Methoden des Benchmarking


Term Paper, 2006

20 Pages, Grade: 1,0


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Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Definitionen

3. Geschichte des Benchmarkings

4. Arten des Benchmarkings

5. Gründe für und Ziele von Benchmarking als Methode

6. Komponenten des Benchmarking-Prozesses

7. Determinanten im Benchmarking-Prozess

8. Schlussfolgerung

Literaturverzeichnis

1. Einleitung

Diese Hausarbeit soll die Methoden des Benchmarkings als Konzept bearbeiten. Es geht dabei sowohl um die Einordnung von Benchmarking und der zugehörigen Begriffe im Verhältnis zu einem Betrieb als auch um die konzeptionellen Schwächen der Methode und ihre immanenten Bedingungen für eine erfolgreiche Nutzung.

Benchmarking als Methode ist seit den 90ern ein fester Begriff im Management (Yasin, 2002, p. 219; Graham, 2005, p. 99) und hat sich seit der Erfindung in den 70ern weiterentwickelt, wobei fraglich bleibt, ob sie sich in einer konzeptionellen Stagnations- oder in einer Weiterentwicklungsphase befindet. Um diese Frage der Nutzbarkeit von Benchmarking und die Frage der weiteren Entwicklungsperspektive zu beantworten, werden die folgenden Analyseschritte benutzt.

Zunächst werden die Definitionen für die verwendeten Begriffe erarbeitet und eine Arbeitsdefinition des Begriffs Benchmarkings erstellt. Dann wird kurz die Geschichte und die Entwicklung des Themas Benchmarkings aufgezeigt, anschließend werden die unterschiedlichen Möglichkeiten der Einordnung von Benchmarking aufgezeigt. In diesem Abschnitt wird ebenfalls eine Arbeitslösung erstellt.

Nach einer Erläuterung der Beweggründe für Benchmarking und seiner Komponenten, nur bei letzterer wird wieder auf eine Lösung geschlossen, wird aufgezeigt, welche Determinanten innerhalb des Prozesses bestehen. Auf die Darstellung von Modellen wird verzichtet, weil hier vielmehr das Prinzip von Benchmarking als einzelne Modelle dargestellt werden soll, da Benchmarking immer an die zu messende Organisation angepasst werden muss und somit auch die gängigsten Modelle nur einen von vielen Ansätzen wieder spiegeln, nicht aber auf die Einflussgrößen eingehen, die Benchmarking als Management Methode ausmachen.

Auf diesen Ausführungen basierend wird gezeigt, was bei der Implementierung von BM-Resultaten wichtig ist. Aus diesem Kontrast wird aufgezeigt, welche konzeptionellen Lücken im BM-Prozess bestehen. Nach einer kurzen Zusammenfassung wird geschlossen, dass BM als Methode genauso gut wie gefährlich ist, abhängig von der jeweiligen Umgebung seiner Anwendung und den Fähigkeiten der Anwendenden.

2. Definitionen

Dieser Abschnitt bearbeitet die Begriffe, die Benchmarking und sein Umfeld

beschreiben. Es geht nicht darum, eine eindeutige Definition des Begriffs Benchmarking zu finden, sondern vielmehr darum die Methode Benchmarking im Zusammenhang mit seinem Umfeld darzustellen. Grundlage dieses Ansatzes ist, dass man Benchmarking als Fortsetzung von Total Quality Management ( abgekürzt TQM von hier an) betrachten kann (s. Ramabadron et al, 1997).

a. Definition Produktivität

Produktivität ist das Verhältnis von Outputs zu Inputs. Je höher der Output aus einer bestimmten Menge Inputs, umso höher die Produktivität (Sarkis et al, 2003).

b. Definition des Begriffs Total Quality Management

TQM beinhaltet die Fokussierung eines gesamten Betriebs bzw. einer Organisation auf Kundenorientierung, kontinuierliche Verbesserung und Einbeziehung von Mitarbeitern in betriebliche Prozesse (Ramabadron et al, 1997).

