In dieser Arbeit möchte ich die beiden afrikanischen Sprachen Hausa und Kiswahili kontrastiv analysieren, wobei ihre morphologischen Bestandteile untersucht werden sollen. Die Methode der kontrastiven Linguistik soll übereinstimmende oder unterschiedliche grammatikalische Kategorien und Aspekte, die durch Morphologie ausgedrückt und markiert werden, aufzeigen und gegenüberstellen. Im Folgenden möchte ich die Grundstruktur der Arbeit festlegen. Zunächst sollen die beiden Sprachen Hausa und Kiswahili und ihre Beziehung zueinander, im Kontext afrikanischer Verkehrssprachen, dargestellt werden. Nach einem kurz gehaltenen Überblick über die Methode und Vorgehensweise, sowie das eigentliche Thema der kontrastiven Linguistik sollen hier noch meine benutzten Quellen Erwähnung finden. Der Hauptteil der Arbeit beschäftigt sich dann intensiv mit der grammatikalischen Analyse der beiden Sprachen - ihren Übereinstimmungen und Unterschieden, auf welche ich dann nochmals im Schlußteil zusammenfassend eingehen werde. Um diese Arbeit so übersichtlich wie nur möglich gestalten zu können, werde ich die Auf- und Gegenüberstellung der beiden Sprachen größtenteils in tabellarischer Form wiedergeben.
Inhaltsverzeichnis:
1. Einleitung
1.1. Zielsetzung und Aufbau der Arbeit
1.2. Die Sprachen Hausa und Kiswahili
1.2.1. Hausa
1.2.2. Kiswahili
1.3. Die kontrastive Linguistik
1.4. Benutzte Quellen
2. Kontrastiver Vergleich von Kiswahili und Hausa
2.1. Die Nominalklassifikation
2.1.1. Das Nominalklassensystem im Kiswahili
2.1.2. Das Genussystem im Hausa
Nomina agentis Nomina loci Nomina instrumenti
N. instrumenti
Das Präfix bà- bezeichnet Herkunft, Beruf und Status. Neben den in der obigen Tabelle dargestellten Beispielen existieren derer noch verschiedene weitere mit unterschiedlichen Suffixen, die je nach Tonmuster gebildet werden. Grundsätzlich tragen Maskulina die Suffixe -èe oder -ii. Feminina dagegen benutzen die Suffixe -àa, -ìyaa, -ùwaa oder -aa (Wolff: 1993/ 125-129)
Suffixe
2.2. Verbale Ableitungen - Tempus, Modus und Aspekt
2.2.1. Tempus, Modus und Aspekt im Kiswahili
2.2.1.1. Tempus
Temporalaffix
Frequentativ,
2.2.1.2. Modus
Soll/ darf ich kochen?
2.2.1.3. Aspekt
2.2.2. Tempus, Modus und Aspekt im Hausa
2.2.2.1. Tempus
2.2.2.2. Modus
2.2.2.3. Aspekt
3. Zusammenfassung
Hackmack,Susanne.:
1. Einleitung
1.1. Zielsetzung und Aufbau der Arbeit
In dieser Arbeit möchte ich die beiden afrikanischen Sprachen Hausa und Kiswahili kontrastiv analysieren, wobei ihre morphologischen Bestandteile untersucht werden sollen. Die Methode der kontrastiven Linguistik soll übereinstimmende oder unterschiedliche grammatikalische Kategorien und Aspekte, die durch Morphologie ausgedrückt und markiert werden, aufzeigen und gegenüberstellen.
Im Folgenden möchte ich die Grundstruktur der Arbeit festlegen. Zunächst sollen die beiden Sprachen Hausa und Kiswahili und ihre Beziehung zueinander, im Kontext afrikanischer Verkehrssprachen, dargestellt werden. Nach einem kurz gehaltenen Überblick über die Methode und Vorgehensweise, sowie das eigentliche Thema der kontrastiven Linguistik sollen hier noch meine benutzten Quellen Erwähnung finden. Der Hauptteil der Arbeit beschäftigt sich dann intensiv mit der grammatikalischen Analyse der beiden Sprachen – ihren Übereinstimmungen und Unterschieden, auf welche ich dann nochmals im Schlußteil zusammenfassend eingehen werde.
Um diese Arbeit so übersichtlich wie nur möglich gestalten zu können, werde ich die Auf- und Gegenüberstellung der beiden Sprachen größtenteils in tabellarischer Form wiedergeben.
