Diese Hausarbeit untersucht wichtige gesellschaftliche Mechanismen, welche es ermöglichen, die bestehende soziale Hierarchie zu legitimieren und zu reproduzieren. Hierzu werden Richard Sennetts Studie „Hidden Injuries of Class“, welche in Zusammenarbeit mit Jonathan Cobb entstand, sowie „Die Illusion der Chancengleichheit“ von Pierre Bourdieu und Claude Passeron herangezogen. Im Anschluss werden eventuelle Möglichkeiten zur Nivellierung der hierarchischen Gesellschaftsstruktur erörtert.
Inhaltsverzeichnis
Abstract
A) Die “menschliche Hackordnung” – Einordnung der soziologischen Begriffe „Klasse“ und „Schicht “
B) Reproduktion und Legitimation der hierarchischen Struktur in der modernen Gesellschaft
I. Richard Sennett/Jonathan Cobb “Hidden Injuries of Class”
II. Funktionen von Bildungssystemen Pierre Bourdieu/Claude Passeron „Die Illusion der Chancengleichheit“
C) Fazit und Ausblick
D) Quellenverzeichnis
Reproduktion und Legitimation der Klassenstruktur in der modernen Gesellschaft nach R. Sennett und P. Bourdieu
Abstract
Diese Hausarbeit untersucht wichtige gesellschaftliche Mechanismen, welche es ermöglichen, die bestehende soziale Hierarchie zu legitimieren und zu reproduzieren. Hierzu werden Richard Sennetts Studie „Hidden Injuries of Class“[1], welche in Zusammenarbeit mit Jonathan Cobb entstand, sowie „Die Illusion der Chancengleichheit“[2] von Pierre Bourdieu und Claude Passeron herangezogen. Im Anschluss werden eventuelle Möglichkeiten zur Nivellierung der hierarchischen Gesellschaftsstruktur erörtert.
A) Die “menschliche Hackordnung” – Einordnung der soziologischen Begriffe „Klasse“ und „Schicht“
Die menschliche Gesellschaft hat mit einem Hühnerhof (trotz offensichtlicher, gravierender Unterschiede) mehr gemein, als auf den ersten Blick ersichtlich. Ethologen konnten eine gewisse Rangordnung unter den Hühnern feststellen, „[…] nach der entschieden wird, welche Henne welche anderen Hennen hacken kann und von welchen anderen Hennen sie sich hacken lassen muss.“[3] Diese Rangordnung wird als „Hackordnung“ bezeichnet und lässt auf eine gewisse hierarchische Strukturierung der „Hühnergesellschaft“ schließen. Auch in der menschlichen Gesellschaft ist eine solche „Hackordnung“ vorhanden, wenn der Begriff auch hier eher im übertragenen Sinne zu verstehen ist und meist durch die Begriffe „Klasse“ oder „Schicht“ ersetzt wird.
Kaum ein anderer Grundbegriff der Soziologie ist derart mit „sozialem Sprengstoff“ beladen wie der Begriff der Klasse. Dies liegt wohl daran, dass er eben nicht nur sachlich „[…] zur Charakterisierung der objektiven Lage und/oder der subjektiven Interessen bestimmter Bevölkerungsteile innerhalb der Sozialstruktur“[4] verwendet wurde, um wertungsfrei „[…] Aussagen über die Bevölkerung nach sozialstatistischen oder sozialpsychologischen Merkmalen [zu ermöglichen], […] die sich aus klassenbestimmter sozialer Ungleichheit ergeben“[5]. Man kann die Bezeichnung Klasse durchaus auch als Werturteil betrachten, denn nicht selten wurden in der Geschichte Individuen aufgrund irgendeines Charakteristikums abwertend zu „Menschen zweiter Klasse“ zusammengefasst. Ferner haftet dem Klassenbegriff noch immer etwas von jenem marxistisch-ideologischen Nimbus an, der von einer objektiven, wissenschaftlichen Gesellschaftsanalyse weit entfernt ist.
Deshalb und um der sozialen Differenzierung in modernen Gesellschaften gerecht zu werden,
ist heute in der Soziologie der Begriff der Klasse weitestgehend vom Begriff der Schicht abgelöst worden, „der eine Gruppe von Menschen mit gemeinsamer ökonomischer und sozialer Lage bezeichnet“[6] und die eklatanten Unterschiede in den Lebensbedingungen verschiedener Bevölkerungsgruppen, die sich auch in modernen Gesellschaften feststellen lassen, beschreibt. Auch der Begriff der Schicht verweist auf eine Kategorisierung „[…]von Gesellschaftsangehörigen [.], die hinsichtlich der vertikalen Sozialstruktur bzw. der sozialen Ungleichheit gleiche Merkmale aufweisen […]“[7] Hiermit ist vor allem die unterschiedliche Verfügbarkeit von Vermögen und Einkommen, aber auch von Lebenschancen wie Zugang zu Bildung und sozialer Anerkennung, gemeint.
Für die Betroffenen selbst ist es wohl zu keiner Zeit von Bedeutung gewesen, ob man sie nun ideologisierend einer Klasse oder deskriptiv einer Schicht zuordnet. Auch in dieser Hausarbeit soll nicht primär thematisiert werden, wie genau der gesellschaftliche Prozess der Einordnung von Individuen in Kategorien verläuft, es soll vielmehr diskutiert werden, wie es möglich ist, die bereits bestehende soziale Hierarchie zu legitimieren und durch fortwährende Reproduktion aufrechtzuerhalten. Hierzu sollen hauptsächlich Richard Sennetts Studie „Hidden Injuries of Class“[8], welche in Zusammenarbeit mit Jonathan Cobb entstand, sowie „Die Illusion der Chancengleichheit“[9] von Pierre Bourdieu und Jean Claude Passeron herangezogen werden.
[...]
[1] Sennett, R., & Cobb, J. 1972, The hidden Injuries of Class. New York: Vintage Books
[2] Bourdieu, P., & Passeron, J.C., 1971, Die Illusion der Chancengleichheit, Stuttgart, Klett
[3] Hillmann, K.-H., 1994, Wörterbuch der Soziologie, S. 317
[4] Hillmann, K.-H., 1994, Wörterbuch der Soziologie, S. 412
[5] Hillmann, K.-H., 1994, Wörterbuch der Soziologie, S. 412
[6] Microsoft® Encarta® Enzyklopädie Professional, 2003, Stichwort „Klasse (Soziologie)“, Stichwort „Klasse (Soziologie)“
[7] Hillmann, K.-H., 1994, Wörterbuch der Soziologie, S. 758
[8] Sennett, R., & Cobb, J., 1972., The hidden Injuries of Class., New York: Vintage Books
[9] Bourdieu, P., & Passeron, J.C., 1971, Die Illusion der Chancengleichheit, Stuttgart, Klett
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