c. Definition Projekt

Es gibt eine Vielzahl von Definitionen zu diesem Begriff, hier reicht eine Definition, die auf die Einmaligkeit eines Projektes abzielt. Wichtig für diese Betrachtungen ist, dass ein Benchmarking-Projekt spezifische, individuell unterschiedliche Aufgaben hat und, dass das ausführende Team nach einem Projekt aufgelöst werden kann (und meist auch wird) (Ramabadron et al, 1997). Auf die Beziehungen zwischen diesen Charakteristika und der Entwicklung eines Projektes wird zu einem späteren Zeitpunkt eingegangen.

d. Definition Best Practice

„Best Practice“ bezieht sich im eigentlichen Sinne auf die beste, effizienteste Art, eine bestimmte Tätigkeit auszuüben. Im Zusammenhang mit Benchmarking gibt es hierbei aber zwei Einschränkungen. Zunächst ist dieser Begriff abhängig von den Vergleichen, die gezogen werden können, da zumeist keine universellen Informationen vorliegen. Außerdem sind Unternehmen, bei denen Aktivitäten verglichen werden, so unterschiedlich, dass das, was in einem Unternehmen sehr gut funktioniert, in einem anderen nicht gleich gut funktionieren muss (Beretta et al, 1998)

Mit diesen beiden Einschränkungen ist Best Practice als die effizienteste betriebliche Aktivität innerhalb einer Stichprobe zu verstehen. Effizienz bezieht sich hier auf das günstigste Verhältnis von Inputs zu Outputs.

e. Definition Benchmarking

Die Definitionen von Benchmarking variieren, abhängig davon wann und zu welchem Zweck sie erstellt wurden (Kyrö, 2003). Ein weites Verständnis erfasst Benchmarking als Methodologie, um von außerhalb des Unternehmens zu lernen (Beretta et al,1998), wobei allerdings nicht auf die Details der Methodik eingegangen wird. Sarkis et al führen diesen Gedanken fort, in dem sie angeben, „Benchmarking is a process (…) and not just the evaluation of data“ (Sarkis et al, 2003).

Eine sehr extensive Definition, die alle Aspekte der Methodik und der Umgebung eines Benchmarking-Prozesses umfasst, wird von Kyrö (Kyrö, 2003) erstellt, für die Zwecke dieser Hausarbeit ausreichend ist das Verständnis von Benchmarking als „Learning how to improve business activity, processes and management“ (Ahmed et al).

Es gibt eine Vielzahl weiterer Definitionen und Verständnisse des Begriffs, z.B. bei Youssef et al 1995, die Auflistung unterschiedlicher Verständnisse bei Kyrö 2003, etc. Wie sich im Folgenden zeigt, ist das Konzept des Benchmarkings stark abhängig von seiner Umgebung, von daher wird die Definition von Ahmed et al als Arbeitslösung verwendet.

f. Critical Success Factors

Critical Success Factors, wörtlich übersetzt „kritische Erfolgsfaktoren“, bilden die wichtigsten Aktivitäten eines Betriebs ab (Ramabadron et al, 1997). Sie zeigen auf, in welchen Bereichen ein Betrieb erfolgreich sein muss, um im Wettbewerb zu bestehen (Sarkis et al, 2003). Im Zusammenhang mit den anderen Definitionen ist dies wichtig, weil Critical Success Factors sowohl für die Messung der Aktivität eines Betriebs entscheidend sind, d.h. anzeigen, warum und wo ein Betrieb Erfolg oder Misserfolg generiert, als auch für den Prozess des Benchmarkings an sich, da dieser genauso eine betriebliche Aktivität darstellt. Es wird aufgezeigt werden, dass die Sammlung vergleichbarer relevanter Daten eine der wichtigsten Herausforderungen eines Benchmarking-Prozesses oder –Projektes ist.