1.2. Die Sprachen Hausa und Kiswahili
Beide Sprachen gehören zu den wichtigsten Verkehrssprachen – lingua franca – des afrikanischen Kontinents. Ihre aktiven Sprecherzahlen gehen jeweils in die zweistellige Millionenhöhe und werden von immer mehr Menschen, vor allem als Zweit- oder Drittsprache, erlernt. Der Status der Verkehrssprache läßt sie dabei Nationalgrenzen sprengen und kann auch als ein Kommunikationsmittel in der Diaspora – unter Sprechern, die sich jenseits des afrikanischen Kontinents aufhalten – angesehen werden.
1.2.1. Hausa
Das Hausa entstammt der tschadischen Sprachfamilie, welche wiederum in dem afroasiatischen Sprachstamm unterzuordnen ist (Jungraithmayr/ Möhlig: 1983/ 105). Das Sprachgebiet erstreckt sich, über Nationalgrenzen hinweg, über große Teile West- und Zentralafrikas und gilt deshalb, neben dem Kiswahili, als wichtigste Verkehrs- und Handelssprache Afrikas. Gründe für diese weite Verbreitung aus dem Ursprungsgebiet Nordnigerias sind vor allem in der Ausbreitung des Islams, in den kommerziellen Aktivitäten ihrer Sprecher und in der „indirect rule“ - Politik der britischen Kolonialmacht, zu finden (Wolff: 1993/ 2-3).
Hausa ist vor allem im Niger und in Nigeria verbreitet, aus dessen Region es stammt und sich von dort auch ausbreitete. In dieser Region leben die meisten Hausa-Muttersprachler mit geschätzten 35 Mio. Sprechern (Jungraithmayr/ Möhlig/ Storch, 2004: 21). Ungefähre und gegenwärtige Schätzungen gehen von einer aktiven Sprecherzahl von etwa 50 Mio. aktiven Sprechern in verschiedenen Ländern Westafrikas aus. Da diese Zahl nur auf einer Schätzung basiert und derzeit keine genauen und offiziellen Zahlen zur Verfügung stehen, dürfte die Zahl der Sprecher wohl noch höher sein als hier angegeben, da das Hausa als Verkehrssprache in viele Gegenden Afrikas, die sogenannte Hausa-Diaspora, getragen wurde (Wolff, 1993: 2).
Neben dem Hausa mit seinen vielen Dialekten wurde ein Standarthausa festgelegt. Darunter ist die in der Schreibung einheitliche Variante dieser Sprache zu verstehen, die für alle Druckerzeugnisse in der Sprache festgelegt wurde. Diese standartisierte Variante des Hausa existiert seit etwa 70 Jahren und ist an den Dialekt von Kano angelegt (Wolff: 1993/12). Diese Variante ist orthographisch unmarkiert und wird ohne Markierung von Tönen oder Längen geschrieben. Da Hausa eine Tonsprache ist und Hoch-, Tief- und Falltönen die Bedeutungsunterscheidung von Lexemen und grammatischen Formen kennzeichnen, ist das Standarthausa für den Nicht-Hausasprecher sehr schwierig, da gerade die bedeutungsunterscheidenden Kennzeichnungen der Töne hilfreich bei der Aussprache sind.
1.2.2. Kiswahili
Kiswahili ist eine Bantusprache und gehört dem großen Niger-Kongo Sprachstamm an. Eine genaue Sprecherzahl liegt auch hier nicht vor, da sie als Verkehrssprache ein bedeutend großes Territorium von Zweit- und Drittsprechern einnimmt. Grobe Schätzungen gehen allerdings von 30 Millionen Sprechern aus. Das Sprachgebiet erstreckt sich über große Teile Ost- und Zentralafrikas und wird von Südsomalia bis Mocambique, Malawi und Zentralafrika verstanden (Jungraithmayr/Möhlig: 1983/ 234).
Kiswahili ist von vielen weiteren Sprachen geprägt, die in ihren Wortschatz einflossen und deren Wörter „swahilisiert“ wurden. Zu diesen Sprachen gehören Arabisch, Indisch und Persisch sowie die, durch den Kolonialismus, importierten Sprachen Portugiesisch, Englisch und Deutsch (Mohammed: 2001/xiii).
