Der Krieg in Vietnam war während des Zeitraums von 1964 bis 1973 im Grunde genommen ein Stellvertreterkrieg der damaligen Großmächte. Die USA unterstützten das militärisch schwache Südvietnam im Kampf gegen die Kommunisten Nordvietnams, da die Amerikaner fürchteten mit dem Fall Saigons würde sich der Kommunismus in Südostasien ausbreiten. Hierfür wurde oft der Begriff der sog. „Dominotheorie“ verwendet. Die Sowjetunion und China unterstützten ihre Verbündeten in Hanoi ihrerseits ebenfalls wirtschaftlich und militärisch, ohne jedoch direkt in die Kampfhandlungen einzugreifen. Erst im Jahr 1969 als Richard Nixon in Washington an die Macht kam, begannen die USA unter dem Begriff der De-Amerikanisierung, bzw. der Vietnamisierung, das Ende ihres Vietnam – Engagements einzuleiten und die Verantwortung der Kriegsführung auf Südvietnam zu übertragen. Zum einen wurde immer deutlicher, dass der Krieg nicht zu gewinnen war und zum anderen hatte der weltweite Protest stark zugenommen. Beim Rückzug aus Vietnam war es für die amerikanische Regierung von großer Bedeutung, nicht das Gesicht vor der Weltöffentlichkeit zu verlieren und indirekt den Sinn des Vietnamkrieges, bzw. der amerikanischen Beteiligung daran, in Frage zu stellen.
Diese Arbeit befasst sich mit der Beendigung der amerikanischen Intervention im Vietnamkrieg und soll die Frage klären, wie es die USA schafften, diesen Krieg auf politischem Wege für sich zu beenden. und ihre Interessen weitestgehend durchzusetzen, obwohl sie offiziell besiegt worden waren.
Im ersten Teil meiner Arbeit gehe ich auf die Friedensverhandlungen, die im Zeitraum von 1969 bis 1973 stattfanden, ein. Hierbei befasse ich mich zum einen mit den Interessen der USA und der Republik Südvietnam (RV) unter der Führung von Nguyen Van Thieu, zum Anderen mit den Interessen der Demokratischen Republik Vietnam (DRV) und der Provisorischen Revolutionsregierung Südvietnams (PRG), die sich aus der Nationalen Front für die Befreiung Südvietnams gebildet hatte (von den Amerikanern als „Vietcong“ bezeichnet). Des Weiteren behandle ich die geheimen Gespräche, die zwischen dem damaligen Sicherheitsberater des US – Präsidenten, Henry Kissinger, und dem politischen Berater der nordvietnamesischen Delegation Le Duc Tho stattfanden. Der Inhalt und die Folgen des Vietnam – Abkommens vom 27.01.1973, welches das Ende der amerikanischen Intervention am Konflikt in Vietnam einleitete, werden die Bestandteile des zweiten Teils meiner Arbeit sein.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Die Friedensverhandlungen von 1969-1973
2.1. Die offiziellen Vietnam - Verhandlungen von Paris
2.1.1. Die Interessen der USA und der Republik Südvietnam (Saigon)
2.1.2. Die Interessen der Demokratischen Republik Vietnam (Hanoi) und der Provisorischen Revolutionsregierung der Republik Südvietnam
2.2. Die Geheimen Gespräche zwischen Henry Kissinger und Le Duc Tho
3. Das Pariser Vietnam-Abkommen vom 27.01.1973
3.1. Die wichtigen Punkte und die offenen Fragen des Abkommens
3.2. Die Folgen des Abkommens
4. Fazit
5. Literaturverzeichnis
1. Einleitung
Der Krieg in Vietnam war während des Zeitraums von 1964 bis 1973 im Grunde genommen ein Stellvertreterkrieg der damaligen Großmächte. Die USA unterstützten das militärisch schwache Südvietnam im Kampf gegen die Kommunisten Nordvietnams, da die Amerikaner fürchteten mit dem Fall Saigons würde sich der Kommunismus in Südostasien ausbreiten. Hierfür wurde oft der Begriff der sog. „Dominotheorie“ verwendet. Die Sowjetunion und China unterstützten ihre Verbündeten in Hanoi ihrerseits ebenfalls wirtschaftlich und militärisch, ohne jedoch direkt in die Kampfhandlungen einzugreifen. Erst im Jahr 1969 als Richard Nixon in Washington an die Macht kam, begannen die USA unter dem Begriff der De-Amerikanisierung, bzw. der Vietnamisierung, das Ende ihres Vietnam – Engagements einzuleiten und die Verantwortung der Kriegsführung auf Südvietnam zu übertragen. Zum einen wurde immer deutlicher, dass der Krieg nicht zu gewinnen war und zum anderen hatte der weltweite Protest stark zugenommen. Beim Rückzug aus Vietnam war es für die amerikanische Regierung von großer Bedeutung, nicht das Gesicht vor der Weltöffentlichkeit zu verlieren und indirekt den Sinn des Vietnamkrieges, bzw. der amerikanischen Beteiligung daran, in Frage zu stellen.
Diese Arbeit befasst sich mit der Beendigung der amerikanischen Intervention im Vietnamkrieg und soll die Frage klären, wie es die USA schafften, diesen Krieg auf politischem Wege für sich zu beenden. und ihre Interessen weitestgehend durchzusetzen, obwohl sie offiziell besiegt worden waren.
