Die Sprache unterliegt ständigen Einflüssen, die zu ihrer Weiterentwicklung und Veränderung beitragen. Jede Veränderung der gesellschaftlichen Struktur, der Lebensbedingungen der Menschen, beeinflusst diese Entwicklung. Deshalb befassen sich Personen seit vielen Jahrhunderten mit der Sprache. Zu Beginn des 16. Jahrhunderts gibt es im Grunde noch keine wirkliche Grammatik des Französischen. In Frankreich hat man erst in dem Moment begonnen, über die Volkssprache nachzudenken, als ausdrücklich Regeln zu ihrem Gebrauch erlassen wurden. Während in Italien die erste Grammatik bereits 1435 erschienen ist. Es handelt sich dabei um die als grammatichetta vaticana bezeichnete Grammatik von Leon Battista Alberti. (vgl. Elisabeth Burr (2000/2001): "Accademia della Crusca und Académie française“1)
Im 16. Jahrhundert kommt es zu ersten Normierungsbestrebungen. Die ersten Grammatiken und Wörterbücher entstehen. Zudem unterbreiten die Drucker Vorschläge für eine Vereinheitlichung der Rechtschreibung und der Grammatik. Robert Estienne (1503-1559) legt in seinem Traicté de la Grammaire Françoise von 1557 erstmals fest, dass es 22 Buchstaben in der französischen Sprache gibt. Er unterscheidet darin aber noch nicht die Buchstaben -u, -v und -w. Er äußert sich auch nicht zu Akzenten oder der Cedille und auch die Satzzeichen werden nur am Rande erwähnt. Die Sprachnormierung findet im 17. Jahrhundert ihre Fortsetzung, jedoch unter anderen Voraussetzungen. Somit kann das „Grand Siècle“ als eine der ersten wichtigen Perioden der Entwicklung der französischen Orthographie angesehen werden.
Im Vordergrund dieser Arbeit soll nicht stehen, um welche Änderungen man sich im Detail bemühte, sondern vielmehr will die Arbeit einen Überblick geben über die wichtigsten Fragen der Entwicklung einer einheitlichen Orthographie, wobei sich die Arbeit auf das 17. Jahrhundert beschränkt. Es werden also Themen wie der bon usage und die Aussprache erläutert und inwiefern sich diese auf die Orthographiedebatte auswirken. Am Ende sollen einige Hauptvertreter der Orthographiedebatte des 17. Jahrhunderts genannt und deren Ziele kurz dargelegt werden. Um sich der Entwicklung der Orthographie wissenschaftlich nähern zu können, ist zunächst eine Begriffsdefinition der wesentlichen Termini nötig. Darüber hinaus ist eine Skizzierung der politischen Situation sowie des geschichtlichen Hintergrundes sinnvoll, um die Entwicklung der Orthographie beurteilen zu können.
Inhaltsverzeichnis
- I. Einleitung
- II. Begriffsklärung
- II.1 Was ist Orthographie?
- II.2 Was beinhaltet der Normbegriff?
- III. Die politische Situation im 17. Jahrhundert in Frankreich
- IV. Die Entwicklung der französischen Sprache im 17. Jahrhundert
- IV.1 Die Forderungen der Modernisierer
- IV.2 Terminologie der Orthographiedebatte
- IV.2.1 Wie wird der Begriff „orthographe ancienne“ charakterisiert?
- IV.2.2 Wie wird der Begriff „nouvelle orthographe“ charakterisiert?
- IV.2.3 Der Begriff „Orthographie“ in den Wörterbüchern des 16. und 17. Jahrhunderts
- V. -Le bon usage-
- VI. Die Aussprache im 17. Jahrhundert
- VII. Die Rechtschreibung im 17. Jahrhundert
- VIII. Die wichtigsten Persönlichkeiten in der Orthographiedebatte des 17.Jahrhunderts
- VIII.1 François de Malherbe
- VIII.2 Claude Favre de Vaugelas
- VIII.3 Gilles Ménage
- VIII.4 Dominique Bouhours
- IX. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit bietet einen Überblick über die wichtigsten Fragen der Entwicklung einer einheitlichen Orthographie im 17. Jahrhundert in Frankreich. Sie konzentriert sich nicht auf detaillierte Änderungen, sondern beleuchtet die zentralen Herausforderungen und Debatten dieser Zeit. Die Arbeit beschränkt sich auf das 17. Jahrhundert.
