankenhaus hervor zu heben.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Beweggründe zur leistungsgerechten Entlohnung
- Öffentliche Krankenhäuser im Wettbewerb
- Tarifliche Rahmenbedingen: Der TVöD
- Arbeitsentgelt im Krankenhaus
- Einordnung des Arbeitsentgeltes in den Betrieb Krankenhaus
- Gerechte Lohnfindung
- Methoden der Arbeitsbewertung
- Lohnformen
- Gestaltung der leistungsgerechten Entlohnung im Krankenhaus
- Implementierung eines leistungsorientierten Vergütungssystems
- Systeme zur Leistungsbemessung
- Zielvereinbarungs- und Zielerreichungsgespräche
- Leistungsbemessung anhand von Beurteilungskriterien
- Auswirkungen leistungsgerechter Entlohnung auf das Personal und den Betrieb Krankenhaus
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der leistungsgerechten Entlohnung der Mitarbeiter im Krankenhaus und analysiert deren Bedeutung im Kontext der aktuellen Entwicklungen im Gesundheitswesen und im Tarifrecht. Die Arbeit verdeutlicht die Relevanz von leistungsorientierter Vergütung im Krankenhausbetrieb und untersucht die Implementierung eines solchen Systems im Kontext des TVöD.
- Wettbewerb im Gesundheitswesen und seine Auswirkungen auf öffentliche Krankenhäuser
- Die Rolle des TVöD in der Gestaltung der Entlohnung im öffentlichen Dienst
- Methoden der Arbeitsbewertung und gerechte Lohnfindung
- Implementierung eines leistungsorientierten Vergütungssystems im Krankenhaus
- Auswirkungen der leistungsgerechten Entlohnung auf das Personal und den Krankenhausbetrieb
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt den aktuellen Wettbewerb im Gesundheitswesen dar, der insbesondere öffentliche Krankenhäuser vor Herausforderungen stellt. Der Fokus liegt auf der Kostensenkung und der Bedeutung von Mitarbeiterleistung als Erfolgsfaktor. Die Arbeit betont die Notwendigkeit einer gerechten Entlohnung, die von den Mitarbeitern als fair empfunden wird.
Kapitel 1 analysiert die Beweggründe für die Einführung leistungsgerechter Entlohnung. Der steigende Wettbewerb im Krankenhaussektor und die Einführung des TVöD, der Leistungsanreize in den Vordergrund stellt, werden beleuchtet. Kapitel 2 beschäftigt sich mit der Einordnung des Arbeitsentgeltes in die betriebliche Organisation des Krankenhauses und analysiert die Prinzipien gerechter Lohnfindung. Hierbei werden Methoden der Arbeitsbewertung und gängige Lohnformen betrachtet.
Kapitel 3 untersucht die Gestaltung der leistungsgerechten Entlohnung im Krankenhaus im Kontext des TVöD. Es werden verschiedene Systeme zur Leistungsbemessung vorgestellt, darunter Zielvereinbarungsgespräche und die Anwendung von Beurteilungskriterien. Die Herausforderungen und Konfliktpotentiale bei der Leistungsbemessung werden ebenfalls diskutiert.
Kapitel 4 analysiert die Auswirkungen der leistungsgerechten Entlohnung auf das Personal und den Betrieb Krankenhaus. Die Bedeutung einer gerechten Entlohnung für die Mitarbeitermotivation und -bindung wird hervorgehoben. Darüber hinaus werden die Auswirkungen auf die betriebliche Effizienz und die Wettbewerbsfähigkeit des Krankenhauses betrachtet.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter dieser Arbeit umfassen: leistungsgerechte Entlohnung, Krankenhäuser, Wettbewerb, TVöD, Arbeitsbewertung, Lohnfindung, Leistungsbemessung, Mitarbeitermotivation, Effizienz, Wettbewerbsfähigkeit.
- Quote paper
- Kirsten Krebbers (Author), 2006, Leistungsgerechte Entlohnung der Mitarbeiter im Krankenhaus, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/70502