Die Auseinandersetzung mit dem Thema Globalisierung durch Innovationen im Zuge der Internationalisierung von Forschung und Entwicklung spielt insbesondere in multinationalen Unternehmen eine bedeutende Rolle. Multinationale Unternehmen generieren und transferieren ihr Wissen und ihre Innovationen über nationale Grenzen hinweg in andere Länder und betreiben Forschung und Entwicklung (FuE) in auserwählten FuE-Standorten [Vgl. Reger (1999), S. 1 f.]. Gegenstand dieser Arbeit ist es zu untersuchen, welche Rolle multinationale Unternehmen in Bezug auf Forschung und Entwicklung im Ausland und in Deutschland spielen. Die hohen Anforderungen der Globalisierung an innovative und forschungsintensive multinationale Unternehmen sowohl in Deutschland als auch im Ausland ist ein wichtiger Grund für das Schreiben der vorliegenden Arbeit.
Im ersten Hauptteil dieser Arbeit wird untersucht, was man unter Globalisierung von Innovationen versteht und welche Rolle multinationale Unternehmen im Zeitalter der Globalisierung spielen, insbesondere wie sie im Innovationsprozess tätig werden. Es wird anhand theoretischer Ansätze untersucht, was zu einer Internationalisierung von Forschung und Entwicklung führt. Erklärungen für die Internationalisierung von FuE werden im horizontalen und vertikalen Modell geliefert. Eine Beschreibung multinationaler Unternehmen liefert die Kategorisierung in unterschiedliche Merkmale.
Darauf aufbauend wird im zweiten Hauptteil untersucht, welche einzelne Motive für die Verlagerung der FuE-Aktivitäten von multinationalen Unternehmen ins Ausland bestehen. Dabei ist es wichtig hervorzuheben, welche Faktoren die Standortwahl beeinflussen und welche unterschiedlichen Strategievarianten multinationale Unternehmen bei der Standortwahl nutzen und verfolgen. Die Zuordnung eines Strategietyps wird anhand der Höhe des RTA- Indizes vollzogen, welcher eingehend nachfolgend erläutert wird. Durch Wahl einer Strategie für ein bestimmtes Unternehmen werden auch die Vorteile und Voraussetzungen für Forschung und Entwicklung im Ausland sichtbar.
Der letzte Teil der Arbeit beschäftigt sich mit den Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten multinationaler Unternehmen im Ausland und in Deutschland.
Inhaltsverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
1 Einleitung
2 Globalisierung von Innovationen
2.1 Globalisierungsbetroffenheit und Internationalisierung der Märkte
2.2 Internationalisierung von FuE in MNU und Motive für FuE
2.3. Abhängige und unabhängige Variablen für die Entwicklung und Entstehung von MNU
2.2.1. Innovationen in multinationalen Unternehmen
2.1. Welche Rolle spielen MNU in einer globalisierten Welt
2.1.1. Das multinationale Unternehmen (MNU)
2.1.2. Welche Rolle spielen multinationale Unternehmen
3. Multinationale Unternehmen im Ausland
3.1 Motive für FuE im Ausland
3.2 Standortwahl- theoretische Untersuchungen
3.3 RTA- Index
3.4 Vorteile und Voraussetzungen für FuE im Ausland
4. FuE-Aktivitäten multinationaler Unternehmen im Ausland und in Deutschland
4.1 FuE deutscher MNU im Ausland
4.1.1 Wichtige Forschungsstandorte
4.1.2 Ausgaben für FuE im Ausland
4.1.3 Branchenschwerpunkte- Spezialisierung im Sektor Fahrzeugbau
4.2 FuE ausländischer MNU in Deutschland
4.2.1 Ausgaben für FuE und FuE-Potentiale in Deutschland
4.2.2 Forschungsstandort Deutschland
5 Schlussfolgerung für Forschung und Praxis
Literaturverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
1 Einleitung
Die Auseinandersetzung mit dem Thema Globalisierung durch Innovationen im Zuge der Internationalisierung von Forschung und Entwicklung spielt insbesondere in multinationalen Unternehmen eine bedeutende Rolle. Multinationale Unternehmen generieren und transferieren ihr Wissen und ihre Innovationen über nationale Grenzen hinweg in andere Länder und betreiben Forschung und Entwicklung (FuE) in auserwählten FuE-Standorten [Vgl. Reger (1999), S. 1 f.]. Gegenstand dieser Arbeit ist es zu untersuchen, welche Rolle multinationale Unternehmen in Bezug auf Forschung und Entwicklung im Ausland und in Deutschland spielen. Die hohen Anforderungen der Globalisierung an innovative und forschungsintensive multinationale Unternehmen sowohl in Deutschland als auch im Ausland ist ein wichtiger Grund für das Schreiben der vorliegenden Arbeit.
