Seit Beginn der industriellen Revolution im Europa des 19. Jahrhunderts hat der Begriff der Arbeitslosigkeit immer wieder eine zentrale Rolle gespielt.
Mit der Erfindung der ersten direkt wirkenden Niederdruckdampfmaschine 1765 durch James Watt zur Energiegewinnung kam es auf dem Arbeitsmarkt zu einschneidenden Veränderungen. Dieser Fortschritt brachte nicht nur positive Seiten mit sich wie die Unabhängigkeit von Wind und Wetter oder die Standortunabhängigkeit, da eine Fabrik nun nicht mehr notwendigerweise in der Nähe eines Flusses gebaut werden musste. Die menschliche Arbeitskraft wurde zunehmend aus immer mehr Bereichen der Produktion verdrängt.
Die Bevölkerungszahlen nahmen stetig zu. So gab es um 1800 in Deutschland nur zwei Städte mit einer Bevölkerungszahl von über 100000 Einwohnern. Diese Zahl stieg bis zum Jahr 1910 auf 48 Städte an. Dies führte dazu, dass die Löhne immer weiter sanken, da das Angebot an Arbeitern groß war.
Dieses Problem spitzte sich weiter zu als in den Industriebetrieben die Elektrizität die Dampfkraft ersetzte, wodurch die Produktion noch weiter gesteigert werden konnte. Eine massenhafte Entlassung von ungelernten Arbeitskräften war Folge dieses Fortschrittes. Da aufgrund der wachsenden Armut unter der Bevölkerung die Kaufkraft immer geringer wurde kam es zu einer Verschuldung der privaten Haushalte, da billige Kredite das Wirtschaftswachstum ankurbeln sollten, aber letztlich nur dazu führten die schlechte Situation zu verschärfen. Es kam zur Weltwirtschaftskrise, die viele Familien in Not und Elend stürzte, da die Arbeitslosigkeit in den Jahren 1930 bis 1933 sprunghaft anstieg wie die nachfolgende Abbildung zeigt.
Die Arbeitslosenzahlen der heutigen Zeit erinnern stark an die 1920er und 30er Jahre. 1926 lag die Arbeitslosenquote bei 18,0%, sank in den Jahren 1927 und 28 unter die 10% Marke ab um anschließend rasant anzusteigen und 1932 einen Höhepunkt zu erreichen mit 30,1%. Seit 1994 ist die Arbeitslosenquote erstmals seit den Vorkriegsjahren wieder auf über 10% angestiegen (Ausnahme 1950 mit 10,2%) und lag im Jahr 2004 bei 11,7%.
Es zeigt sich also deutlich, dass das Thema Arbeitsmarkt nicht an Aktualität eingebüßt hat seit sich Ökonomen wie Adam Smith, David Ricardo, Karl Marx oder John Maynard Keynes mit dieser Thematik in ihrer jeweiligen Zeit auseinandergesetzt haben. Einige ihrer Theorien sind auch heute noch von Bedeutung.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Arbeitsmarkttheorien
- 2.1 Definitionen von Arbeit und Arbeitsmarkt
- 2.2 Die Arbeitsmarkttheorien
- 2.2.1 Die klassische Nationalökonomie
- 2.2.2 Der Sozialismus
- 2.2.3 Die Neoklassik
- 2.2.4 Der Keynesianismus
- 2.5 Der Monetarismus
- 3. Arbeitslosigkeit
- 3.1 Definition
- 3.2 Ursachen
- 3.3 Formen der Arbeitslosigkeit
- 3.3.1 Konjunkturelle Arbeitslosigkeit
- 3.3.2 Lohnkosteninduzierte Arbeitslosigkeit
- 3.3.3 Mismatch - Arbeitslosigkeit
- 3.3.4 Saisonale Arbeitslosigkeit
- 3.3.5 Friktionelle Arbeitslosigkeit
- 3.3.6 Kapitalmangelarbeitslosigkeit
- 3.3.7 Technologische Arbeitslosigkeit
- 3.3.8 Langzeitarbeitslosigkeit
- 3.3.9 Verdeckte Arbeitslosigkeit
- 3.3.10 Sockelarbeitslosigkeit
- 3.4 Statistische Erfassungsmöglichkeiten der Arbeitslosigkeit
- 3.5 Folgen der Arbeitslosigkeit
- 4. Schlussfolgerung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht die zentrale Rolle der Massenarbeitslosigkeit in der wirtschaftspolitischen Diskussion. Ziel ist es, verschiedene Theorieansätze zur Erklärung des Arbeitsmarktes und die Ursachen von Arbeitslosigkeit zu beleuchten. Die Arbeit analysiert historische und aktuelle Entwicklungen der Arbeitslosigkeit und deren Folgen.
- Entwicklung und Wandel von Arbeitsmarkttheorien
- Ursachen und Formen der Arbeitslosigkeit
- Statistische Erfassung und Darstellung von Arbeitslosigkeit
- Wirtschaftspolitische Implikationen von Arbeitslosigkeit
- Historischer Kontext der Arbeitslosigkeit
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung skizziert die historische Bedeutung des Begriffs "Arbeitslosigkeit", beginnend mit der industriellen Revolution. Sie zeigt, wie technologischer Fortschritt (Dampfmaschine, Elektrizität) und Bevölkerungswachstum zu sinkenden Löhnen und Massenarbeitslosigkeit führten. Die Weltwirtschaftskrise wird als Beispiel für die verheerenden Folgen hoher Arbeitslosigkeit angeführt, und die aktuelle Relevanz des Themas wird anhand der Arbeitslosenzahlen der 1920er und 30er Jahre sowie der jüngeren Vergangenheit verdeutlicht. Die Arbeit setzt den Kontext für die anschließende Auseinandersetzung mit Arbeitsmarkttheorien und den verschiedenen Formen der Arbeitslosigkeit.