- Die Definition von Orthographie und Normierung im Kontext des 17. Jahrhunderts.
- Der Einfluss der politischen Situation Frankreichs auf die Sprachnormierung.
- Die Entwicklung der französischen Sprache und die Forderungen der Modernisierer.
- Die Rolle wichtiger Persönlichkeiten in der Orthographiedebatte.
- Der Zusammenhang zwischen Aussprache, Rechtschreibung und dem Konzept des "bon usage".
Zusammenfassung der Kapitel
I. Einleitung: Die Einleitung beschreibt den historischen Kontext der Sprachnormierung im 16. und 17. Jahrhundert, insbesondere in Frankreich, im Vergleich zu Italien. Sie hebt die Bedeutung der ersten Grammatiken und Wörterbücher hervor und führt in die Thematik der Arbeit ein, die sich auf die wichtigsten Fragen der Entwicklung einer einheitlichen Orthographie im 17. Jahrhundert konzentriert, ohne auf detaillierte Änderungen einzugehen. Die Arbeit fokussiert auf Themen wie "bon usage", Aussprache und deren Einfluss auf die Orthographiedebatte, sowie die wichtigsten Persönlichkeiten dieser Debatte und deren Ziele.
II. Begriffsklärung: Dieses Kapitel definiert die zentralen Begriffe "Orthographie" und "Normierung". Es unterscheidet zwischen phonetischem und etymologischem Ansatz in der Orthographie und diskutiert die Vielschichtigkeit des Normbegriffs, indem es auf die unterschiedlichen und teilweise kontroversen Auffassungen in der Literatur eingeht. Die Definition von Orthographie als die Normierung der Schreibung der Wörter einer Sprache, die ein regelgeleitetes Schriftsystem schafft, wird dargestellt.
III. Die politische Situation im 17. Jahrhundert in Frankreich: (Es fehlt der Text für dieses Kapitel im bereitgestellten Dokument. Eine Zusammenfassung kann hier nicht erstellt werden.)
IV. Die Entwicklung der französischen Sprache im 17. Jahrhundert: Dieses Kapitel behandelt die Entwicklung der französischen Sprache im 17. Jahrhundert, inklusive der Forderungen der Modernisierer nach einer Reform der Orthographie. Es analysiert die Terminologie der damaligen Orthographiedebatte, indem es die Begriffe "orthographe ancienne" und "nouvelle orthographe" untersucht und deren Charakterisierung beleuchtet. Die Bedeutung der Wörterbücher dieser Zeit für die Definition von "Orthographie" wird ebenfalls untersucht.
V. -Le bon usage-: (Es fehlt der Text für dieses Kapitel im bereitgestellten Dokument. Eine Zusammenfassung kann hier nicht erstellt werden.)
VI. Die Aussprache im 17. Jahrhundert: (Es fehlt der Text für dieses Kapitel im bereitgestellten Dokument. Eine Zusammenfassung kann hier nicht erstellt werden.)
VII. Die Rechtschreibung im 17. Jahrhundert: (Es fehlt der Text für dieses Kapitel im bereitgestellten Dokument. Eine Zusammenfassung kann hier nicht erstellt werden.)
VIII. Die wichtigsten Persönlichkeiten in der Orthographiedebatte des 17.Jahrhunderts: Dieses Kapitel stellt die wichtigsten Persönlichkeiten der Orthographiedebatte des 17. Jahrhunderts vor, einschließlich François de Malherbe, Claude Favre de Vaugelas, Gilles Ménage und Dominique Bouhours, und beschreibt kurz deren Ziele und Beiträge zur Diskussion um die Normierung der französischen Orthographie. Es untersucht deren Einfluss auf die Entwicklung der französischen Orthographie.
