Das Thema dieser Arbeit ist die Rolle der dritten Obersten Heeresleitung beim Sturz des Reichskanzlers Theobald von Bethmann-Hollweg im Juli 1917. Den Rücktrittsgesuchen der Generäle Paul von Hindenburg und Erich Ludendorff folgte am 13. Juli fast zwangsläufig die Entlassung des Reichskanzlers durch Kaiser Wilhelm II. und damit das Ende Bethmann-Hollwegs Politik der Diagonale.
Doch wie konnte die Oberste Heeresleitung in eine Machtposition gelangen, die es ihr erlaubte, in grundlegende innenpolitische Entscheidungen, die laut Verfassung dem Zuständigkeitsbereich des Kaisers und der Reichsregierung unterlagen, derart massiv und entscheidend einzugreifen?
Dieser Frage soll die Arbeit hauptsächlich auf den Grund gehen und zugleich den Aufstieg Hindenburgs und Ludendorffs zu einem politisch entscheidenden Faktor beschreiben und analysieren.
Außerdem soll geklärt werden, wo die Hauptreibungspunkte zwischen der OHL und dem Reichskanzler lagen und welche Motive Hindenburg und Ludendorff beim Sturz Bethmann-Hollwegs verfolgten. Ein entscheidender Punkt in dieser Analyse sind die unterschiedlichen Vorstellungen von einem möglichen Frieden. Hindenburg und Ludendorff versuchten mit allen Mitteln die Friedensresolution des Reichstags zu verhindern und standen trotz der bereits im Jahre 1917 mehr als kritischen Kriegslage felsenfest hinter ihrem Konzept des Siegfriedens. In der Rückschau bewies der Reichskanzler einen deutlich klareren Blick für die Kriegsrealität und schloss sich der Maßlosigkeit der militärischen Führung nicht an.
Inhaltsverzeichnis
- I. Einleitung
- 1. Das Thema
- 2. Die Quellen
- 3. Der Forschungsstand
- II. Hauptteil
- 1. Der Verlauf des Kanzlersturzes
- 2. Die Rolle der OHL als wichtige politische Instanz
- 3. Die Motive der OHL
- 4. Die Zielvorstellungen der OHL an einen Frieden
- III. Ergebnisse
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit der Rolle der Obersten Heeresleitung (OHL) beim Sturz des Reichskanzlers Theobald von Bethmann-Hollweg im Juli 1917. Ziel ist es, die Frage zu beantworten, wie die OHL zu einer so bedeutenden politischen Instanz wurde, dass sie sich in grundlegende innenpolitische Entscheidungen einmischen konnte. Außerdem soll der Aufstieg Hindenburgs und Ludendorffs zu einem politisch einflussreichen Faktor untersucht und analysiert werden.
- Die Machtfülle der OHL und ihr Einfluss auf die politische Entscheidungsfindung
- Die Motive und Zielvorstellungen Hindenburgs und Ludendorffs im Hinblick auf den Sturz Bethmann-Hollwegs
- Die unterschiedlichen Vorstellungen der OHL und des Reichskanzlers über einen möglichen Frieden
- Die Rolle des Kaisers in dieser Auseinandersetzung
- Die Bedeutung der öffentlichen Meinung für die Stärkung der Position der OHL
Zusammenfassung der Kapitel
I. Einleitung
Dieses Kapitel stellt das Thema der Hausarbeit, die Rolle der OHL beim Sturz Bethmann-Hollwegs, vor. Es werden die relevanten Quellen und der aktuelle Forschungsstand zur Frage nach dem Aufstieg der OHL als politische Instanz beleuchtet.
II. Hauptteil
Der Hauptteil der Arbeit analysiert den Verlauf des Kanzlersturzes, die Rolle der OHL als politische Instanz, die Motive Hindenburgs und Ludendorffs sowie deren Vorstellungen über einen möglichen Frieden. Es werden verschiedene Quellen herangezogen, um diese Aspekte zu beleuchten.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter dieser Arbeit sind: Oberste Heeresleitung (OHL), Reichskanzler, Theobald von Bethmann-Hollweg, Paul von Hindenburg, Erich Ludendorff, Kanzlersturz, politische Macht, Krieg, Frieden, Friedensresolution, Siegfrieden, Deutsche Verfassungsgeschichte, Militärgewalt, öffentliche Meinung.
- Quote paper
- Jan Große-Geldermann (Author), 2005, Die Rolle der OHL beim Sturz Bethmann-Hollwegs - Wie konnten Hindenburg und Ludendorff in die Rolle einer wichtigen politischen Instanz hineinwachsen?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/70211