Folgt man den Formulierungen der Unabhängigkeitserklärung von 1776, so basiert die amerikanische Demokratie auf den Grundwerten von Freiheit, Gleichheit und dem Streben nach persönlichem Glück. Doch galten diese Rechte wirklich für alle Bürger des jungen Staates? Vor allem Afroamerikaner, die zu einem sehr hohen Anteil als Sklaven auf den Feldern in den Südstaaten arbeiteten, konnten nicht von diesen Rechten Gebrauch machen. Erst der von 1861 bis 1865 stattfindende Bürgerkrieg sollte für viele Afroamerikaner neue Hoffnung bringen. Glaubt man den Worten der „Emancipation Proclamation“, so waren die Sklaven, von denen viele Afroamerikaner waren, nun gesellschaftlich frei. Doch stattdessen setzte sich der Leitspruch „Separate-but-Equal“ in vielen Gemeinden durch. Vor allem die konservativen Regierungen in den Städten der Südstaaten versuchten Afroamerikaner durch Reglementierungen, wie den „Jim Crow Laws“, auf Distanz zu halten. Diesem gesellschaftlichen Zustand versuchten afro-amerikanische Intellektuelle mit Hilfe von entsprechenden Organisationen, wie der NAACP, und den Werken vieler Schriftsteller ab dem Beginn des 20. Jahrhunderts abzuhelfen. Die Anliegen der Schwarzen kamen zum ersten Mal kraftvoll zum Ausdruck. Es war ein öffentlicher Protest gegen gesellschaftliche Unterdrückung und Rassismus. Unter anderem Intellektuelle der sogenannten „Harlem Renaissance“ begannen, die rassistischen Zustände in den USA zu kritisieren und ihre Vorstellungen von der Zukunft der amerikanischen Schwarzen zu äußern. Einer dieser Intellektuellen war Langston Hughes. Er erkannte die Notwendigkeit, allen Schwarzen seine Ideen von der Zukunft „seines“ Volkes mitzuteilen. Er bettete seine Gedanken vor allem in die Idee des „amerikanischen Traumes“. Für Langston Hughes bedeutete der „amerikanische Traum“, dass neben politischer Freiheit und gesellschaftlicher Gleichheit, auch das Streben nach persönlichem Glück verbunden mit sozialem Aufstieg für die Afroamerikaner ermöglicht werden sollte. Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich vorwiegend mit dem Inhalt von Langston Hughes Gedichten. Diese hat er von den 1920er bis zu den 1960er Jahren geschrieben. Die unterschiedlichen Lebensverhältnisse und die stetige Entwicklung Amerikas hin zu mehr Gleichberechtigung für Schwarze während dieser Zeit, prägen Hughes Werke. Wie er diese Entwicklungen in seinen Gedichten verarbeitete und wie sich seine Vorstellungen änderten, soll in diesem Werk verdeutlicht werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Afro-amerikanische Geschichte – Ein Überblick
- Von den Anfängen der Sklaverei bis 1918
- Geschichte der afro-amerikanischen Lyrik
- Die Harlem Renaissance in den 1920er Jahren
- Die Intellektuellen der Harlem Renaissance
- Jahre der Depression: 1930 - 1939
- Kriegs- und Nachkriegsjahre: 1939 - 1949
- Der Aufbruch in eine neue Zeit: Rosa Parks und das „Civil Rights Movement“
- Das „Black Arts Movement“
- Von den Anfängen der Sklaverei bis 1918
- Langston Hughes – Ein biographischer Überblick
- Seine persönlichen Erfahrungen als Afroamerikaner
- Langston Hughes Traum geprägt durch Politik und Gesellschaft
- Die Hoffnung eines jungen Dichters
- Der revolutionäre Dichter
- Langston Hughes und das „Civil Rights Movement“
- Langston Hughes „American Dream“
- Die Gedichte von Langston Hughes
- Frühe Phase: Von The Weary Blues (1926) bis The Dream Keeper (1932)
- Revolutionäre Phase: Veröffentlichungen von 1932-1938
- Kriegs- und Nachkriegsjahre: Von Shakespeare in Harlem (1942) bis One Way Ticket (1949)
- Späte Phase: Von Montage of a Dream Deferred (1951) bis The Panther and the Lash (1967)
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit analysiert die Gedichte von Langston Hughes im Kontext der afroamerikanischen Geschichte in den USA von den 1920er bis zu den 1960er Jahren. Sie untersucht, wie Hughes den „American Dream“ in seinen Werken interpretiert und die Herausforderungen der afroamerikanischen Gemeinschaft widerspiegelt.
- Die Entwicklung des „American Dream“ in der afroamerikanischen Geschichte
- Der Einfluss der Harlem Renaissance auf Langston Hughes und seine Werke
- Die Rolle der Lyrik als Werkzeug des sozialen und politischen Protests
- Die Bedeutung der Sprache und der kulturellen Identität in Hughes' Gedichten
- Die bleibende Relevanz von Langston Hughes' Werk für die afroamerikanische Literatur und die amerikanische Gesellschaft
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema ein und beleuchtet die Bedeutung des „American Dream“ im Kontext der afroamerikanischen Geschichte. Kapitel 2 bietet einen Überblick über die afroamerikanische Geschichte von den Anfängen der Sklaverei bis zum „Civil Rights Movement“. Es werden wichtige Ereignisse und Persönlichkeiten vorgestellt, die die Entwicklung der afroamerikanischen Kultur und Gesellschaft prägten. Kapitel 3 befasst sich mit der Biographie Langston Hughes, seiner persönlichen Erfahrungen als Afroamerikaner und dem Einfluss von Politik und Gesellschaft auf sein Schaffen. Die folgenden Kapitel analysieren die Gedichte von Langston Hughes in chronologischer Reihenfolge, wobei die wichtigsten Themen und literarischen Stilmittel untersucht werden.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter dieser Hausarbeit sind Langston Hughes, Afroamerikanische Geschichte, „American Dream“, Harlem Renaissance, „Civil Rights Movement“, Lyrik, soziale und politische Proteste, Sprache, kulturelle Identität.
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- Robert Elsemann (Author), 2006, "Auch ich bin Amerika" - Der "American Dream" in Gedichten Langston Hughes, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/69547