Im ersten Hauptteil dieser Arbeit wird untersucht, was man unter Globalisierung von Innovationen versteht und welche Rolle multinationale Unternehmen im Zeitalter der Globalisierung spielen, insbesondere wie sie im Innovationsprozess tätig werden. Es wird anhand theoretischer Ansätze untersucht, was zu einer Internationalisierung von Forschung und Entwicklung führt. Erklärungen für die Internationalisierung von FuE werden im horizontalen und vertikalen Modell geliefert. Eine Beschreibung multinationaler Unternehmen liefert die Kategorisierung in unterschiedliche Merkmale.
Darauf aufbauend wird im zweiten Hauptteil untersucht, welche einzelne Motive für die Verlagerung der FuE-Aktivitäten von multinationalen Unternehmen ins Ausland bestehen. Dabei ist es wichtig hervorzuheben, welche Faktoren die Standortwahl beeinflussen und welche unterschiedlichen Strategievarianten multinationale Unternehmen bei der Standortwahl nutzen und verfolgen. Die Zuordnung eines Strategietyps wird anhand der Höhe des RTA- Indizes vollzogen, welcher eingehend nachfolgend erläutert wird. Durch Wahl einer Strategie für ein bestimmtes Unternehmen werden auch die Vorteile und Voraussetzungen für Forschung und Entwicklung im Ausland sichtbar.
Der letzte Teil der Arbeit beschäftigt sich mit den Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten multinationaler Unternehmen im Ausland und in Deutschland. Es werden die wichtigsten FuE- Standorte deutscher multinationaler Unternehmen im Ausland dargestellt und in diesem Zusammenhang Daten darüber geliefert, wie hoch die Ausgaben für FuE im Ausland sind und welches die Branchenschwerpunkte deutscher Unternehmen im Ausland sind. Im Gegenzug dazu wird verglichen, wie attraktiv der Forschungsstandort Deutschland für multinationale Unternehmen aus dem Ausland ist und wie hoch die Ausgaben für FuE ausländischer multinationaler Unternehmen sind. In diesem Kontext wird erläutert, welche Faktoren die technologische Leistungsfähigkeit eines Landes, insbesondere Deutschlands beeinflussen.
Ziel dieser Arbeit ist es zu untersuchen, welche Motive multinationale Unternehmen beeinflussen, um ihre FuE- Aktivitäten und ihr Wissen ins Ausland zu transferieren. Dabei spielt der Austausch von externem und internem Wissen in multinationalen Unternehmen eine entscheidende Rolle. Es soll verdeutlicht werden, in welche Länder multinationale Unternehmen vorrangig FuE-Aufwendungen tätigen und in welchen Technologiebereichen eine Spezialisierung der Produkte stattfindet, um die heimatbasierten Wettbewerbsvorteile zu halten bzw. im Ausland zu erweitern.
