Wie beurteilt man die Wettbewerbsfähigkeit einer Volkswirtschaft? In jüngster Vergangenheit hat diese Frage insbesondere im Zusammenhang mit der bevorstehenden Osterweiterung der EU eine zentrale Rolle gespielt. Der Nobelpreisträger Edmond Phelps hat schon seit langem in seinen Arbeiten die wichtigsten Faktoren der Wettbewerbsfähigkeit von Volkswirtschaften behandelt. Technischer Fortschritt, Effizienz und Bildung sind hierbei die Hauptquellen. 1 Im Allgemeinen wird unter Wettbewerbsfähigkeit die Ausprägung der Wirtschaftspolitik und Institutionen verstanden, welche die Produktivität eines Landes bestimmen. Zahlreiche Wirtschaftsforschungs-institute veröffentlichen regelmäßig Ranglisten, in denen sie die internationale Wettbewerbs-fähigkeit einzelner Länder beurteilen. mDer Growth Competitiveness Index (GCI) ist Bestandteil des jährlichen Global Competitiveness Report (GCR) 2 , welcher vom World Economic Forum (WEF) herausgegeben wird. Seit 1979 wird durch das WEF die internationale Wettbewerbsfähigkeit von verschiedenen Ländern gemessen und in einem jährlichen Wettbewerbsfähigkeitsbericht zusammengestellt. Die Autoren des GCR 2006 - 2007 sind u.a. Michael E. Porter von der Harvard University (bekannt durch beispielsweise dem Wertschöpfungskettenmodell oder dem Modell der fünf Wettbewerbskräfte) und Klaus Schwab, dem Gründer des WWF. Für die Analysen in ihrem GCR verwendete das WEF bis 2004 zwei Indices, den Business Competitiveness Index (BCI) 3 und den GCI. Der BCI betrachtet vor allem Unternehmen und Standortbedingungen eines Landes, wobei er sich primär auf die Qualität und Quantität von Forschungs- und Entwicklungszentren bezieht. 4 Der zweite verwendete Index war darüber hinaus der GCI. Der GCI versucht die Fähigkeit einer nationalen Ökonomie mittelfristiges, nachhaltiges Wirtschaftswachstum, was maßgebend für das gegenwärtige Entwicklungsstadium einer Nation ist, zu messen. Dieser Index spiegelt speziell das Wachstumspotenzial eines jeweiligen Landes wieder und legt seinen Schwerpunkt auf das technologische Niveau des Landes. Der GCI kann als System bzw. Rahmenwerk um Schlüsselwachstumsfaktoren der jeweiligen Länder zu analysieren und in entsprechender Form präsentieren zu können, verstanden werden. Die Methodik basiert auf einem von Jeffrey Sachs und John W. McArthur vom Center for International Development at Harvard University entwickelten Modell. [...]
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung.
- Growth Competitiveness Index.
- Grundstruktur des Growth Competitiveness Index.
- Berechnungsmethode des Growth Competitiveness Index.
- Core Growth Competitiveness Index.
- Technology Index.
- Public Institutions Index
- Macroeconomic Environment Index
- Non-core Growth Competitiveness Index
- Abschließende Bemerkungen zum Growth Competitiveness Index.........
- Global Competitiveness Index
- Institutionen ..
- Infrastruktur.
- Makroökonomie......
- Gesundheit und Primärbildung.
- Akademische Bildung und Aus- / Weiterbildung..
- Markteffizienz...
- Wirtschaftserfahrenheit....
- Innovation...
- Kombination von harten Daten und Umfragedaten - Gewichtungsverfahren
- ,,Doing Business“.
- Schluss.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Wettbewerbsfähigkeit von Volkswirtschaften und beleuchtet verschiedene Indizes und Ratingverfahren, die zur Bewertung der Wettbewerbsfähigkeit eingesetzt werden. Die Arbeit analysiert die Grundstruktur, Berechnungsmethoden und Schlüsselfaktoren dieser Indizes, um ein umfassendes Verständnis der Konzepte und Methoden zu vermitteln.
- Entwicklung und Anwendung von Indizes zur Messung der Wettbewerbsfähigkeit von Volkswirtschaften.
- Analyse der Schlüsselfaktoren, die die Wettbewerbsfähigkeit beeinflussen.
- Vergleich und Kontrast verschiedener Indizes und Ratingverfahren.
- Bedeutung von Technologie, Innovation und Bildung für die Wettbewerbsfähigkeit.
- Zusammenhang zwischen Wettbewerbsfähigkeit und Wirtschaftswachstum.
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Das Kapitel führt in das Thema Wettbewerbsfähigkeit von Volkswirtschaften ein und stellt die Relevanz der Thematik, insbesondere im Kontext der Osterweiterung der EU, heraus. Es beleuchtet die wichtigsten Faktoren der Wettbewerbsfähigkeit, darunter technischer Fortschritt, Effizienz und Bildung.
- Growth Competitiveness Index: Dieses Kapitel analysiert den Growth Competitiveness Index (GCI), der vom World Economic Forum (WEF) im Global Competitiveness Report (GCR) veröffentlicht wird. Der GCI soll die Fähigkeit einer Volkswirtschaft messen, mittelfristiges, nachhaltiges Wirtschaftswachstum zu erzielen. Das Kapitel beschreibt die Grundstruktur des GCI, die Berechnungsmethode und die Bedeutung der Kernkomponenten wie Technology Index, Public Institutions Index und Macroeconomic Environment Index.
- Global Competitiveness Index: Dieses Kapitel behandelt den Global Competitiveness Index (Global CI), der den GCI ablöste und eine umfassendere und aktualisierte Methode zur Messung der Wettbewerbsfähigkeit darstellt. Der Global CI berücksichtigt eine größere Bandbreite an Schlüsselfaktoren, die für die Wettbewerbsfähigkeit relevant sind, wie z. B. Institutionen, Infrastruktur, Makroökonomie, Gesundheit und Bildung, Markteffizienz und Innovation.
- ,,Doing Business“: Dieses Kapitel gibt einen kurzen Überblick über die Wettbewerbsfähigkeitsstudie „Doing Business“ der Weltbank. Im Vergleich zum Global CI bzw. GCI ist diese Studie deutlich limitierter und betrachtet nur ausgewählte Aspekte der Wettbewerbsfähigkeit.
Schlüsselwörter
Wettbewerbsfähigkeit, Volkswirtschaften, Indizes, Ratingverfahren, Growth Competitiveness Index (GCI), Global Competitiveness Index (Global CI), Doing Business, Technologie, Innovation, Bildung, Institutionen, Infrastruktur, Makroökonomie, Wirtschaftswachstum.
- Quote paper
- Diplom-Volkswirt Manuel Würtz (Author), 2007, Wettbewerbsfähigkeit von Volkswirtschaften: Indexbildung und Ratingverfahren, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/68151