Ein charakteristisches Merkmal des Kiswahili ist sein agglutinierender Typus. Dabei wird der Wortstamm wird mit Präfixen oder Suffixen versehen, welche direkten Einfluß auf die Wortbedeutung haben. Ein weiteres Merkmal ist die Nominalklassenstruktur – jedes Nomen befindet sich in einer bestimmten grammatikalischen Klasse, für je Singular und Plural, welche durch einen bestimmten Klassenpräfix gekennzeichnet ist (Möhlig: 1981 / 92). Im Gegensatz zum Hausa ist das Kiswahili keine Tonsprache.
1.3. Die kontrastive Linguistik
Die kontrastive[1] Linguistik versteht sich als ein Teil der vergleichenden Sprachwissenschaft. Ging es der vergleichenden Sprachwissenschaft um die Klärung genetischer Verhältnisse und der Herkunft von Sprachen sowie deren Rekonstruktion, sucht die kontrastive Linguistik systematisch nach Unterschieden und Gemeinsamkeiten von zwei oder mehreren Sprachen. Je nach Interessenbereich nimmt sie sich bestimmter Domänen verschiedener Einzelsprachen auf synchroner Ebene an und gibt die Unterschiede und Gemeinsamkeiten in einer kontrastiven Grammatik wieder. Ein anvisiertes Ziel ist die Anwendung des ausgearbeiteten Materials für die Verbesserung des Fremdsprachenunterrichts (Hackmack: 2002).
Die kontrastive Linguistik kann in einen angewandten und theoretischen Bereich unterteilt werden. Der anwendungsorientierte Bereich, welche diese Arbeit ausführt, vergleicht zwei oder mehrere Sprachen bzw. deren Subsysteme miteinander. Die Erkenntnisse daraus können in verschiedene Anwendungsgebiete fließen, wie z.B. Lexikologie, Übersetzung, bei der Sprachplanung von mehrsprachigen Räumen, zur Fehlerbekämpfung innerhalb des Fremdsprachenunterrichts oder auch zur Diagnose und Therapie von Sprachstörungen (vgl. Ahmad: 1996/ 27-28).
Der theoretische Bereich der kontrastiven Linguistik geht dem anwendungsorientiertem voraus und versucht allgemeine Probleme des Sprachvergleichs zu klären. Als Resultat dessen können geeignete Modelle zum Vergleich zweier Sprachen entstehen, die dem anwendungsorientierten Bereich als Arbeitsbasis dienen (vgl. ebenda).
1.4. Benutzte Quellen
Die in dieser Arbeit benutzten Quellen sind, neben der theoretischen Sekundär- und Einführungsliteratur zur kontrastiven Linguistik, welche im Anhang zu finden sind, die Grammatiken und Lehrbücher der Sprachen Hausa und Kiswahili. Beim Hausa stehen vor allem die gegenwärtig weiterhin aktuellen und umfangreichen Referenzgrammatiken von Ekkehard Wolff (1993) und Paul Newman (2000) im Vordergrund, wenn auch weiterführende Arbeitsbücher innerhalb der vergleichenden Analyse zur Verwendung kamen. Bezüglich des Kiswahili stehen, bis auf Mohammed A. Mohammeds „Modern Swahili Grammar“ (2001), kaum neue Grammatiken der Wissenschaft zur Verfügung. Gerade die Arbeit mit Referenzgrammatiken, wie die gerade Erwähnten aus dem Hausa, würden den Lern- und Forschungsprozeß stark unterstützen. Neben dem erwähnten Werk von Mohammed beziehe ich noch die Grammatik von Ethel O. Ashton (1984) sowie die Arbeiten über die Morphologie des Kiswahili, von Thilo Schadeberg (1992), in meine Analysen ein.
2. Kontrastiver Vergleich von Kiswahili und Hausa
2.1. Die Nominalklassifikation
Die Klassifikation der Nomina in beiden Sprachen unterscheidet sich grundsätzlich und ist auf die unterschiedliche Zugehörigkeit beider Sprachen zu ihren Sprachstämmen zurückzuführen. Jedoch stimmen beide Sprachen darin überein, daß sie ein System zur Klassifizierung der Nomina besitzen. Das Kiswahili bedient sich bei der Nominalableitung bei dem, für die Bantusprachen typischen, Nominalklassensystem. Das Hausa hingegen bildet seine Nomina durch das Genussystem.