Schlüsselwörter
Orthographie, Normierung, französische Sprache, 17. Jahrhundert, Sprachgeschichte, "bon usage", Académie française, Sprachpflege, Rechtschreibung, Aussprache, Malherbe, Vaugelas, Ménage, Bouhours.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Entwicklung der französischen Orthographie im 17. Jahrhundert
Was ist der Inhalt dieser Arbeit?
Diese Arbeit bietet einen umfassenden Überblick über die Entwicklung einer einheitlichen Orthographie im 17. Jahrhundert in Frankreich. Sie beleuchtet die zentralen Herausforderungen und Debatten dieser Zeit, konzentriert sich dabei aber nicht auf detaillierte orthografische Änderungen. Der Fokus liegt auf der Definition von Orthographie und Normierung, dem Einfluss der politischen Situation, der Entwicklung der französischen Sprache und den Forderungen der Modernisierer, der Rolle wichtiger Persönlichkeiten in der Debatte sowie dem Zusammenhang zwischen Aussprache, Rechtschreibung und dem Konzept des "bon usage".
Welche Themen werden im Einzelnen behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Schwerpunktthemen: die Definition von Orthographie und Normierung im 17. Jahrhundert; den Einfluss der politischen Situation Frankreichs auf die Sprachnormierung; die Entwicklung der französischen Sprache und die Forderungen der Modernisierer; die Rolle wichtiger Persönlichkeiten (Malherbe, Vaugelas, Ménage, Bouhours) in der Orthographiedebatte; den Zusammenhang zwischen Aussprache, Rechtschreibung und dem Konzept des "bon usage"; die Charakterisierung der Begriffe "orthographe ancienne" und "nouvelle orthographe".
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in folgende Kapitel: I. Einleitung; II. Begriffsklärung (Orthographie und Normbegriff); III. Die politische Situation im 17. Jahrhundert in Frankreich; IV. Die Entwicklung der französischen Sprache im 17. Jahrhundert (inkl. Forderungen der Modernisierer und Terminologie der Orthographiedebatte); V. -Le bon usage-; VI. Die Aussprache im 17. Jahrhundert; VII. Die Rechtschreibung im 17. Jahrhundert; VIII. Die wichtigsten Persönlichkeiten in der Orthographiedebatte des 17. Jahrhunderts (Malherbe, Vaugelas, Ménage, Bouhours); IX. Fazit.
Welche Schlüsselbegriffe sind relevant?
Die wichtigsten Schlüsselwörter sind: Orthographie, Normierung, französische Sprache, 17. Jahrhundert, Sprachgeschichte, "bon usage", Académie française, Sprachpflege, Rechtschreibung, Aussprache, Malherbe, Vaugelas, Ménage, Bouhours.
Welche Informationen fehlen in dem bereitgestellten Dokument?
Der bereitgestellte Text enthält keine vollständigen Kapitel für Kapitel III (Die politische Situation im 17. Jahrhundert in Frankreich), V (-Le bon usage-), VI (Die Aussprache im 17. Jahrhundert) und VII (Die Rechtschreibung im 17. Jahrhundert). Daher können für diese Kapitel keine Zusammenfassungen geliefert werden.
Auf welche Zeitspanne konzentriert sich die Arbeit?
Die Arbeit beschränkt sich ausschließlich auf das 17. Jahrhundert in Frankreich.
Welchen Ansatz verfolgt die Arbeit?
Die Arbeit verfolgt einen Überblickscharakter und beleuchtet die zentralen Debatten und Herausforderungen der Entwicklung einer einheitlichen Orthographie im 17. Jahrhundert. Sie verzichtet auf detaillierte Beschreibungen einzelner orthografischer Änderungen.
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- Diana Eckl (Author), 2006, Die Normierung der Orthographie im 17. Jahrhundert in Frankreich, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/69792