Insbesondere die technologische Leistungsfähigkeit Deutschlands in einzelnen Technologiebereichen, speziell in der Automobilbranche soll in der vorliegenden Arbeit hervorgehoben werden. Einen Ausblick über die technologische Leistungsfähigkeit Deutschlands liefert der Bundesbericht Forschung 2005. Es wird deutlich, dass Innovationen und Forschung und Entwicklung im In- und Ausland einen bedeutenden Grundstein für die Wettbewerbsfähigkeit und Wachstumsentwicklung eines Landes und somit auch Deutschlands darstellen und wichtig für die zukünftige Entwicklung in den einzelnen Technologiebereichen ist, um die technologische Leistungsfähigkeit auszubauen. Gerade Multinationale Unternehmen spielen durch ihre Innovationen und grenzübergreifenden FuE- Tätigkeiten eine entscheidende Rolle im Globalisierungsprozess.
2 Globalisierung von Innovationen
2.1 Globalisierungsbetroffenheit und Internationalisierung der Märkte
Unter Globalisierung versteht man die Auswirkungen auf die Entwicklung und den Erfolg von Unternehmen und die damit verbundenen Wirkungen auf den Markt, die durch den Globalisierungsprozess entstehen. Dabei bestehen Wechselbeziehungen zwischen dem externen Unternehmensumfeld und der Unternehmensgröße. Multinationale Unternehmen mit hoher Globalisierungsbetroffenheit reagieren bei Umfeldveränderungen mit weltweiter Standardisierung und lokaler Anpassungsfähigkeit [Vgl. Riedl (1999), S. 10 f.]. Aus volkswirtschaftlicher Sichtweise wird der Begriff Globalisierung aus der Perspektive der ökonomischen Betrachtung als „Globalisierung der Märkte“ [Riedl (1999), S. 9] bezeichnet.
Globalisierung wird in diesem Zusammenhang als Internationalisierung der Märkte hervorgehoben und gewinnt seit den 90er Jahren zunehmend an Bedeutung [Oppenländer (2000), S. 299].
Mit der Internationalisierung der Märkte wird die Zunahme grenzübergreifender ökonomischer Verflechtungen verstanden [Vgl. Riedl (1999), S. 9]. Insbesondere im Zeitalter der Globalisierung und den ständig ansteigenden Technologieanforderungen spielen MNU mit ihren Entwicklungen und Innovationen über nationale Grenzen hinweg eine wichtige und entscheidende Rolle, um die Internationalisierung von FuE voranzutreiben. Welche entscheidend Rolle multinationale Unternehmen im Globalisierungsprozess spielen, wird in dem Kapitel „Globalization of Innovation“ von R. Narula und A. Zanfei in dem Buch The Oxford of Innovation von Fagerberg deutlich, in dem es heißt:
„Economic globalization implies a growing interdependence of locations and economic units across countries and regions. Technological change and multinational enterprises (MNEs) are among the primary driving forces of this process” [Narula (2005), S. 318].
2.2 Internationalisierung von FuE in MNU und Motive für FuE
Die Internationalisierung von FuE basieren hauptsächlich auf die Internationalisierung des Absatzes und der Produktion in MNU .² Um nun die Attraktivität des Heimat- oder Gastgeberlandes für FuE bestimmen zu können, müssen Umfang und Entwicklung der FuE-Attraktivität des MNU bekannt sein,² welche letztendlich die technologische Leistungsfähigkeit eines Landes beschreibt.
