Mitte der neunziger Jahre hat eine Konzentrationswelle eingesetzt, deren Ausmaß frühere Wellen weit in den Schatten stellte. Mittlerweile sind Meldungen über Unternehmenszusammenschlüsse auf der Tagesordnung. Neu ist diese Entwicklung allerdings nicht, denn bereits seit den 60er Jahren dominieren einige wenige Unternehmen den Medienmarkt. Dass diese Unternehmen das Ziel vor Augen hatten, mittels der Konzentration zu Macht, Einfluss, Prestige und natürlich zu Geld zu gelangen, liegt auf der Hand. Zwar besteht "[die] Funktion der Presse in der Gesellschaft (...) darin zu informieren, aber ihre Rolle besteht darin Geld zu machen." 1 Spätestens die demokratisch fragwürdigen Abläufe in Berlusconis Italien und das grandiose Scheitern des Medienimperiums von Leo Kirch haben die Medienkonzentration und deren gesellschaftliche Bedeutung in das Interesse der Öffentlichkeit gerückt. Vor dem Hintergrund international agierender Medienkonzerne und der Globalisierung des Mediensektors nimmt diese gesellschaftliche Relevanz weiter zu. Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich in einem ersten Schritt mit den Auslösern, Ursachen und Folgen der Medienkonzentration. Da die Globalisierung einer der entscheidenden Auslöser für die Konzentrationsprozesse deutscher Medienunternehmen ist, wird in einem zweiten Schritt die Entwicklung eines deutschen Medienhauses zu einem internationalen Konzern analysiert: die Bertelsmann AG, „(...) das aus Deutschland stammende Beispiel für die Konzentration im Medienbereich schlechthin.“ 2 Ein besonderes Augenmerk gilt der Frage, wie die Bertelsmann AG mit den Herausforderungen, die eine Internationalisierungsstrategie mit sich bringt, umgegangen ist und sie letztendlich gemeistert hat. [...]
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- Medienkonzentration
- Definition
- Formen der Konzentration
- Auslöser der Medienkonzentration
- Ursachen der Medienkonzentration
- Größenvorteile (Economies of Scale) bei der Produktion
- Fixkostendegression der Medienproduktion
- Verbund von Rezipienten- und Werbemarkt
- Ersparnis von Transaktionskosten
- Verbundvorteile der Produktion (Economies of Scope)
- Sonstige Konzentrationsursachen
- Folgen der Konzentration
- Konzentrationsfolgen im Bereich der Medien selbst
- Konzentrationsfolgen im Bereich Wirtschaft
- Konzentrationsfolgen im Bereich Politik
- Konzentrationsfolgen im Bereich Lebenswelt/Kultur
- Internationalisierungsstrategien der größten deutschen Medienkonzerne
- Die Bertelsmann AG
- Chronik der Bertelsmann AG
- Die Internationalisierungsstrategie der Bertelsmann AG
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Auslöser, Ursachen und Folgen der Medienkonzentration in Deutschland. Sie analysiert zudem die Entwicklung der Bertelsmann AG als Beispiel für die Internationalisierung deutscher Medienkonzerne.
- Die Ursachen der Medienkonzentration und ihre Auswirkungen
- Die Rolle der Globalisierung und Digitalisierung in der Medienkonzentration
- Die Internationalisierungsstrategie der Bertelsmann AG
- Die Herausforderungen und Chancen der Internationalisierung für deutsche Medienkonzerne
- Die gesellschaftliche Bedeutung der Medienkonzentration und ihre Auswirkungen auf die Lebenswelt und Kultur
Zusammenfassung der Kapitel
Das Vorwort stellt die Relevanz der Medienkonzentration im Kontext der Globalisierung und der gesellschaftlichen Bedeutung dar. Kapitel 2 definiert Medienkonzentration und betrachtet verschiedene Formen und Auslöser. Kapitel 3 fokussiert sich auf die Ursachen der Konzentration, insbesondere auf wirtschaftliche Vorteile. Kapitel 4 beleuchtet die Auswirkungen der Konzentration auf Medien, Wirtschaft, Politik und die Lebenswelt. Schließlich widmet sich Kapitel 5 der Internationalisierungsstrategie der Bertelsmann AG.
Schlüsselwörter
Medienkonzentration, Internationalisierung, Bertelsmann AG, Globalisierung, Digitalisierung, Wirtschaftswachstum, Marktmacht, Kultur, Politik, Gesellschaft
- Quote paper
- Christine Hierl (Author), 2005, Medienkonzentration und die Internationalisierung deutscher Medienkonzerne am Beispiel der Bertelsmann AG, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/68135