Die Globalisierung und die internationale Verflechtung von Unternehmen nehmen weltweit zu, daher ist es sinnvoll bei der internationalen Rechnungslegung für mehr Transparenz zu sorgen. Im Juni 2002 haben das Europäische Parlament und der Europäische Rat eine Verordnung zur Anwendung der International Financial Reporting Standard (IFRS) verabschiedet. Danach sind alle kapitalmarktorientierten Unternehmen mit Sitz in der Europäischen Union verpflichtet, für die Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2005 beginnen, ihre Konzernabschlüsse nach IFRS aufzustellen. Den Mitgliedstaaten ist es jedoch gestattet, die Frist bis zum 1. Januar 2007 zu verlängern, wenn Unternehmen nur mit Schuldtiteln notiert sind oder außerhalb der Europäischen Union börsennotiert sind und bereits international anerkannte Standards anwenden (Artikel 9 der International Accounting Standard Verordnung, kurz IAS-Verordnung). In Deutschland wurde diese IAS-Verordnung im Dezember 2004 im Rahmen des Bilanzrechtsreformgesetzes umgesetzt.
Von diesen Regelungen sind in Deutschland 1.008 Unternehmen betroffen, da sie entweder Aktien oder Forderungswertpapiere emittieren, die zum Handel an der Frankfurter Börse oder an einer der anderen sechs Regionalbörsen zugelassen sind. Jedoch sind von 1.008 Unternehmen, nur 789 konsolidierungspflichtig und müssen ihre Konzernabschlüsse nach den Regelungen der IFRS erstellen. 75 Unternehmen von den konsolidierungspflichtigen Unternehmen dürfen die Verlängerungsoption nach Artikel 9 der IAS-Verordnung ausüben.
Die Folgen für die kapitalmarktorientierten Unternehmen in der Europäischen Union bringen Vor- und Nachteile. Der Nachteil besteht darin, dass zum Teil hohe Kosten, für die Umstellung von den nationalen auf die internationalen Rechnungslegungsnormen, entstehen. Vorteile sind unter anderem die realistische Abbildung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage und die internationale Vergleichbarkeit. Dies führt zu verbesserten Finanzierungschancen für Unternehmen. Gleichzeitig wird die Finanzierung von Investitionen für Unternehmen an ausländischen Kapitalmärkten erleichtert. Aus diesen Gründen veröffentlichen deutsche Konzerne seit mehreren Jahren neben den handelsrechtlichen Jahresabschlüssen auch Jahresabschlüsse nach IFRS oder United States - Generally Accepted Accounting Principles (US-GAAP).
Beispielsweise bilanzierten im Prime Standard der Deutschen Börse im Jahr 2003, 57 % der Konzerne nach IFRS, 33 % nach US GAAP und 10 % nach Handelsrecht.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einführung
- 2. Anwendungsbereiche der Equity-Methode
- 2.1 Assoziierte Unternehmen im engeren Sinne
- 2.1.1 Kriterium der Beteiligung
- 2.1.2 Kriterium des maßgeblichen Einflusses
- 2.2 Assoziierte Unternehmen im weiteren Sinne
- 3. Die Equity-Methode nach dem Handelsrecht
- 3.1 Erstmalige Anwendung der Equity-Methode
- 3.2 Equity-Methode in den Folgejahren
- 3.3 Anwendungsbeispiel von Buchwertmethode und Kapitalanteilsmethode
- 3.3.1 Buchwertmethode
- 3.3.2 Kapitalanteilsmethode
- 3.4 Beendung der Equity-Methode
- 4. Technik der Equity-Methode nach IFRS und US-GAAP
- 5. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit untersucht die Bilanzierung von Beteiligungen an assoziierten Unternehmen im Konzernabschluss unter Berücksichtigung des Handelsrechts sowie internationaler Rechnungslegungsstandards (IFRS und US-GAAP). Die Arbeit zielt darauf ab, die Anwendung der Equity-Methode in verschiedenen rechtlichen Rahmenbedingungen zu erklären und zu vergleichen.
- Anwendung der Equity-Methode im Konzernabschluss
- Definition assoziierter Unternehmen nach nationalem und internationalem Recht
- Vergleich der Equity-Methode nach HGB, IFRS und US-GAAP
- Buchwertmethode und Kapitalanteilsmethode im praktischen Beispiel
- Auswirkungen der IFRS-Einführung auf die Bilanzierung von Beteiligungen
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einführung: Die Arbeit beginnt mit einer Einführung in die zunehmende Globalisierung und internationale Verflechtung von Unternehmen und der daraus resultierenden Notwendigkeit transparenter internationaler Rechnungslegung. Die Einführung der IFRS in der Europäischen Union und deren Auswirkungen auf deutsche Unternehmen, insbesondere die Kosten der Umstellung und die Vorteile der internationalen Vergleichbarkeit, werden diskutiert. Die Arbeit fokussiert sich auf die Bilanzierung von Beteiligungen an assoziierten Unternehmen im Kontext dieser Entwicklungen.
2. Anwendungsbereiche der Equity-Methode: Dieses Kapitel definiert assoziierte Unternehmen im engeren und weiteren Sinne, sowohl nach nationalem (HGB) als auch internationalem Recht (IFRS und US-GAAP). Es wird erläutert, dass die Definitionen, trotz Gemeinsamkeiten bezüglich des "maßgeblichen Einflusses", Unterschiede aufweisen. Das Kapitel legt die Grundlage für das Verständnis der Equity-Methode durch die präzise Definition der betroffenen Unternehmen.
