Der Film „Die Waise von Lowood“, wie der deutsche Titel der Romanverfilmung lautete, wurde 1944 unter der Regie von Robert Stevenson gedreht. Dieser Regisseur drehte viele Hollywood-Kassenschlager, unter anderem auch die Disney-Produktion „Mary Poppins“. Auch die Darsteller waren anerkannte Hollywood-Größen, allen voran Orson Welles als Mr. Rochester, eine Art Wunderkind des damaligen Films, denn er war nicht nur als Schauspieler tätig, sondern führte auch bei anderen Filmen Regie. Aber noch andere große Namen gilt es zu nennen, so zum Beispiel Elizabeth Taylor in der Rolle der Helen, Peggy Ann Garner als junge Jane Eyre und Joan Fontaine als erwachsene. Die Produktionsfirma 20 th Century Fox sorgte dafür, dass der Film zum ersten Mal im Juli 1947 in die Kinos kam. Wie bei allen Filmen dieser Produktionsfirma war der Film eine gemeinsame Arbeit von Regisseur, Schauspielern und Produzenten und weniger das Produkt eines Einzelnen. Auch Aldous Huxley als Drehbuchautor war an diesem Film beteiligt. Die Romanvorlage wurde mehrere Male verfilmt, unter anderem 1913, 1915, 1921, 1996 und noch sechs weitere Male, doch in diversen Kritiken, so zum Beispiel in der New York Times, gilt diese Verfilmung von 1944 als eine der besten. 2 Doch warum ist dem so? Ist Charlotte Brontёs Meisterwerk Jane Eyre wirklich so gut getroffen? Vor allem die Hauptfigur Jane Eyre ist hierbei von Interesse. Im Roman ist sie eine außerordentlich rebellische Person für die damalige Zeit. Wie also wurde dies im Film umgesetzt? Aber auch die Figur des Edward Rochester wird nicht unbeachtet bleiben, denn Janes Darstellung ist oft von ihm als zweite Hauptfigur abhängig. Um Jane Eyre also unter dem gender-Aspekt inhaltlich zu analysieren sind wichtige Schlüsselszenen ausgewählt worden, anhand derer die Darstellungsweise im Roman und in der Verfilmung gezeigt werden soll. [...]
Inhaltsverzeichnis
- 0. Die Waise von Lowood
- 1. Grundlagen der Filmanalyse
- 2. Die Auseinandersetzung mit Mrs. Reed
- 2.1. „You are bad, hard-hearted“
- 3. Die erste Begegnung mit Rochester
- 3.1. Rochesters Auftritt im Roman
- 3.2. Rochesters Ankunft im Film
- 4. Der Heiratsantrag
- 4.1. „Jane, will you marry me?“
- 4.2. „Say: 'Edward I'll marry you.'“
- 5. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Darstellung von Jane Eyre im Roman und in der Verfilmung von 1944 unter dem Gender-Aspekt. Die Zielsetzung ist es, ausgewählte Schlüsselszenen zu analysieren und die Unterschiede und Gemeinsamkeiten in der Darstellung der Hauptfigur Jane Eyre und ihrer Interaktion mit Edward Rochester zu beleuchten. Der Fokus liegt auf der Frage, wie die rebellische Natur Janes im Roman filmisch umgesetzt wurde.
- Darstellung von Jane Eyre im Roman und Film
- Gender-Aspekte in der Charakterisierung von Jane Eyre
- Analyse von Schlüsselszenen im Hinblick auf die filmische Umsetzung
- Vergleich der Romanvorlage mit der Verfilmung von 1944
- Die Rolle von Edward Rochester in der Darstellung von Jane Eyre
Zusammenfassung der Kapitel
0. Die Waise von Lowood: Die Zusammenfassung des einleitenden Kapitels beschreibt die Entstehung der 1944 erschienenen Verfilmung von Jane Eyre unter der Regie von Robert Stevenson, mit prominenten Schauspielern wie Orson Welles als Mr. Rochester und Joan Fontaine als erwachsene Jane Eyre. Es wird auf die positive Rezeption der Verfilmung im Vergleich zu anderen Adaptionen eingegangen und die besondere Relevanz der Hauptfigur Jane Eyre und deren rebellisches Verhalten für die damalige Zeit hervorgehoben. Das Kapitel dient als Einleitung und legt den Fokus auf die bevorstehende Analyse der ausgewählten Schlüsselszenen im Roman und im Film unter dem Gender-Aspekt.