Im ersten Teil meiner Arbeit gehe ich auf die Friedensverhandlungen, die im Zeitraum von 1969 bis 1973 stattfanden, ein. Hierbei befasse ich mich zum einen mit den Interessen der USA und der Republik Südvietnam (RV) unter der Führung von Nguyen Van Thieu, zum Anderen mit den Interessen der Demokratischen Republik Vietnam (DRV) und der Provisorischen Revolutionsregierung Südvietnams (PRG), die sich aus der Nationalen Front für die Befreiung Südvietnams gebildet hatte (von den Amerikanern als „Vietcong“ bezeichnet). Des Weiteren behandle ich die geheimen Gespräche, die zwischen dem damaligen Sicherheitsberater des US – Präsidenten, Henry Kissinger, und dem politischen Berater der nordvietnamesischen Delegation Le Duc Tho stattfanden.
Der Inhalt und die Folgen des Vietnam – Abkommens vom 27.01.1973, welches das Ende der amerikanischen Intervention am Konflikt in Vietnam einleitete, werden die Bestandteile des zweiten Teils meiner Arbeit sein.
2. Die Friedensverhandlungen von 1969-1973
2.1. Die offiziellen Vietnam - Verhandlungen von Paris
Die offiziellen Friedensgespräche fanden zwischen dem 18.01.1969 und dem 18.01.1973 im Hotel Majestic in Paris statt. Es war vorgesehen, das die vier Delegationen der beiden Kriegsparteien in wöchentlich stattfindenden Sitzungen ihre Vorschläge zur Beendigung des Vietnamkrieges vorstellten. Die wichtigsten Punkte, die beide Parteien in ihren Friedensvorschlägen ansprachen, betrafen den Abzug der fremden Streitkräfte aus Südvietnam (amerikanische und nordvietnamesische), die Freilassung der Kriegsgefangenen, den Waffenstillstand in Südvietnam, sowie die Einrichtung von verschiedenen Kontrollorganen zur Überwachung und Kontrolle des Friedens in Indochina.
In den vier Jahren der Verhandlungen versuchten die Kriegsparteien militärischen und politischen Druck aufeinander auszuüben, um ihre Machtposition zu festigen und ihre Ziele durchzusetzen. So wollte Nixon vor allem die Spaltung zwischen der Sowjetunion und China, welche durch die Frage der Führungsrolle in der kommunistischen Welt ausgelöst worden war, ausnutzen, und durch verbesserte Beziehungen zu Peking und Moskau eine politische und militärische Isolation, und damit eine erhöhte Kompromissbereitschaft Nordvietnams, herbeiführen. Er glaubte, dass die beiden ihre eigenen Interessen als wichtiger erachteten und mehr an der Möglichkeit von Handelsverträgen und Abrüstungsabkommen mit den USA interessiert waren, als an der Unterstützung ihrer Verbündeten in Hanoi.
Die Sitzungen, die bis auf einige mehrmonatige Unterbrechungen im allgemeinen regelmäßig stattfanden, waren vor allem zu Beginn gekennzeichnet durch eine große Unnachgiebigkeit beider Kriegsparteien.
Obwohl beide Seiten zunächst hartnäckig an ihren Positionen festhielten, änderten sie diese jedoch im Laufe der 4 Jahre deutlich, vor allem bedingt durch die geheimen Gespräche Henry Kissingers mit Le Duc Tho.
2.1.1. Die Interessen der USA und der Republik Südvietnam (Saigon)
In den Jahren von 1969 – 1971 legten die USA und die Republik Südvietnam insgesamt sechs offizielle Friedensvorschläge vor, unter anderem den geheimen Acht-Punkte-Plan vom 11.10.1971.
Vor allem die Frage des Truppenabzuges stellte einen sehr wichtigen Punkt in den Vorschlägen Saigons und Washingtons dar, da sich die Position der USA diesbezüglich von 1969 – 1971 zur Unzufriedenheit Thieus deutlich änderte und es zu kurzzeitigen Meinungsverschiedenheiten innerhalb der Kriegspartei kam. So forderten Nixon und Thieu 1969 noch den Abzug aller fremden Truppen aus Südvietnam, einschließlich der nordvietnamesischen. Im Rahmen des Acht-Punkte-Plans von 1971 beschränkte sich Nixons Forderung jedoch lediglich noch auf den Abzug der amerikanischen Streitkräfte. Eine internationale Kontrollkommission sollte zur Aufgabe haben, den Abzug der amerikanischen Streitkräfte und ihrer Alliierten, ausgenommen der Armee Südvietnams, zu überwachen. Die Frage nach dem Verbleib der nordvietnamesischen Truppen in Südvietnam sollte nach dem „ceasefire-in-place“ – Prinzip gelöst werden, welches vorsah, dass die Streitkräfte Hanois weiterhin in Südvietnam verbleiben könnten und die USA sich diesbezüglich nicht einmischen, sondern es den Vietnamesen selber überlassen würden, dieses Problem zu lösen.[1]
Thieu zeigte sich zunächst nicht einverstanden, sondern forderte weiterhin den Abzug aller fremden Truppen aus Südvietnam. Er musste aber schließlich der Kapitulation der USA hinsichtlich des nordvietnamesischen Truppenabzuges zustimmen.
[...]
[1] The, Au Duong: Die Vietnampolitik der USA, Verlag Peter Lang GmbH, Frankfurt am Main, 1979, S.421 - 422.
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