Im Kontext der Forschung über Infamie in der Literatur, wurde hier der Roman "American Psycho" von Bret Easton Ellis gewählt. Patrick Bateman als Hauptfigur wird hier in den Zusammenhang gesetzt mit Theorien zu infamen Menschen von Foucault und Geisenhanslücke. Aus der Sicht von Bateman erfährt der Leser eine Welt, die oberflächlich, kalt und konsumfixiert ist.
Im Fokus dieser Arbeit stehen die Taten Batemans, welche er außerhalb dieser Welt begeht und welche ihn zu einer infamen Figur und zu einem infamen Erzähler machen könnten. Bateman wird mit voranschreiten des Romans immer mehr zu einem unkontrollierbaren Mörder, der Menschen, meist sind es Frauen, auf grausame Weise umbringt. Ob und inwiefern ihn dies nun wirklich zu einem infamen Erzähler macht, soll hier betrachtet werden. Dafür wird zuerst genauer auf die Figur Batemans im Allgemeinen eingegangen, dann auf die Eigenschaften des Infamen mit einem Bezug auf "American Psycho" und zuletzt soll Bateman als infamer Ich-Erzähler untersucht werden.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Patrick Bateman: Der Erzähler, der „boy next door”, der Mörder, das Monster
- 2.1. Die Darstellung Patrick Batemans im Roman
- 2.2. Batemans Mordlust und die Suche nach Identität und Zugehörigkeit
- 3. Infamie und Ekel als Aspekte in „American Psycho”
- 4. Patrick Bateman als infamer Erzähler
- 5. Schlussfolgerung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Figur Patrick Bateman in Bret Easton Ellis' Roman „American Psycho“ im Kontext der Infamie. Ziel ist es, Batemans Rolle als Ich-Erzähler zu analysieren und zu beleuchten, inwiefern seine Taten und seine Darstellung ihn zu einer infamen Figur machen. Die Arbeit berücksichtigt die Ambivalenz seiner Persönlichkeit – „boy next door“ und kaltblütiger Mörder – und die Darstellung seiner Welt als oberflächliche und konsumorientierte Gesellschaft.
- Die Darstellung Patrick Batemans und die Ambivalenz seiner Persönlichkeit.
- Batemans Mordlust und die Suche nach Identität und Zugehörigkeit.
- Infamie und Ekel als zentrale Aspekte in „American Psycho”.
- Die Funktion des Ich-Erzählers und seine Rolle bei der Konstruktion der Infamie.
- Die Beziehung zwischen Batemans Taten und seiner sozialen Umgebung.
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung etabliert den theoretischen Rahmen der Arbeit, indem sie Foucaults Konzept der „infamen Menschen“ einführt und die Relevanz für die Analyse von fiktiven, infamen Erzählern wie Patrick Bateman aufzeigt. Der Fokus liegt auf Batemans Taten und ihrer Bedeutung für seine Darstellung als infame Figur und Erzähler. Der Roman „American Psycho“ wird als Ausgangspunkt für die Untersuchung der Verbindung von oberflächlicher Konsumkultur und der grausamen Gewalt Batemans vorgestellt.
2. Patrick Bateman: Der Erzähler, der „boy next door”, der Mörder, das Monster: Dieses Kapitel präsentiert Patrick Bateman als zentrale Figur und Ich-Erzähler des Romans. Es wird seine ambivalente Persönlichkeit beleuchtet: einerseits der scheinbar unauffällige, erfolgreiche Banker, andererseits der kaltblütige Mörder. Die Perspektive des Lesers, der durch Batemans Erzählung in seine Welt hineingezogen wird, wird analysiert. Die detaillierten Beschreibungen seiner Verbrechen und seines Konsumverhaltens werden als zentrale Elemente seiner Charakterisierung hervorgehoben.
2.1. Die Darstellung Patrick Batemans im Roman: Dieser Abschnitt konzentriert sich auf die literarische Darstellung Batemans. Seine Biografie, sein soziales Umfeld, sein exzessiver Konsum und sein Hang zur Gewalt werden detailliert beschrieben. Die Deutung Batemans als Soziopath wird diskutiert, wobei auch seine Bildung und sein Zugang zu Kultur und Luxus betont werden. Die ständige Erwähnung von Designerkleidung und teuren Restaurants unterstreicht die oberflächliche Natur seiner Existenz.
2.2. Batemans Mordlust und die Suche nach Identität und Zugehörigkeit: Hier wird Batemans Mordlust im Kontext seiner Suche nach Identität und Zugehörigkeit analysiert. Die grausamen Morde werden nicht nur als Ausdruck von Gewalt, sondern auch als Ausdruck seines Versagens, in der oberflächlichen Welt, in der er lebt, einen Platz zu finden, interpretiert. Die fehlende emotionale Tiefe seiner Beziehungen und sein unbefriedigtes Streben nach Anerkennung werden untersucht.
