Jedes Rechtssystem steht in einem historischen, kulturellen und gesellschaftlichen Kontext, aus dem heraus es zu verstehen ist. Das französische Rechtssystem ist geprägt durch die freiheitlichen Errungenschaften der französischen Revolution Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit, die gleichzeitig den Wahlspruch der französischen Republik ausmachen.
Das deutsche Rechtssystem versteht sich als Antwort auf die nationalsozialistische Gewaltherrschaft und hat einen hoch entwickelten Rechts- und Sozialstaat hervorgebracht.
Charakteristisch für das niederländische Recht, welches ohnehin an der Schnittstelle zwischen deutschem, französischem und angelsächsischem Rechtskreis steht, sind die ausgeprägte religiöse und kulturelle Vielfalt, die schon frühzeitig eine ausgeprägte Kultur der Toleranz hervorgebracht hat. Ein ebenso stark entwickelter Pragmatismus sorgt dafür, dass das niederländische Rechtsystem sich stets neuen tatsächlichen Entwicklungen flexibel anpassen kann. Dies lässt sich sehr gut nachweisen an der niederländischen so genannten „Euthanasie“-Gesetzgebung, der Drogengesetzgebung, der Gesetzgebung auf dem Gebiet der gleichgeschlechtlichen Lebenspartnerschaften und vor allem auf dem Gebiet des Ausländer- und Asylrechts.
In allen diesen Rechtsgebieten haben die Niederlande mit weitgehenden liberalen Regelungen eine Vorreiterrolle in Europa und der Welt gespielt. Gerade das Ausländer- und Asylrecht ist aber auch ein Beispiel dafür, wie die Niederlande unter dem Druck der tatsächlichen Verhältnisse und dem von der Europäischen Union ausgehenden Harmonisierungszwang pragmatisch zu flexiblen Regelungen gefunden haben.
Inhaltsverzeichnis
- I. Einführung
- II. Kosovo in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft
- 1. Kosovo in der Vergangenheit
- 2. Kosovo in der Gegenwart
- 3. Zukunft Kosovos
- III. Das Konstrukt nationaler Identität
- 1. Prozess nationaler Identitätsstiftung
- 2. Erfolgsbedingungen nationaler Identitätsstiftung
- 3. Hinderungsgründe nationaler Identitätsstiftung
- 4. Aktualität nationaler Identitätsstiftung angesichts von Europäisierung und Globalisierung
- IV. Kosovarische Identität
- 1. Hinderungsgründe
- a) Multi-ethnische Bevölkerung
- b) Multi-religiöse Bevölkerung
- c) Fehlen der Staatsqualität
- d) Geschichte
- e) Ungewisse Zukunft
- f) Mangel an Identifikationsobjekten
- Europäische Perspektive als Alternative?
- V. Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht die Frage nach dem Bestehen einer kosovarischen Identität. Sie analysiert die komplexen historischen, politischen und soziokulturellen Faktoren, die die Herausbildung einer solchen Identität beeinflussen. Die Arbeit beleuchtet gegensätzliche Positionen und Perspektiven zu dieser Frage.
- Die historische Entwicklung Kosovos und seine wechselvolle Geschichte
- Das Konzept der nationalen Identität und seine konstituierenden Faktoren
- Die Herausforderungen und Hindernisse bei der Bildung einer kosovarischen Identität
- Der Einfluss von Multiethnizität und Multireligiosität auf die Identitätsbildung
- Die Rolle der europäischen Perspektive im Kontext der kosovarischen Identität
Zusammenfassung der Kapitel
I. Einführung: Die Einleitung stellt die zentrale Forschungsfrage nach dem Bestehen einer kosovarischen Identität im Kontext des postjugoslawischen Raumes und der internationalen Bemühungen um Frieden und Koexistenz im Kosovo. Sie präsentiert divergierende Meinungen prominenter kosovarischer Persönlichkeiten, die die Komplexität und Kontroverse dieser Frage verdeutlichen und den Bedarf an einer eingehenden Untersuchung hervorheben. Die Einleitung skizziert den methodischen Ansatz, der die historische Entwicklung Kosovos, das Konstrukt nationaler Identität und den Einfluss von Europäisierung und Globalisierung umfasst.