2. Arbeitsmarkttheorien: Dieses Kapitel definiert Arbeit und Arbeitsmarkt und gibt einen Überblick über die Entwicklung von Arbeitsmarkttheorien von der Antike bis zur Gegenwart. Es wird auf den Merkantilismus und die Physiokratie eingegangen, bevor die Arbeit die Notwendigkeit neuer Theorien im Kontext der Industrialisierung und der Weltwirtschaftskrise hervorhebt. Die Kapitel umreißt somit das historische Fundament und die verschiedenen Denkschulen, die die Arbeitsmarktdynamik zu erklären versuchen, ohne jedoch einzelne Ansätze detailliert zu besprechen.
3. Arbeitslosigkeit: Dieses Kapitel definiert Arbeitslosigkeit und analysiert ihre Ursachen und verschiedenen Formen (konjunkturell, lohnkosteninduziert, Mismatch, saisonal, friktionell, Kapitalmangel, technologisch, Langzeit-, verdeckt, Sockelarbeitslosigkeit). Es beleuchtet die statistischen Erfassungsmöglichkeiten und die weitreichenden Folgen von Arbeitslosigkeit. Der Schwerpunkt liegt auf der umfassenden Darstellung der verschiedenen Arten von Arbeitslosigkeit und ihren jeweiligen Charakteristika, um ein umfassendes Bild der Problematik zu vermitteln.
Schlüsselwörter
Arbeitslosigkeit, Arbeitsmarkttheorien, klassische Nationalökonomie, Keynesianismus, Monetarismus, Konjunktur, Lohnkosten, Mismatch, Saisonalität, Technologie, Langzeitarbeitslosigkeit, Wirtschaftspolitik, soziale Folgen.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Arbeitsmarkttheorien und Arbeitslosigkeit
Was ist der Inhalt dieser Arbeit?
Diese wissenschaftliche Arbeit befasst sich umfassend mit Arbeitsmarkttheorien und den verschiedenen Formen der Arbeitslosigkeit. Sie bietet eine Einleitung, einen Überblick über verschiedene Arbeitsmarkttheorien (von der klassischen Nationalökonomie bis zum Monetarismus), eine detaillierte Analyse der Ursachen und Arten von Arbeitslosigkeit, eine Erläuterung der statistischen Erfassung von Arbeitslosigkeit und Schlussfolgerungen. Die Arbeit untersucht historische und aktuelle Entwicklungen und deren Folgen.
Welche Arbeitsmarkttheorien werden behandelt?
Die Arbeit behandelt verschiedene Arbeitsmarkttheorien, beginnend mit historischen Ansätzen wie Merkantilismus und Physiokratie. Im Fokus stehen die klassische Nationalökonomie, der Sozialismus, die Neoklassik, der Keynesianismus und der Monetarismus. Die Arbeit skizziert die Entwicklung und den Wandel dieser Theorien im historischen Kontext.
Welche Arten von Arbeitslosigkeit werden unterschieden?
Die Arbeit unterscheidet verschiedene Arten von Arbeitslosigkeit: konjunkturelle, lohnkosteninduzierte, Mismatch-, saisonale, friktionelle, Kapitalmangel-, technologische, Langzeit-, verdeckte und Sockelarbeitslosigkeit. Für jede Form werden die Ursachen und Charakteristika erläutert.
Wie wird Arbeitslosigkeit statistisch erfasst?
Die Arbeit beschreibt verschiedene Möglichkeiten der statistischen Erfassung von Arbeitslosigkeit, ohne jedoch konkrete Methoden detailliert zu beschreiben. Der Fokus liegt auf der Darstellung der Komplexität der Erfassung.
Welche Folgen hat Arbeitslosigkeit?
Die Arbeit beleuchtet die weitreichenden sozialen und wirtschaftlichen Folgen von Arbeitslosigkeit, ohne diese jedoch explizit aufzulisten. Der Fokus liegt auf der Darstellung der Problematik.
Welche Zielsetzung verfolgt die Arbeit?
Die Arbeit zielt darauf ab, verschiedene Theorieansätze zur Erklärung des Arbeitsmarktes und die Ursachen von Arbeitslosigkeit zu beleuchten. Sie analysiert historische und aktuelle Entwicklungen der Arbeitslosigkeit und deren Folgen, insbesondere die Rolle der Massenarbeitslosigkeit in der wirtschaftspolitischen Diskussion.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt?
Schlüsselwörter sind: Arbeitslosigkeit, Arbeitsmarkttheorien, klassische Nationalökonomie, Keynesianismus, Monetarismus, Konjunktur, Lohnkosten, Mismatch, Saisonalität, Technologie, Langzeitarbeitslosigkeit, Wirtschaftspolitik, soziale Folgen.
Gibt es eine Zusammenfassung der Kapitel?
Ja, die Arbeit enthält Kapitelzusammenfassungen, welche die Kernaussagen der Einleitung, der Darstellung der Arbeitsmarkttheorien und der Analyse der Arbeitslosigkeit zusammenfassen. Die Einleitung betont den historischen Kontext und die aktuelle Relevanz des Themas. Das Kapitel zu den Arbeitsmarkttheorien gibt einen Überblick über die Entwicklung verschiedener Denkschulen. Das Kapitel zur Arbeitslosigkeit konzentriert sich auf die verschiedenen Formen und deren Charakteristika.
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- Heide Metz (Author), 2006, Ursachen und zentrale Rolle der Massenarbeitslosigkeit in der allgemeinen und wirtschaftspolitischen Diskussion, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/69670