1. Einleitung
„Die Demokratie lebt vom Kompromiss. Wer keine Kompromisse machen kann, ist für die Demokratie nicht zu gebrauchen.“1
Auch wenn der exakte Zeitpunkt sowie der Anlass für dieses Zitat von Helmut Schmidt nicht mehr nachzuvollziehen sind, charakterisiert es die Regierungszeit des fünften deutschen Kanzlers äußerst treffend. Nach dem Rücktritt seines Parteigenossen Willy Brandt als Bundeskanzler übernahm Schmidt im Mai 1974 das Amt des Regierungschefs Sowohl innenpolitisch als auch außenpolitisch sah sich seine Regierung von Beginn an mit vielen Schwierigkeiten und Problemen konfrontiert, deren Lösung eine hohe Kompromissbereitschaft von allen Verhandlungspartnern erforderte.
Gegenstand der vorliegenden Arbeit ist es, einen besonderen Fokus auf die Probleme bei der Realisierung des Grundlagenvertrages zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Deutschen Demokratischen Republik vom 21. Dezember 1972 zu richten. Als bundespolitischer Erbe von Willy Brandt musste Schmidt während seiner Amtszeit mit einem schwierigen staatsmännischen Spagat zwischen den hohen Erwartungen der Bevölkerung beiderseits der innerdeutschen Grenze an den Grundlagenvertrag auf der einen Seite und den am Ende nur schleppend spürbaren Ergebnissen auf der anderen Seite Rechnung tragen. Aufgrund der zeitlichen sowie quantitativen Rahmenbedingungen der Hausarbeit soll es jedoch weniger um eine detaillierte Untersuchung des gesamten Vertragswerkes mitsamt den unzähligen Problemen aus vier Jahrzehnten deutsch-deutscher Beziehungen gehen, als um den Versuch, die Umsetzungsschwierigkeiten anhand von zwei, exemplarisch ausgewählten Untersuchungen stellvertretend zu erläutern. Neben den Schwierigkeiten im Transitbereich sollen hier die äußerst problematischen Arbeitsbedingungen für westliche Journalisten im Mittelpunkt stehen. In der Schlussbemerkung folgt eine Einordnung in den historischen Kontext.
Inhaltsverzeichnis
- 1. EINLEITUNG
- 2. ZUR PERSON: BUNDESKANZLER HELMUT SCHMIDT
- 3. DER GRUNDLAGENVERTRAG ZWISCHEN DER BRD UND DER DDR
- 3.1 GRUNDLAGEN
- 3.2 VERTRAGSINHALT
- 3.3 ZUSATZPROTOKOLL; ZUSATZERKLÄRUNGEN UND BRIEFWECHSEL
- 4. PROBLEME BEI DER REALISIERUNG DES VERTRAGES
- 5. SCHLUSSBEMERKUNGEN
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit den Problemen bei der Realisierung des Grundlagenvertrages zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Deutschen Demokratischen Republik im Jahr 1972, insbesondere während der Kanzlerschaft von Helmut Schmidt. Sie analysiert die Umsetzungsschwierigkeiten anhand von zwei konkreten Beispielen: dem Transitbereich und den Arbeitsbedingungen westlicher Journalisten in der DDR.
- Die Rolle Helmut Schmidts bei der Umsetzung des Grundlagenvertrages
- Die Herausforderungen bei der Realisierung des Vertrags
- Die Auswirkungen der Umsetzungsprobleme auf die deutsch-deutschen Beziehungen
- Der historische Kontext der deutsch-deutschen Beziehungen in den 1970er Jahren
- Die Bedeutung des Grundlagenvertrages für die deutsche Geschichte
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel bietet eine Einleitung in das Thema und führt den Leser in die Person Helmut Schmidts sowie die Bedeutung des Grundlagenvertrages ein. Das zweite Kapitel stellt die Persönlichkeit Helmut Schmidts vor, beleuchtet seine politische Karriere und seine Rolle während der schwierigen Phase der 1970er Jahre. Das dritte Kapitel beschreibt den Grundlagenvertrag zwischen der BRD und der DDR im Detail, beleuchtet seine Grundlagen, seinen Inhalt und die zugehörigen Zusatzvereinbarungen. Das vierte Kapitel untersucht die Probleme bei der Umsetzung des Vertrags, insbesondere im Transitbereich und in Bezug auf die Arbeitsbedingungen westlicher Journalisten.
Schlüsselwörter
Helmut Schmidt, Grundlagenvertrag, BRD, DDR, deutsch-deutsche Beziehungen, Transit, Journalismus, Umsetzungsschwierigkeiten, historische Kontext, 1970er Jahre.
- Quote paper
- Bachelor of Arts Marco Hadem (Author), 2004, Helmut Schmidt und die Probleme bei der Realisierung des Grundlagenvertrags zwischen der BRD und der DDR, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/69917