g. Zusammenfassung

In den oben aufgeführten Definitionen wurde aufgezeigt, welche Begriffe für das Verständnis von Benchmarking wichtig sind. Abbildung 1 zeigt, dass Benchmarking Teil eines Konzepts zur ganzheitlichen Verbesserung eines Betriebs ist und nicht isoliert betrachtet werden sollte. Der Begriff der „Learning Enterprise“ bezieht sich auf ein Unternehmen, das BM als Teil seiner Strategie versteht (Evans, 1999, p. 8) und nicht als isolierten Aspekt. Dieses Verständnis ist essentiell für die weiteren Aspekte dieser Hausarbeit. Benchmarking ist ein Tool, das nur im Gesamtzusammenhang angewendet werden sollte, wie in Abbildung 1 dargestellt. Es zeigt, dass Benchmarking Teil des Konzepts von TQM (=Total Quality Management) ist. Der Begriff „Learning Enterprise“ bezieht sich auf eine Organisation oder ein Unternehmen, das in der Lage ist, aus seiner Umgebung zu lernen.

Abbildung 1: Benchmarking eingeordnet zu den Begriffen TQM, CIP und Best Practice, Quelle: Autor

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

3. Geschichte des Benchmarkings

Dieser Abschnitt wird einen Abriss der Historie von Benchmarking als Managementmethode zeigen. Es werden dabei sowohl die Ergebnisse einer weitgehenden Literaturrecherche als auch die Entwicklung des Prozesses an sich dargestellt. Es ist beabsichtigt, so den Hintergrund für die Beschreibung der Prozesse sowie der Stärken und Schwächen des Konzeptes darzustellen

a. Ursprung des Benchmarking

Es ist nicht eindeutig auszumachen, wann Benchmarking zum ersten Mal benutzt wurde. Eine Ansicht ist, dass Benchmarking auf die Werft von Mitsubishi Heavy Industries in Kobe zurückgeht (Sullivan, 1986 in Yasin, 2002). Die ersten Benchmarking-Projekte werden allgemein der Xerox-Corporation zugeschrieben (Yasin, 2002 nach Camp, 1989), die aufgrund der Markteintritte von Wettbewerbern 1979 mittels Benchmarking ihre eigene Leistungsfähigkeit überprüfte und anpasste. Yasin beschreibt neben dem Projekt von Xerox mehrere erfolgreiche Benchmarking Projekte internationaler Firm in den 80ern wie L.L. Bean aus den USA oder Nissan/Infiniti (Yasin, 2002). Kyrö (Kyrö, 2003) bezieht sich auf Watson (1993) wenn sie darstellt, Benchmarking als Konzept entwickele sich seit den 1940ern (Kyrö, 2003).

Wie beschrieben ist der Ursprung des Benchmarkings nicht genauer als auf das Ende der 1970er bzw. den Anfang der 1980er zu verorten. Erste akademische Literatur wird von Dattakumaar und Jagadesh Anfang/Mitte der 1980er beschrieben (Dattakumaar und Jagadesh, 2003, p. 176).

b. Entwicklung des Benchmarkings

Dattakumar und Jagadesh erstellten für den Zeitraum von 1980 bis Juni 2002 eine Übersicht über veröffentlichte akademische Literatur mit insgesamt 382 erfassten Publikationen. Dabei wird von den Autoren gezeigt, dass nach anfänglichem Wachstum Anfang der 90er ein Großteil der erfassten Literatur veröffentlicht wurde und danach eine rückläufige Entwicklung stattfand, vergleiche hierzu Abbildung 2.

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Details

Title
Methoden des Benchmarking
College
University of Applied Sciences Bremen
Course
Verkehrsökonomie
Grade
1,0
Author
Year
2006
Pages
20
Catalog Number
V68025
ISBN (eBook)
9783638606059
File size
550 KB
Language
German
Notes
Diese Hausarbeit soll die Methoden des Benchmarkings als Konzept bearbeiten. Es geht dabei sowohl um die Einordnung von Benchmarking und der zugehörigen Begriffe im Verhältnis zu einem Betrieb als auch um die konzeptionellen Schwächen der Methode und ihre immanenten Bedingungen für eine erfolgreiche Nutzung.
Keywords
Methoden, Benchmarking, Verkehrsökonomie, Thema Benchmarking
Quote paper
BA (Hons) Business Economics Henning Schmidt (Author), 2006, Methoden des Benchmarking, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/68025

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