1. Grundlagen der Filmanalyse: Dieses Kapitel legt die theoretischen Grundlagen für die folgende Filmanalyse. Es werden die Besonderheiten des filmischen Erzählens im Vergleich zum literarischen Erzählen erläutert, wobei der Unterschied zwischen der Handlungsabfolge im Roman und dem Nebeneinander der Bilder im Film betont wird. Die Bedeutung der Dramaturgie, insbesondere die der geschlossenen Form mit symmetrischen Handlungs- und Figurenkonstellationen, wird hervorgehoben. Der Text erklärt verschiedene Ansätze zur Figurencharakterisierung, inklusive der filmästhetischen Mittel wie Kameraperspektive (high angle, low angle, eye-level angle) und Hintergrundmusik.
Schlüsselwörter
Jane Eyre, Verfilmung 1944, Gender-Aspekte, Filmanalyse, Romananalyse, Charlotte Brontë, Edward Rochester, rebellische Persönlichkeit, Kameraperspektive, Figurencharakterisierung, Dramaturgie.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu "Jane Eyre": Roman- und Filmanalyse (1944)
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert die Darstellung von Jane Eyre im Roman von Charlotte Brontë und in der Verfilmung von 1944 (Regie: Robert Stevenson) unter dem Aspekt des Gender. Der Fokus liegt auf dem Vergleich ausgewählter Schlüsselszenen und der Untersuchung der Unterschiede und Gemeinsamkeiten in der Darstellung von Jane Eyre und ihrer Interaktion mit Edward Rochester, insbesondere im Hinblick auf Janes rebellische Natur.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in folgende Kapitel: 0. Die Waise von Lowood (Einleitung), 1. Grundlagen der Filmanalyse, 2. Die Auseinandersetzung mit Mrs. Reed, 3. Die erste Begegnung mit Rochester, 4. Der Heiratsantrag, und 5. Fazit. Jedes Kapitel befasst sich mit spezifischen Aspekten der Roman- und Filmanalyse.
Welche Schlüsselszenen werden analysiert?
Die Arbeit analysiert ausgewählte Schlüsselszenen, darunter die Auseinandersetzung mit Mrs. Reed, die erste Begegnung mit Rochester und der Heiratsantrag. Diese Szenen wurden aufgrund ihrer Relevanz für die Darstellung von Jane Eyres Charakter und ihrer Beziehung zu Rochester ausgewählt.
Welche theoretischen Grundlagen werden verwendet?
Kapitel 1 legt die theoretischen Grundlagen für die Filmanalyse dar. Es werden die Unterschiede zwischen literarischem und filmischem Erzählen erläutert, die Bedeutung der Dramaturgie (insbesondere geschlossene Form), verschiedene Ansätze der Figurencharakterisierung und filmästhetische Mittel wie Kameraperspektive (high angle, low angle, eye-level angle) und Hintergrundmusik beschrieben.
Wie wird die rebellische Natur von Jane Eyre dargestellt?
Ein zentrales Thema der Arbeit ist die Darstellung von Janes rebellischer Natur im Roman und im Film. Die Analyse untersucht, wie diese im Film umgesetzt wurde und wie sich dies mit der Romanvorlage vergleicht.
Welche Rolle spielt Edward Rochester in der Analyse?
Edward Rochester spielt eine entscheidende Rolle in der Analyse, da seine Interaktion mit Jane Eyre zentral für die Darstellung ihres Charakters und ihrer Entwicklung ist. Die Arbeit untersucht, wie die Beziehung zwischen Jane und Rochester im Roman und im Film dargestellt wird.
Welche Filmversion von "Jane Eyre" wird untersucht?
Die Arbeit konzentriert sich auf die Verfilmung von "Jane Eyre" aus dem Jahr 1944, unter der Regie von Robert Stevenson, mit Joan Fontaine als Jane Eyre und Orson Welles als Mr. Rochester.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Jane Eyre, Verfilmung 1944, Gender-Aspekte, Filmanalyse, Romananalyse, Charlotte Brontë, Edward Rochester, rebellische Persönlichkeit, Kameraperspektive, Figurencharakterisierung, Dramaturgie.
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- Stephanie Rabis (Author), 2004, Charlotte Bronté - Jane Eyre, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/68346