3. Die Equity-Methode nach dem Handelsrecht: Dieses Kapitel beschreibt die handelsrechtliche Anwendung der Equity-Methode, einschließlich der erstmaligen Anwendung und der Behandlung in Folgejahren. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der detaillierten Erläuterung der Buchwertmethode und der Kapitalanteilsmethode anhand eines konkreten Beispiels. Der Vergleich dieser Methoden verdeutlicht verschiedene Ansätze der Bilanzierung und ihre jeweiligen Implikationen. Die Beendigung der Equity-Methode wird ebenfalls behandelt.
4. Technik der Equity-Methode nach IFRS und US-GAAP: Das Kapitel vergleicht die Anwendung der Equity-Methode nach IFRS und US-GAAP mit der handelsrechtlichen Anwendung. Es beleuchtet die Unterschiede in den Vorschriften und Verfahren und analysiert die Auswirkungen dieser Unterschiede auf die Bilanzierung von Beteiligungen an assoziierten Unternehmen. Dieser Vergleich unterstreicht die Bedeutung eines tiefen Verständnisses der jeweiligen Rechnungslegungsstandards.
Schlüsselwörter
Equity-Methode, assoziierte Unternehmen, Konzernabschluss, HGB, IFRS, US-GAAP, Buchwertmethode, Kapitalanteilsmethode, maßgeblicher Einfluss, Bilanzierung, internationale Rechnungslegung.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Seminararbeit: Equity-Methode
Was ist der Inhalt der Seminararbeit?
Die Seminararbeit befasst sich umfassend mit der Equity-Methode zur Bilanzierung von Beteiligungen an assoziierten Unternehmen. Sie untersucht die Anwendung der Methode im Kontext des Handelsgesetzbuchs (HGB), der International Financial Reporting Standards (IFRS) und der US Generally Accepted Accounting Principles (US-GAAP). Die Arbeit beinhaltet eine Einführung, die Definition assoziierter Unternehmen, eine detaillierte Erklärung der Equity-Methode nach HGB, einen Vergleich der Methode nach IFRS und US-GAAP, sowie ein Anwendungsbeispiel mit Buchwert- und Kapitalanteilsmethode.
Welche Themen werden in der Seminararbeit behandelt?
Die Arbeit deckt folgende Themen ab: Anwendung der Equity-Methode im Konzernabschluss; Definition assoziierter Unternehmen nach nationalem und internationalem Recht; Vergleich der Equity-Methode nach HGB, IFRS und US-GAAP; Buchwertmethode und Kapitalanteilsmethode anhand eines praktischen Beispiels; Auswirkungen der IFRS-Einführung auf die Bilanzierung von Beteiligungen; Erstmaliger Ansatz und Folgejahre der Equity-Methode; Beendigung der Equity-Methode.
Welche Rechtsgrundlagen werden betrachtet?
Die Seminararbeit berücksichtigt das Handelsgesetzbuch (HGB), die International Financial Reporting Standards (IFRS) und die US Generally Accepted Accounting Principles (US-GAAP). Sie vergleicht die Anwendung der Equity-Methode unter diesen verschiedenen Rechtsrahmen und hebt Gemeinsamkeiten und Unterschiede hervor.
Was sind assoziierte Unternehmen im Kontext der Seminararbeit?
Assoziierte Unternehmen werden sowohl im engeren als auch im weiteren Sinne definiert, basierend auf dem Kriterium der Beteiligung und dem Kriterium des maßgeblichen Einflusses. Die Arbeit erläutert diese Kriterien detailliert und zeigt Unterschiede in der Definition nach HGB, IFRS und US-GAAP auf.
Welche Methoden zur Bilanzierung werden verglichen?
Die Seminararbeit vergleicht die Buchwertmethode und die Kapitalanteilsmethode im Rahmen der Equity-Methode. Ein Anwendungsbeispiel veranschaulicht die Unterschiede in der Anwendung und den daraus resultierenden Auswirkungen auf die Bilanzierung.
Welche Kapitel umfasst die Seminararbeit?
Die Seminararbeit ist in fünf Kapitel gegliedert: Einführung, Anwendungsbereiche der Equity-Methode, Die Equity-Methode nach dem Handelsrecht, Technik der Equity-Methode nach IFRS und US-GAAP und Fazit. Jedes Kapitel wird in der Zusammenfassung der Kapitel detailliert beschrieben.
Welche Schlüsselwörter sind relevant für die Seminararbeit?
Die wichtigsten Schlüsselwörter sind: Equity-Methode, assoziierte Unternehmen, Konzernabschluss, HGB, IFRS, US-GAAP, Buchwertmethode, Kapitalanteilsmethode, maßgeblicher Einfluss, Bilanzierung, internationale Rechnungslegung.
Wo finde ich die detaillierte Zusammenfassung der einzelnen Kapitel?
Der Abschnitt "Zusammenfassung der Kapitel" bietet detaillierte Einblicke in den Inhalt jedes Kapitels der Seminararbeit. Dieser Abschnitt fasst die Kernaussagen und Schwerpunkte jedes Kapitels zusammen.
- Quote paper
- Anja Mayer (Author), 2006, Die Bilanzierung von Beteiligungen an assoziierten Unternehmen im Konzernabschluss (nach HGB, IFRS und US-GAAP), Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/69591