Wenn es um Volksparteien geht, gehen die Meinungen auseinander. Gerade in Hinblick auf die deutsche Geschichte sollte es speziell in Deutschland Vorbehalte gegenüber Parteien geben, die den Anspruch erheben, einen überwiegenden Teil der Bevölkerung zu vertreten.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten den Begriff der Volkspartei zu definieren. Oftmals liegt es im Auge des Betrachters, ob dieser Begriff ein positives oder ein negatives Vorzeichen erhält. Den meisten Erklärungen gemein ist eine Ausrichtung auf die Vergangenheit, es scheint für die überwiegende Zahl der Autoren festzustehen, dass die Zeit der Volksparteien ein Ende gefunden hat.
In dieser Hausarbeit soll es jedoch nicht um die einzig richtige Definition des Begriffes Volkspartei gehen, sondern um den Versuch einer normativen Bestandsaufnahme zwischen der Volkspartei und ihrem Platz in der Bundesrepublik Deutschland. Eine Frage, die sich mir hierbei stellt, ist, ob es in einem Mehrparteiensystem überhaupt opportun sein kann, eine Volkspartei zu etablieren.
Deswegen werde ich mich zuerst mit unterschiedlichen Lesarten von Volksparteien beschäftigen. Beginne werde ich mit der Eigendarstellung der Parteien anhand ihrer Parteiprogramme und –grundsätze, die ich nach Bezügen zur Volkspartei abklopfen werde. In einem zweiten Schritt werde ich mich der Fachliteratur und den Quellen im Internet beschäftigen. Wobei ich deutlich machen möchte, dass es sich hierbei nicht um einen vollständigen Überblick handeln wird. Im dritten Schritt werde ich mich mit der deutschen Verfassung beschäftigen und untersuchen, welchen Einschränkungen die Parteien durch das Grundgesetz unterliegen. Im Anschluss werde ich versuchen, die beiden Teilpunkte in einer kurzen Praxisbetrachtung zusammenzuführen, um danach die Eingangsfrage zu beantworten, ob das deutsche Mehrparteiensystem das geeignete Umfeld für eine Volkspartei ist.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Von der Schwierigkeit einer Definition
- Eigensicht der Parteien
- Sonstige Erklärungen
- Grundsätze der deutschen Verfassung
- Problem der Praxis
- Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht den Begriff der Volkspartei im Kontext der Bundesrepublik Deutschland. Sie analysiert unterschiedliche Definitionen von Volksparteien, berücksichtigt die Sichtweisen der Parteien selbst und prüft deren Vereinbarkeit mit den Grundsätzen des Grundgesetzes. Die Arbeit fragt nach der Opportunität einer Volkspartei in einem Mehrparteiensystem.
- Definition des Begriffs „Volkspartei“
- Parteiprogramme und -eigendarstellungen
- Verfassungskonformität des Volkspartei-Konzepts
- Praxisbezogene Betrachtung der Volkspartei im deutschen System
- Eignung des Mehrparteiensystems für Volksparteien
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema ein und erläutert die kontroverse Debatte um den Begriff der Volkspartei, insbesondere im deutschen Kontext. Sie hebt die Schwierigkeit einer eindeutigen Definition hervor und skizziert den Aufbau der Arbeit. Der Fokus liegt auf einer normativen Bestandsaufnahme der Volkspartei und ihrer Rolle in der Bundesrepublik, insbesondere der Frage nach ihrer Eignung in einem Mehrparteiensystem. Die Arbeit kündigt eine Analyse unterschiedlicher Lesarten des Begriffs an, beginnend mit der Eigendarstellung der Parteien, fortführend mit der Analyse der Fachliteratur und der Verfassung, um letztlich die anfangs aufgeworfene Frage zu beantworten. Die Einleitung betont die vorhandene, aber nicht immer zuverlässige, Literaturlage und nennt Beispiele für verlässliche Informationsquellen.
