1 Einleitung – Sucht in der Gesellschaft und Arbeitswelt
In unserer Gesellschaft gehört der Umgang mit Genuss- und Suchtmitteln zum Alltag. Aufgrund der angenehmen Wirkung, vor allem dem Effekt, sich von Belastungssituationen abzulenken, entwickelt sich der Konsum dabei leicht zur Gewohnheit, in vielen Fällen bis hin zur Sucht.
Dabei reicht das Spektrum von so genannten stoffgebundenen Süchten wie Alkohol, Medikamenten, illegalen Drogen und Nikotin, über die nicht stoffgebundenen Süchte wie Spielsucht und Essstörungen bis hin zur Arbeitssucht.
Dem Kampf gegen Drogen wird ein breiter Raum in der Öffentlichkeit eingeräumt; die anderen Erkrankungen geraten dabei ins Hintertreffen. Dazu kommt insbesondere bei Alkohol eine hohe gesellschaftliche Akzeptanz. Der größte Teil der Bundesbürger kann vernünftig mit alkoholhaltigen Getränken umgehen und prägt durch seine Einstellung zu Alkohol das Gesamtverhalten.
Sucht und insbesondere Alkohol macht auch vor den Türen von Betrieben keinen Halt. Der Gesamtverbrauch von Alkohol in der Bundesrepublik schlägt sich auch in dem Konsumverhalten innerhalb eines Betriebes nieder; der Alkoholkonsum im Betrieb stellt ein ziemlich genaues Spiegelbild gesellschaftlicher Trinksitten dar.
Suchtkranke schädigen durch die Einnahme des Suchtmittels nicht nur die Gesundheit. Die Arbeitsleistung nimmt ab, Qualitätsmängel, Fehlzeiten und Arbeitsunfälle häufen sich. Des Weiteren werden die Betroffenen von ihren Kollegen und Vorgesetzten zunehmend als Belastung empfunden, wodurch das Betriebsklima tief greifend beeinträchtigt wird.
Das Unternehmen muss seiner Verantwortung allen Mitarbeitern gegenüber gerecht werden und Maßnahmen zur Bewältigung der Suchtprobleme und deren Folgen ergreifen. Wie dies geschehen sollte und könnte, ist Hauptthema dieser Arbeit.
2 Bestandsaufnahme
Im diesem Teil der Arbeit werden gezielte Hintergrundinformationen und aktuelle Kennzahlen gegeben und Begrifflichkeiten erläutert, um an die Suchtproblematik in unserer Gesellschaft mit ihren Auswirkungen auf die Arbeitswelt heranzuführen.Die Ausführungen beschränken sich hier, wie auch im Rest des Textes, auf stoffliche Suchterkrankungen Alkohol, Medikamente und Drogen, wobei der Hauptfokus auf den Alkoholkonsum gelegt wird. Diese Konzentration ist auf Grund der Verbreitung nach wie vor sinnvoll. Die später erläuterten Präventions- und Interventionsstrategien....
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung - Sucht in der Gesellschaft und Arbeitswelt
- Bestandsaufnahme
- Zahlen und Fakten
- Missbrauch oder Sucht?
- Abhängigkeitserkrankung am Beispiel Alkohol
- Phasen der Alkoholerkrankung (Trinkerkarriere)
- Trinkverhalten und verschiedene Trinkertypen
- Therapieschritte - der Weg aus der Krankheit
- Fürsorgepflicht des Arbeitsgebers
- Die betriebliche Suchtprävention
- Innerbetriebliches Hilfesystem: Helfen statt kündigen
- Stufen-Interventionsplan
- Zusammenarbeit mit außerbetrieblichen Einrichtungen
- Betriebliches Eingliederungsmanagement
- Verhaltensregeln für Vorgesetzte im Umgang mit betroffenen Mitarbeitern
- Abschließende Bemerkungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit dem Thema Sucht im Betrieb. Ziel ist es, ein Verständnis für die Problematik der Sucht im Arbeitsumfeld zu entwickeln und praktische Handlungsmöglichkeiten für Unternehmen und Führungskräfte aufzuzeigen.
- Sucht als gesellschaftliches und betriebliches Problem
- Alkoholsucht als Beispiel für Abhängigkeitserkrankungen
- Präventionsmaßnahmen und Hilfesysteme im Betrieb
- Verantwortung des Arbeitgebers im Umgang mit suchtkranken Mitarbeitern
- Handlungsmöglichkeiten für Führungskräfte
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema Sucht in der Gesellschaft und Arbeitswelt ein und beleuchtet die Bedeutung der Problematik. Kapitel 3 fokussiert sich auf die Abhängigkeitserkrankung am Beispiel Alkohol, untersucht verschiedene Phasen der Alkoholerkrankung und geht auf verschiedene Trinkertypen ein. Kapitel 4 widmet sich der Fürsorgepflicht des Arbeitgebers, bespricht verschiedene Ansätze zur betrieblichen Suchtprävention und beschreibt das innerbetriebliche Hilfesystem. Zudem werden Verhaltensregeln für Vorgesetzte im Umgang mit betroffenen Mitarbeitern erläutert.
Schlüsselwörter
Suchtprävention, Betriebliche Suchtpolitik, Abhängigkeitserkrankung, Alkoholismus, Fürsorgepflicht, Interventionsmanagement, Führungsverhalten, Hilfesysteme.
- Quote paper
- Sascha Mayer (Author), 2006, Maßnahmen zur Behandlung von Suchtproblemen im Betrieb, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/68486