Während der Nordirland-Konflikt durch seine starke Medienpräsenz den meisten ein Begriff ist, ist die baskische Auseinandersetzung - bis auf die Terroranschläge der paramilitärischen Organisation ETA - relativ unbekannt. Diese Terrorakte sind jedoch in beiden Regionen als Ausdruck tieferer Missstände zu werten.
Beim Terrorismus handelt es sich offensichtlich nicht um ein Problem islamistischer Fundamentalisten - wie häufig von den Medien dargestellt - und genauso wenig sind nationalistische Ideen bedeutungslos geworden. Beide Konflikte sind noch immer aktuell, obwohl es vor allem in Nordirland nach dem Karfreitagsabkommen von 1998 zunächst nach Frieden aussah. Dieser Prozess wird jedoch immer wieder von allen Seiten blockiert und kommt so ins Stocken. Während sich in Nordirland die radikal protestantische Partei DUP nicht in der Lage sieht mit der nationalistischen Partei Sinn Féin eine Regierungskoalition einzugehen und die IRA noch immer aktiv ist, verübt die ETA nach siebenmonatiger Waffenruhe im August diesen Jahres wieder Terroranschläge. Beide Fälle sind als Ausdruck eines tiefgehenden inneren Konfliktes zu werten, welcher trotz zahlreicher Friedensinitiativen offensichtlich noch immer nicht gelöst ist. Er äußert sich, im Gegenteil, nach wie vor militant und gewalttätig, und ist im Bezug auf Akteurskonstellationen und ihre politischen Positionen geprägt von Kontinuität und oftmals verhärteten Ansichten.
Es stellt sich nun die Frage, was Organisationen wie die ETA und die IRA zu ihrer Militanz treibt und inwiefern ihre Ideale und Aktionen Anklang in der Bevölkerung finden, gegebenenfalls sogar Ausdruck gesellschaftlicher Missstände sein könnten. Es scheint schließlich unwahrscheinlich, dass sich eine militante Organisation so lange in der politischen und sozialen Landschaft eines Staates behaupten kann ohne zumindest den Rückhalt von Teilen der Bevölkerung zu genießen. Was für eine Auseinandersetzung steckt also hinter den Terroranschlägen der beiden paramilitärischen Organisationen - als Symptome eines innerstaatlichen Konflikts - und welche Rolle spielen IRA und ETA in diesem Konflikt? Es gilt nun auch die Frage zu stellen, ob und inwiefern die paramilitärischen Organisationen das Volk repräsentieren oder lediglich in eine Minderheitenposition gedrängt sind.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Ein Vergleich der paramilitärischen Organisationen:
- Die politikwissenschaftliche Methode des Vergleichs
- Die Wurzeln des gegenwärtigen Konfliktes und die Entstehung des militanten Nationalismus
- Nordirland
- Die Wurzeln des Konflikts im Baskenland
- Struktur, Ideologie und Entwicklung der paramilitärischen Organisationen
- Nordirland: Die IRA
- Baskenland: Die ETA
- Rolle im Konflikt und Rückhalt in der Bevölkerung
- Nordirland: Die Rolle der IRA im Konflikt
- Baskenland: Die Rolle der ETA im Konflikt
- Konfliktlösungsmöglichkeiten und Lösungskompetenzen
- Nordirland: Die Rolle der IRA im Friedensprozess
- Baskenland: Die Rolle der ETA im Friedensprozess
- Schwächung der paramilitärischen Organisationen: Der Verlust des gesellschaftlichen Rückhalts
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die paramilitärischen Organisationen IRA und ETA im nordirischen und baskischen Konflikt. Ziel ist es, ihre Rolle im jeweiligen Konflikt, ihren Rückhalt in der Bevölkerung und die Möglichkeiten zur Konfliktlösung zu analysieren. Der Vergleich beider Organisationen soll mittels politikwissenschaftlicher Methoden Aufschluss über Gemeinsamkeiten und Unterschiede geben.
- Vergleichende Analyse der IRA und ETA
- Die Wurzeln des militanten Nationalismus in Nordirland und im Baskenland
- Die Rolle der Organisationen im jeweiligen Konflikt
- Der Rückhalt der Organisationen in der Bevölkerung
- Konfliktlösungsmöglichkeiten und die Rolle der Organisationen im Friedensprozess
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung stellt den nordirischen und baskischen Konflikt vor und hebt die Bedeutung der paramilitärischen Organisationen IRA und ETA hervor. Sie betont die Aktualität beider Konflikte trotz Friedensbemühungen und fragt nach den Ursachen der Militanz der Organisationen und ihrem Rückhalt in der Bevölkerung. Die Arbeit untersucht, ob diese Organisationen die Bevölkerung repräsentieren oder nur Minderheitenmeinungen vertreten.
Ein Vergleich der paramilitärischen Organisationen: Dieses Kapitel erläutert die politikwissenschaftliche Methode des Vergleichs und wendet sie auf die IRA und ETA an. Es werden Gemeinsamkeiten und Unterschiede in den politischen Rahmenbedingungen, der Konfliktentstehung, der Intensität und der beteiligten Akteure herausgearbeitet. Die Vergleichbarkeit der beiden Fälle wird begründet und die angewandte Methode der vergleichenden Analyse, das Unterschiedsprinzip, erläutert. Die zentrale Forschungsfrage lautet, ob die Existenz der paramilitärischen Organisationen auf innergesellschaftliche Spannungen und den Rückhalt in der Bevölkerung zurückzuführen ist.