3. Infamie und Ekel als Aspekte in „American Psycho“: Kapitel 3 untersucht die Konzepte von Infamie und Ekel im Roman. Es wird analysiert, wie diese Konzepte durch die Darstellung Batemans und seiner Taten vermittelt werden. Die Beschreibungen der Morde und die Reaktion der umstehenden Personen werden in Bezug auf das Gefühl des Ekels und die moralische Verurteilung analysiert, wobei der Fokus auf der Reaktion des Lesers liegt. Die Frage, wie der Roman diese Emotionen erzeugt und welche Rolle sie für das Verständnis der Infamie Batemans spielen, steht im Mittelpunkt.
4. Patrick Bateman als infamer Erzähler: Kapitel 4 widmet sich der Analyse Batemans als Ich-Erzähler. Es wird diskutiert, wie seine Erzählweise die Wahrnehmung seiner Infamie beeinflusst und ob die Art und Weise, wie er die Ereignisse schildert, die Interpretation des Lesers lenkt. Die Unzuverlässigkeit seines Berichts und seine manipulativen Erzähltechniken werden als zentrale Aspekte seiner Infamie hervorgehoben. Der Fokus liegt darauf, wie diese Erzählperspektive die Lesererfahrung prägt und zur Ambivalenz der Figur beiträgt.
Häufig gestellte Fragen zu „American Psycho“: Eine Analyse von Patrick Bateman als infamer Erzähler
Was ist das zentrale Thema dieser Arbeit?
Die Arbeit analysiert die Figur Patrick Bateman in Bret Easton Ellis' Roman „American Psycho“ unter dem Aspekt der Infamie. Im Fokus steht die Untersuchung seiner Rolle als Ich-Erzähler und wie seine Taten und Darstellung ihn zu einer infamen Figur machen.
Welche Aspekte von Patrick Bateman werden untersucht?
Die Analyse beleuchtet die Ambivalenz von Batemans Persönlichkeit – er erscheint als „boy next door“ und gleichzeitig als kaltblütiger Mörder. Es werden seine Mordlust, seine Suche nach Identität und Zugehörigkeit, sowie sein Verhältnis zu seiner oberflächlichen und konsumorientierten Umwelt untersucht.
Welche Rolle spielt die Erzählperspektive?
Die Arbeit analysiert die Funktion des Ich-Erzählers und seine Rolle bei der Konstruktion der Infamie Batemans. Die Unzuverlässigkeit seiner Erzählung und seine manipulativen Erzähltechniken werden als zentrale Aspekte seiner Infamie hervorgehoben und deren Einfluss auf die Lesererfahrung untersucht.
Wie werden die Konzepte Infamie und Ekel im Roman behandelt?
Die Analyse untersucht, wie die Konzepte von Infamie und Ekel durch die Darstellung Batemans und seiner Taten vermittelt werden. Die Beschreibungen der Morde und die Reaktionen der Umgebung werden im Hinblick auf die Auslösung von Ekel und moralischer Verurteilung beim Leser analysiert.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit und worum geht es in jedem Kapitel?
Die Arbeit gliedert sich in fünf Kapitel: Kapitel 1 (Einleitung) etabliert den theoretischen Rahmen. Kapitel 2 präsentiert Bateman als Figur und analysiert seine ambivalente Persönlichkeit. Kapitel 2.1 konzentriert sich auf seine literarische Darstellung, während Kapitel 2.2 seine Mordlust im Kontext seiner Identitäts- und Zugehörigkeitssuche untersucht. Kapitel 3 analysiert Infamie und Ekel im Roman. Kapitel 4 widmet sich Bateman als infamer Erzähler und seiner Erzähltechnik.
Welche konkreten Fragestellungen werden bearbeitet?
Die Arbeit befasst sich mit Fragen zur Darstellung Batemans und der Ambivalenz seiner Persönlichkeit, seiner Mordlust und seiner Suche nach Identität, Infamie und Ekel als zentrale Aspekte in „American Psycho“, der Funktion des Ich-Erzählers und der Beziehung zwischen Batemans Taten und seiner sozialen Umgebung.
Welche theoretischen Ansätze werden verwendet?
Die Arbeit verwendet Foucaults Konzept der „infamen Menschen“ als theoretischen Rahmen für die Analyse der fiktiven, infamen Figur Patrick Bateman.
Für wen ist diese Arbeit bestimmt?
Diese Arbeit ist für Leser gedacht, die sich akademisch mit dem Roman „American Psycho“, der Figur Patrick Bateman und den Themen Infamie, Gewalt und Konsumgesellschaft auseinandersetzen möchten.
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- Rebekka Merkel (Author), 2016, Bret Easton Ellis` "American Psycho". Patrick Bateman als infamer Ich-Erzähler ohne Identität, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/704368