Die Arbeit untersucht die währungspolitischen Entwicklungen Chinas und deren Auswirkungen, mit Hilfe dessen sie den Aufstieg zu einer Wirtschaftsmacht in kürzester Zeit bewerkstelligte und in Begriff ist, die USA, in einem mittelfristigen Zeitraum, als größte Ökonomie der Welt abzulösen. Unter Verwendung der dokumentaranalytischen Methodik wird im Folgenden gezeigt, wie die Volksrepublik China über dreieinhalb Jahrzehnte währungspolitische Wendepunkte durchlief. Zudem wird aufgezeigt, dass sich ihre Strategien mehrfach änderten, um sich unter den kontrolliert aufbrechenden, sozialistischen Strukturen im Welthandel zu integrieren.
Dabei setzte der Staatsrat nach den Öffnungsreformen 1978 auf eine Wechselkursfixierung über dem Marktniveau, sowie strengen Konvertibilitätseinschränkungen, um die chinesische Ökonomie dem internationalen Wettbewerb sukzessiv und kontrolliert auszusetzen. Durch stetige Wechselkursanpassungen der People’s Bank of China, passte sich die Leistungsfähigkeit Chinas bis 1994 an internationale Verhältnisse an, sodass der Außenhandel und insbesondere der Export an Bedeutung gewannen. Mit einer Paritätssetzung zum US-Dollar zwischen 1997 und 2005, entgegnete die Volksrepublik China einer ab 1994 einsetzenden Verteuerung des Renminbi, um einer exportorientierten Wachstumsstrategie zu folgen und sich global als Handelsnation zu etablieren.
Seit 2005 kündigt die Kommunistische Partei Chinas an, bspw. durch die Flexibilisierung der Wechselkursfixierung, die Exportorientierung zu lockern und neue Wachstumsstrategien zu erarbeiten, um ihrer Verantwortung als mittlerweile bedeutende Ökonomie für den Welthandel gerecht zu werden. Seit der Weltwirtschaftskrise 2008 intensiviert die Volksrepublik ihre Bestrebungen und drängt auf eine Internationalisierung des Renminbi.
Zukünftig wird der Schwerpunkt darin liegen, den Wechselkurs und die Konvertibilität freizugeben, sowie sich mit neuen Wachstumsstrategien in weiteren Sektoren des Welthandels zu integrieren. Mit Wachstumsraten von weiterhin über sieben Prozent, wird China mittelfristig jedoch die USA als größte Ökonomie der Welt ablösen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. EINLEITUNG
- 2. WÄHRUNGSPOLITIK DER VOLKSREPUBLIK CHINA VON 1978 BIS 1996
- 2.1 REFORM UND ÖFFNUNGSPOLITIK IN DER REALWIRTSCHAFT
- 2.2 REFORM- UND ÖFFNUNGSPOLITIK IM FINANZ- UND BANKENSEKTOR
- 2.3 WÄHRUNGSPOLITIK UND -ENTWICKLUNG
- 2.4 ÖKONOMISCHE ENTWICKLUNG UND AUSWIRKUNGEN DER WÄHRUNGSPOLITIK I
- 3. WÄHRUNGSPOLITIK DER VOLKSREPUBLIK CHINA VON 1997 BIS 2004
- 3.1 DER WEG ZUR OFFIZIELLEN WECHSELKURSANBINDUNG AN DEN DOLLAR 1997
- 3.2 ENTWICKLUNG UND EINFLUSS CHINESISCHER WÄHRUNGSPOLITIK WÄHREND DER ASIENKRISE 1997/98
- 3.3 MABNAHMEN ZUR ERHÖHUNG DER KONVERTIBILITÄT DES RENMINBI
- 3.3.1 Ausländische Direktinvestitionen und Kreditaufnahme
- 3.3.2 Wertpapierhandel und Markt für derivative Finanzinstrumente
- 3.4 ÖKONOMISCHE ENTWICKLUNG UND AUSWIRKUNGEN DER WÄHRUNGSPOLITIK II
- 4. WÄHRUNGSPOLITIK DER VOLKSREPUBLIK CHINA SEIT 2005
- 4.1 WECHSELKURSPOLITIK
- 4.2 MAẞNAHMEN ZUR ERHÖHUNG DER KONVERTIBILITÄT UND INTERNATIONALISIERUNG DES RENMINBI
- 4.2.1 Erweiterung der Konvertibilität für das Inland
- 4.2.2 Offshore Renminbi Märkte
- 4.3. POLITISCH-ÖKONOMISCHE INTERNATIONALISIERUNG DES RENMINBI
- 4.3.1 Freihandelszone zwischen China und den Staaten der ASEAN
- 4.3.2 Freihandelsabkommen
- 4.3.3 Beziehung zum Internationalen Währungsfond
- 4.3.4 Rating Agenturen
- 4.4 ÖKONOMISCHE ENTWICKLUNG UND AUSWIRKUNGEN DER WÄHRUNGSPOLITIK III
- 5. SCHLUSS
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Bachelorarbeit untersucht die währungspolitischen Entwicklungen Chinas und deren Auswirkungen, insbesondere im Hinblick auf den Aufstieg des Landes zu einer Wirtschaftsmacht. Dabei wird der Fokus auf die Strategien gelegt, die China über drei Jahrzehnte hinweg zur Integration in den Welthandel unter kontrolliert aufbrechenden, sozialistischen Strukturen eingesetzt hat.
- Analyse der währungspolitischen Wendepunkte Chinas seit 1978
- Bewertung der Auswirkungen verschiedener währungspolitischer Maßnahmen auf die chinesische Ökonomie
- Untersuchung der Rolle des Renminbi in der internationalen Wirtschaft
- Beurteilung der Bedeutung des Aufstiegs Chinas als Wirtschaftsmacht für den Welthandel
- Prognose der zukünftigen Entwicklung der chinesischen Währungspolitik
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die die Relevanz der Thematik erläutert. Im zweiten Kapitel werden die währungspolitischen Entwicklungen Chinas von 1978 bis 1996 beleuchtet. Dabei werden die Reform- und Öffnungspolitik in der Realwirtschaft und im Finanz- und Bankensektor sowie die Wechselkursfixierung und die damit verbundenen Folgen für die chinesische Ökonomie analysiert. Kapitel drei behandelt die währungspolitischen Entwicklungen von 1997 bis 2004, einschließlich der offiziellen Wechselkursanbindung an den Dollar und die Auswirkungen der Asienkrise. Es werden auch die Maßnahmen zur Erhöhung der Konvertibilität des Renminbi untersucht. Kapitel vier widmet sich der Währungspolitik Chinas seit 2005, einschließlich der Flexibilisierung der Wechselkursfixierung, der Maßnahmen zur Erhöhung der Konvertibilität und Internationalisierung des Renminbi sowie der politischen und ökonomischen Bedeutung dieser Entwicklungen. Die Arbeit endet mit einem Schlusskapitel, in dem die gewonnenen Erkenntnisse zusammengefasst und die zukünftige Entwicklung der chinesischen Währungspolitik diskutiert werden.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit der Währungspolitik der Volksrepublik China, dem Renminbi, der Wechselkursfixierung, der Konvertibilität, der Internationalisierung des Renminbi, der Exportorientierung, den Auswirkungen der Währungspolitik auf die chinesische Ökonomie, der Rolle Chinas als Wirtschaftsmacht, den Beziehungen zu den USA und anderen wichtigen Handelspartnern sowie der Integration in den Welthandel.
- Quote paper
- Tobias Flöter (Author), 2014, Die Währungspolitik der Volksrepublik China. Entwicklung und Auswirkungen seit 1978, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/703213