Schwächung der paramilitärischen Organisationen: Der Verlust des gesellschaftlichen Rückhalts: Dieses Kapitel (basierend auf dem Titel und Kontext des vorliegenden Textes) würde sich voraussichtlich mit dem Rückgang der Unterstützung für IRA und ETA in der Bevölkerung befassen. Es würde Faktoren analysieren, die zu diesem Verlust an Rückhalt geführt haben, wie z.B. veränderte politische Bedingungen, Erfolge von Friedensinitiativen oder eine zunehmende Abwendung von Gewalt. Die Analyse würde den Zusammenhang zwischen dem Rückhalt in der Bevölkerung und der Macht und Wirksamkeit der paramilitärischen Organisationen untersuchen.
Schlüsselwörter
IRA, ETA, Nordirlandkonflikt, Baskischer Konflikt, paramilitärische Organisationen, militanter Nationalismus, Vergleichende Politikwissenschaft, Konfliktlösung, Friedensprozess, gesellschaftlicher Rückhalt, Gewalt, Identität, Nationalismus.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zum Text: Vergleich der paramilitärischen Organisationen IRA und ETA
Was ist der Gegenstand des Textes?
Der Text vergleicht die paramilitärischen Organisationen IRA (Nordirland) und ETA (Baskenland) unter politikwissenschaftlichen Gesichtspunkten. Er analysiert ihre Rolle in den jeweiligen Konflikten, ihren Rückhalt in der Bevölkerung und die Möglichkeiten zur Konfliktlösung. Der Fokus liegt auf Gemeinsamkeiten und Unterschieden beider Organisationen.
Welche Themen werden im Text behandelt?
Der Text behandelt folgende Themen: die Wurzeln des militanten Nationalismus in Nordirland und im Baskenland, die Struktur und Ideologie der IRA und ETA, ihre Rolle im Konflikt und ihr Rückhalt in der Bevölkerung, Konfliktlösungsmöglichkeiten und die Rolle der Organisationen im Friedensprozess, sowie die Schwächung der Organisationen durch den Verlust gesellschaftlichen Rückhalts. Die vergleichende Analyse steht im Mittelpunkt.
Welche Methode wird im Text angewendet?
Der Text verwendet eine politikwissenschaftliche Methode des Vergleichs, um die IRA und ETA zu analysieren. Es werden Gemeinsamkeiten und Unterschiede in den politischen Rahmenbedingungen, der Konfliktentstehung, der Intensität und der beteiligten Akteure herausgearbeitet. Das Unterschiedsprinzip wird als Methode der vergleichenden Analyse erläutert.
Welche Forschungsfrage wird im Text behandelt?
Die zentrale Forschungsfrage lautet, ob die Existenz der paramilitärischen Organisationen auf innergesellschaftliche Spannungen und den Rückhalt in der Bevölkerung zurückzuführen ist.
Welche Kapitel umfasst der Text?
Der Text umfasst eine Einleitung, ein Kapitel zum Vergleich der paramilitärischen Organisationen (inklusive Unterkapitel zu den Wurzeln des Konflikts, Struktur und Ideologie, Rolle im Konflikt, Konfliktlösung), ein Kapitel zur Schwächung der Organisationen durch Verlust gesellschaftlichen Rückhalts und ein Literaturverzeichnis.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Text?
Schlüsselwörter sind: IRA, ETA, Nordirlandkonflikt, Baskischer Konflikt, paramilitärische Organisationen, militanter Nationalismus, Vergleichende Politikwissenschaft, Konfliktlösung, Friedensprozess, gesellschaftlicher Rückhalt, Gewalt, Identität, Nationalismus.
Welche Zusammenfassung der Kapitel bietet der Text?
Der Text bietet Zusammenfassungen der Einleitung (Vorstellung der Konflikte und der Organisationen, Fragestellung nach Ursachen der Militanz und des Rückhalts in der Bevölkerung), des Vergleichskapitels (Erläuterung der Methode und Analyse von Gemeinsamkeiten und Unterschieden) und des Kapitels zur Schwächung der Organisationen (Analyse des Rückgangs der Unterstützung und der damit verbundenen Faktoren).
Für wen ist der Text bestimmt?
Der Text ist für ein akademisches Publikum bestimmt, das sich mit dem Nordirlandkonflikt und dem Baskischen Konflikt, sowie mit vergleichender Politikwissenschaft und Konfliktforschung beschäftigt.
Wie ist der Text aufgebaut?
Der Text ist strukturiert durch ein Inhaltsverzeichnis, eine Zielsetzung mit Themenschwerpunkten, Zusammenfassungen der Kapitel und Schlüsselwörter. Die Informationen sind klar und übersichtlich dargestellt.
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- Rebecca Richter (Author), 2004, Die Rolle der paramilitärischen Organisationen IRA und ETA im nordirischen und baskischen Konflikt, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/68087