Von der Schwierigkeit einer Definition: Eigensicht der Parteien: Dieses Kapitel untersucht die Selbstbeschreibung verschiedener deutscher Parteien hinsichtlich des Begriffs „Volkspartei“. Während kleinere Parteien den Begriff ablehnen, bezeichnen sich größere Parteien wie CDU, SPD und CSU selbst als Volksparteien. Die Analyse zeigt unterschiedliche Interpretationen des Begriffs innerhalb der selbst ernannten Volksparteien auf. Die SPD betont ihren linken und demokratischen Charakter, die CDU ihren christlich geprägten, während die CSU eine umfassendere Definition verwendet. Es wird deutlich, dass Größe allein nicht ausreicht, um eine Partei als Volkspartei zu definieren. Ein wichtiger Aspekt ist die Fähigkeit, verschiedene gesellschaftliche Interessen zu bündeln. Die CDU und CSU sehen in der Volkspartei ein Mittel zur effizienten Interessensvermittlung und Kompromissfindung. Die SPDs Weg zur Volkspartei wird im Kontext des Godesberger Programms erläutert.
Schlüsselwörter
Volkspartei, Bundesrepublik Deutschland, Parteiensystem, Mehrparteiensystem, Grundgesetz, Parteiprogramme, CDU, SPD, CSU, politische Interessen, Interessensbündelung, Verfassungskonformität, normative Bestandsaufnahme.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Hausarbeit: Volksparteien in der Bundesrepublik Deutschland
Was ist der Gegenstand dieser Hausarbeit?
Die Hausarbeit untersucht den Begriff der "Volkspartei" im Kontext der Bundesrepublik Deutschland. Sie analysiert verschiedene Definitionen, die Sichtweisen der Parteien selbst und deren Vereinbarkeit mit dem Grundgesetz. Ein zentrales Thema ist die Frage nach der Eignung des Volkspartei-Konzepts in einem Mehrparteiensystem.
Welche Aspekte werden in der Hausarbeit behandelt?
Die Arbeit umfasst eine Definition des Begriffs "Volkspartei", eine Analyse von Parteiprogrammen und -eigendarstellungen, die Prüfung der Verfassungskonformität des Konzepts, eine praxisbezogene Betrachtung im deutschen System und eine Bewertung der Eignung des Mehrparteiensystems für Volksparteien.
Wie wird der Begriff "Volkspartei" definiert?
Die Hausarbeit zeigt die Schwierigkeit einer eindeutigen Definition auf. Sie analysiert die Selbstbeschreibungen verschiedener Parteien, wobei insbesondere die Unterschiede in der Interpretation des Begriffs zwischen CDU/CSU und SPD hervorgehoben werden. Größe allein reicht nicht aus; entscheidend ist die Fähigkeit, verschiedene gesellschaftliche Interessen zu bündeln und Kompromisse zu finden.
Welche Parteien werden in der Hausarbeit betrachtet?
Die Arbeit konzentriert sich hauptsächlich auf die CDU, SPD und CSU, da diese sich selbst als Volksparteien bezeichnen. Die unterschiedlichen Interpretationen des Begriffs innerhalb dieser Parteien werden detailliert untersucht.
Welche Rolle spielt das Grundgesetz?
Die Hausarbeit prüft die Verfassungskonformität des Volkspartei-Konzepts. Es wird untersucht, ob die Selbstzuschreibung als Volkspartei mit den Grundsätzen des Grundgesetzes vereinbar ist.
Wie ist die Hausarbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel zur Schwierigkeit einer Definition (inkl. der Eigensicht der Parteien und anderer Erklärungen), ein Kapitel zu den Grundsätzen des Grundgesetzes, ein Kapitel zum Problem der Praxis und ein Resümee. Jedes Kapitel wird in der Zusammenfassung der Kapitel detailliert beschrieben.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Hausarbeit am besten?
Schlüsselwörter sind: Volkspartei, Bundesrepublik Deutschland, Parteiensystem, Mehrparteiensystem, Grundgesetz, Parteiprogramme, CDU, SPD, CSU, politische Interessen, Interessensbündelung, Verfassungskonformität, normative Bestandsaufnahme.
Wo finde ich weitere Informationen?
Die Einleitung nennt Beispiele für verlässliche Informationsquellen zur Thematik. Die Hausarbeit selbst bietet eine umfassende Analyse des Themas basierend auf der Auswertung von Parteiprogrammen und Fachliteratur.
- Quote paper
- Matthias Schönfeld (Author), 2005, Volksparteien in der Bundesrepublik Deutschland, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/69711