II. Kosovo in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft: Dieses Kapitel bietet einen Überblick über die Geschichte Kosovos, wobei die kontroversen und oft mythisch geprägten Interpretationen der Vergangenheit von Serben und Albanern hervorgehoben werden. Es unterscheidet die unterschiedlichen Sichtweisen auf die Vorfahren der dort lebenden Bevölkerungsgruppen und beleuchtet die Bedeutung des mittelalterlichen Serbischen Reiches und die Schlacht auf dem Amselfeld im Jahre 1389 für die Entwicklung des ethnischen Konflikts. Das Kapitel legt den Grundstein für die spätere Analyse der Identitätsbildung, indem es die komplizierte und leidvolle Geschichte des Landes als wichtigen Kontextfaktor darstellt.
Schlüsselwörter
Kosovarische Identität, nationale Identität, Kosovo, Geschichte Kosovos, ethnischer Konflikt, Multiethnizität, Multireligiosität, Europäisierung, Globalisierung, Identitätsstiftung, Jugoslawien, Albaner, Serben.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zum Text: Kosovarische Identität
Was ist der zentrale Gegenstand des Textes?
Der Text untersucht die Frage nach dem Bestehen einer kosovarischen Identität. Er analysiert die komplexen historischen, politischen und soziokulturellen Faktoren, die die Herausbildung einer solchen Identität beeinflussen und beleuchtet gegensätzliche Positionen und Perspektiven.
Welche Themen werden im Text behandelt?
Der Text behandelt die historische Entwicklung Kosovos, das Konzept der nationalen Identität und seine konstituierenden Faktoren, die Herausforderungen und Hindernisse bei der Bildung einer kosovarischen Identität, den Einfluss von Multiethnizität und Multireligiosität, sowie die Rolle der europäischen Perspektive im Kontext der kosovarischen Identität.
Wie ist der Text strukturiert?
Der Text ist in Kapitel gegliedert, beginnend mit einer Einführung, gefolgt von einem Kapitel über Kosovo in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Ein weiteres Kapitel widmet sich dem Konstrukt nationaler Identität, bevor die kosovarische Identität im Detail behandelt wird. Der Text schließt mit einer Zusammenfassung und einer Liste von Schlüsselwörtern.
Welche Methoden werden im Text verwendet?
Der methodische Ansatz umfasst die historische Entwicklung Kosovos, das Konstrukt nationaler Identität und den Einfluss von Europäisierung und Globalisierung. Der Text hebt kontroverse Interpretationen der Geschichte hervor und beleuchtet divergierende Meinungen zu der Frage der kosovarischen Identität.
Welche Herausforderungen bei der Bildung einer kosovarischen Identität werden genannt?
Als Hindernisse werden die multi-ethnische und multi-religiöse Bevölkerung, das Fehlen von Staatsqualität, die Geschichte Kosovos, die ungewisse Zukunft und der Mangel an Identifikationsobjekten genannt.
Welche Rolle spielt die europäische Perspektive?
Der Text untersucht die europäische Perspektive als mögliche Alternative zur Herausbildung einer kosovarischen Identität angesichts der bestehenden Herausforderungen.
Wer sind die relevanten Akteure im Text?
Der Text erwähnt prominente kosovarische Persönlichkeiten mit divergierenden Meinungen zur kosovarischen Identität, Albaner und Serben als relevante Bevölkerungsgruppen und implizit die internationale Gemeinschaft mit ihren Bemühungen um Frieden und Koexistenz im Kosovo.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Textinhalt?
Schlüsselwörter sind: Kosovarische Identität, nationale Identität, Kosovo, Geschichte Kosovos, ethnischer Konflikt, Multiethnizität, Multireligiosität, Europäisierung, Globalisierung, Identitätsstiftung, Jugoslawien, Albaner, Serben.
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- Simone Köbel (Author), 2007, Gibt es eine kosovarische Identität?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/70162