Die Schule ist eine Instanz des Lebens, die jedem Kind und jedem Jugendlichen über eine je nach Schulabschluss kürzere oder längere Dauer einen Ort des Lernens, Lebens, der Gemeinschaft und der sozialen Interaktion bieten soll. Dabei sind positive Erfahrungen wie Lernerfolge, Spaß am Lernen und Freundschaften ständige Wegbegleiter. In einem sozialen Interaktionsraum kommt es jedoch aber auch immer zu Konflikten, Auseinandersetzungen und Schwierigkeiten, denen man sich stellen muss, um sie zu schlichten und zu lösen. Verhaltensstörungen in der Schule sind ein solches Problem. Wie fälschlicherweise oft angenommen betrifft dies jedoch nicht nur Sonderschulen, Schulen für Erziehungshilfe und andere spezielle Schulen dieser Art, sondern auch für Regelschulen gehören Verhaltensstörungen zur alltäglichen Situation. Dieser Aspekt bedarf einer besonderen Betrachtung.
Die folgende Arbeit befasst sich mit der Integration von verhaltensgestörten Kindern und Jugendlichen in Regelschulen. Im ersten Teil wird die Begrifflichkeit von „Verhaltensstörung“ und die Ursprünge beziehungsweise Ursachen dieser geklärt. Indem einige analytische Untersuchungen vorgestellt werden, wird ein grober Überblick über die zahlenmäßige Streuung respektive Verbreitung von Verhaltensstörungen gegeben und einige Möglichkeiten der Diagnostik aufgedeckt. Der zweite Teil der vorliegenden Arbeit bezieht sich explizit auf die Integration. Um einen Einblick in schulische Förderungsmodelle und darauf folgend ein spezielles Beispiel integrativer Beschulung vorzustellen, werden in einem vorangehenden Schritt wichtige Voraussetzungen und Bedingungen für eine erfolgreiche Integration benannt.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Verhaltensstörung
- 2.1. Was sind Verhaltensstörungen, in welcher Form treten sie auf und welche Ursachen haben sie?
- 2.2. Zur Verbreitung von Verhaltensstörungen
- 2.3. Diagnostik von Verhaltensstörungen
- 3. Die Integration verhaltensgestörter Kinder in Regelschulen
- 3.1. Allgemeine organisatorische Voraussetzungen und Bedingungen des integrativen Unterrichts
- 3.2. Schulische Förderung von Verhaltensstörungen
- 3.2.1. Das Modell gestörten Lernens: Reizreduktion nach Cruickshank
- 3.2.2. Das psychodynamische Modell: Neutralisierung der Lerninhalte nach Sigrell
- 3.2.3. Das Synthese-Modell: Der strukturiert- schülerzentrierte Ansatz nach Neukäter und Goetze
- 3.3. Die integrative Beschulung am Beispiel des „Brandenburger Fördermodells bei Verhaltensstörungen“
- 4. Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Integration von verhaltensgestörten Kindern und Jugendlichen in Regelschulen. Die Arbeit untersucht die Begrifflichkeit von „Verhaltensstörung“ und ihre Ursachen, beleuchtet die Verbreitung von Verhaltensstörungen und präsentiert verschiedene diagnostische Ansätze. Anschließend werden wichtige Voraussetzungen und Bedingungen für eine erfolgreiche Integration erläutert, schulische Förderungsmodelle vorgestellt und ein spezifisches Beispiel integrativer Beschulung anhand des „Brandenburger Fördermodells bei Verhaltensstörungen“ analysiert.
- Definition und Ursachen von Verhaltensstörungen
- Verbreitung und Diagnostik von Verhaltensstörungen
- Voraussetzungen und Bedingungen für die Integration verhaltensgestörter Kinder
- Schulische Förderungsmodelle für verhaltensgestörte Kinder
- Beispiel eines integrativen Beschulungsmodells
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel der Arbeit führt in die Thematik der Integration von verhaltensgestörten Kindern und Jugendlichen in Regelschulen ein und unterstreicht die Bedeutung einer besonderen Betrachtung dieses Aspekts. Es werden die wichtigsten Ziele der Arbeit sowie die darin behandelten Themenbereiche vorgestellt.
Im zweiten Kapitel werden die verschiedenen Definitionen und Ursachen von Verhaltensstörungen beleuchtet, wobei insbesondere der Wandel des Begriffs von früheren, diskriminierenden Bezeichnungen hin zur heutigen Definition als maladaptives Verhalten im Vordergrund steht. Es werden wichtige Merkmale von Verhaltensstörungen beschrieben und verschiedene Klassifikationsmodelle vorgestellt, die zwischen externalisierenden und internalisierenden Störungen sowie sozial unreifem und sozial delinquentem Verhalten differenzieren.
Das dritte Kapitel befasst sich mit den organisatorischen Voraussetzungen und Bedingungen für eine erfolgreiche Integration von verhaltensgestörten Kindern in Regelschulen. Es werden verschiedene schulische Förderungsmodelle, wie das Modell gestörten Lernens, das psychodynamische Modell und das Synthese-Modell, erläutert. Das Kapitel schließt mit einer detaillierten Analyse des „Brandenburger Fördermodells bei Verhaltensstörungen“ als Beispiel für integrative Beschulung.
Schlüsselwörter
Verhaltensstörung, Integration, Regelschule, Fördermodell, Diagnostik, Ursachen, Verbreitung, Schulische Förderung, Brandenburger Fördermodell.
- Quote paper
- Juliane Kittelmann (Author), 2006, Integration von Kindern und Jugendlichen mit Verhaltensstörungen in Regelschulen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/67556