2.1.1. Das Nominalklassensystem im Kiswahili
Mit Ausnahme von Eigennamen gehört jedes Nomen im Kiswahili einer bestimmten grammatischen Klasse an, welche durch den der Klasse eigenen Klassenpräfix gekennzeichnet ist. Diese Klassenpräfixe treten paarweise für den Singular und den Plural auf. Das Bildungsprinzip, welches diesem System zugrunde liegt, wird als Konkordanz bezeichnet. Damit ist die syntaktische Zugehörigkeit der abhängigen Wörter im Satz gegenüber dem herrschenden Nomen gemeint. Je nach Klassenzugehörigkeit des Nomens, wählen die abhängigen Wörter den, der jeweiligen Klasse entsprechenden, Präfix (Möhlig: 1981/ 92).
Das Kiswahili besitzt acht solcher Nominalklassen, die sich auf semantischer Ebene differenziert werden können. Die Unterschiede liegen in der Bedeutung des Nomens – sie bezeichnen Lebewesen und Tiere, Pflanzen, leblose Gegenstände, Abstraktes usw.
Tab. 1: Nominalklassen (Mohammed: 2001/ 59)
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Zur Veranschaulichung der Nominalbildung möchte ich kurz einige Beispiele aus den Klassen anführen. Die kursiv gedruckten Buchstaben entsprechen den Klassenpräfixen, welche dem Wortstamm oder dem Wurzelmorphem vorausgehen.
Tab. 2: Beispiele der Nominalklassen
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Die weiteren Klassen KU-, PA-, KU- und MU- entsprechen nicht der bisher beschriebenen Nominalbildung.
KU- ist ein Verbalsubstantiv und bezeichnet die Aktivitäten von: etwas machen, werden oder sein. Für diese Klasse existieren keine Unterscheidungen bezüglich ihrer Singular- oder Pluralformen. Der Präfix Ku- funktioniert hier als der Infinitivmarker der Verben (Mohammed: 2001/ 46).
Tab. 3: Beispiele
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Die Klassen PA-, KU- und MU- sind Lokativklassen. Im Kiswahili kann der Lokativ auf drei verschiedene Weisen ausgedrückt werden. Es gibt nur wenige Substantive, die in dieser Klasse verwendet werden können. Auch hier existieren keine Pluralformen (Schadeberg: 1992/ 16).
Tab. 4: Lokativklassen
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
2.1.2. Das Genussystem im Hausa
Die Klassifizierung der Nomina im Hausa basiert auf deren grammatischem Geschlecht und Numerus. Die Hausa-Nomina können in drei Klassen - maskulin, feminin oder plural - eingeordnet werden, welche an der Endung und/ oder der Tonstruktur zu erkennen ist.
Die Hausa-Nomina können weiterhin einfache-, abgeleitete- oder zusammengesetzte Nomina sein. Einfache Nomina bilden mit Tonmuster und auslautendem Vokal eine untrennbare Einheit. Abgeleitete Nomina werden mit einem, die Semantik oder die Grammatik verändernden Morphem versehen und können formal in 4 Hauptklassen unterteilt werden (vgl. Wolff: 1993/ 125-143):
1.1: präfixabgeleitete Nomina mit den Präfixenma- undbà-
1.2: suffixabgeleitete Nomina mit den Untergruppen
a.) flektional abgeleitete Feminina durch die Suffixe
a1.) -nyàaund -nìyaabei Ableitung eines Feminismus von einem Maskulin
a2.) -aabei pleonastischer Femininkennzeichnung
a3.) -aa, -yaa, -waa, -iyaaund -uwaabei der Bildung femininer Konkordanzformen
b.) thematisch abgeleitete Nomina durch die Suffixe
b1.) -antakaa(T*-H-T) und -ancii(H*-T) bei Abstrakta
b2.) -ancii(H) bei Sprachbezeichnungen
b3.) -ayyaa(T-H-T) bei Reziprozität und
b4.) -au(T*-H) bei exzessiven Gewohnheiten
1.3: reduplikativ abgeleitete Nomina, wobei der zweisilbig reduplizierte Teil des
Wortes rechts an die Ursprungsform suffigiert wird
1.4: durch Auslautvokalkürzung abgeleitete Anthroponyme (Eigennamen,
adverbielle Verbindungen, Entlehnungen anderer Sprachen oder Archaismen)
Bei zusammengesetzten Nomina werden entweder:
2.1: Quasi-Präfixe benutzt (Tab. 5)
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
[...]
[1] Ich werde in dieser Arbeit die Bezeichnung „kontrastive Linguistik bzw. Grammatik“ verwenden. Eine weitere Bezeichnung für die Gegenüberstellung von Grammatiken aus verschiedenen Sprachen ist „konfrontativ“.
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