Die Beschreibung der Standort- und Produktionsentscheidungen sowie die Motive für die fortlaufende Internationalisierung der FuE-Produktion in MNU wird in theoretischen Ansätzen und Modellen erklärt. Bekannter Vertreter ist der Ökonom James R. Markusen, der theoretische Erklärungen liefert, welche Motive MNU für die international verteilten Aktivitäten hervorbringen.² Die theoretische Forschung unterscheidet dabei zwischen zwei Modellen, dem horizontalen und dem vertikalen Model, wobei nach empirischen Untersuchungen die Aktivitäten multinationaler Unternehmen eingehender durch das horizontale Modell beschrieben wird.²
1. Das horizontale Modell nach Markusen
Dieses Modell liefert eine Beschreibung der Unternehmen, welche an verschiedenen Standorten gleiche Unternehmensaktivitäten durchführen. Dabei liefern diese Aktivitäten im Ausland Skalenvorteile auf Unternehmensebene und bei den Handelskosten und reduzieren die Produktion in MNU durch unterschiedliche Faktorausstattungen, gerade was den Einsatz von hochqualifizierten Fachkräften betrifft. Insbesondere liegt die Konzentration der Direktinvestionsströme zwischen entwickelten Ländern mit hohem Einkommen.²
2. Das vertikale Modell von Helpman
In diesem Modell wird beschrieben, wie sich bei unterschiedlicher Höhe der Faktorkosten in verschiedenen Ländern die Direktinvestitionsbestände verhalten. Es wird davon ausgegangen, dass die Direktinvestionen von humankapitalreichen zu humankapitalarmen Ländern geleitet werden. Keine Direktinvestitionen, daher kein Anreiz zur Produktion in verschiedenen Ländern, gibt es bei ungefähr gleicher Höhe der Faktorkosten.²
Verschiedene Faktorintensitäten , insbesondere die Humankapitalintensität und die Fragmentierung der Unternehmensaktivitäten, d.h. die räumliche Trennung von Unternehmenszentrale und Produktionsstandort spielen bei vertikalen MNU eine große Rolle.²
Insgesamt lässt sich feststellen, dass die Aktivitäten von MNU auf entwickelte Länder mit hohen Einkommen fokussieren, womit sich die Erklärungen über das horizontale Modell durchsetzen.² Unternehmensbezogene Skalenvorteile und Wissensvorsprünge in FuE sind somit bedeutender als verschiedene Faktorintensitäten zwischen den Ländern ( bspw. Humankapitalintensität, physisches Kapital), welches jedoch in der Praxis durchaus ein wichtiges Entscheidungskriterium für die Standortwahl darstellt. Somit ist das vertikale Modell für die Betrachtung des unternehmensinternen Internationalisierungsprozesses durchaus von Bedeutung. Die Entstehung von vertikale MNU ist gerade in Entwicklungsländern häufig zu beobachten.² Bei gleicher Faktorausstattung der Industrie-länder und vergleichbaren Aktivitäten der Unternehmen an mehreren Standorten
zeigt sich trotz Anlehnung an das horizontale Modell für MNU speziell für FuE-Aktivitäten eine gemeinsame Nutzung der FuE-Potenziale.²
Damit findet eine zunehmende gegenseitige Durchdringung der nationalen Forschungs-potentiale sowie eine Marktdurchdringung mit vergleichbaren Produkten der MNU statt.² Bekräftigt wird dies durch eine Studie über die unternehmensinternen Internationalisierung von US-amerikanischen Unternehmen. Je geringer die Handelskosten, die Löhne für gering Qualifizierte und die Einkommenssteuersätze für Unternehmen im Sitzland waren, desto mehr Importe wurden von den Tochterunternehmen im Ausland aus dem Mutterkonzern bezogen.²
Insgesamt lässt sich sagen, dass die Internationalisierung von FuE in MNU hauptsächlich abhängig ist von der:
- frühzeitige Bindung der Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten an den führenden Markt (lead market)
- frühe Bindung an führenden innovativen Kunden (lead user)
- intensive Zusammenarbeit und Austausch zwischen Produktion und FuE- Aktivitäten
- Koppelung der unternehmenseigenen FuE- Aktivitäten und internen Wissenschaft und Forschung (Bündelung des Know How`s)
Wichtig für die Standortentscheidung der MNU ist es die gesamte Wertschöpfungskette zu berücksichtigen, in Prozessen zu denken und die Nachfrageseite nicht gegenüber der Angebotsseite zu vernachlässigen.²
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- Quote paper
- Janine Körner (Author), 2005, Globalisierung durch Innovationen: Die Rolle der multinationalen Unternehmen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/69583
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