Von Wissen und Weisheit wird oft und leichtfertig gesprochen. Es wird heutzutage mit Intelligenz, Alter oder auch dem sozialen Status bemessen. Jedoch was bedeutet Wissen und Weisheit für die, welche sie am meisten besitzen, die Philosophen? Der griechische Philosoph Aristoteles (384v.Chr.- 322v.Chr.) beantwortete diese grundlegende Frage damit, dass die Erkenntnis des „Woraus“, des „Wozu“, des „Woher“ und des „Was“ der einzelnen Naturdinge eine notwendige und hinreichende Bedingung für das Wissen ist. Das Entstehen und Vergehen der Naturdinge, Charakteristiken, welche der prozesshaften Natur eigen sind, erschloss Aristoteles in seinen naturphilosophischen Überlegungen folglich auf ihre Ursachen hin und schuf so mit seiner Vier- Ursachen- Lehre eines seiner „geschichtlich wirksamsten Lehrstücke“ . Dabei ging er systematisch vor, indem er sich zunächst mit den Positionen seiner philosophischen Vorgänger wie Empedokeles, Demokrit und Platon auseinandersetzte und diese dazu verwendete, seine eigene Naturtheorie zu entwickeln und zu rechtfertigen, indem er die älteren Auffassungen als untauglich oder nicht ausreichend entlarvte. Doch hat er damit eine gültige Theorie entwickelt, die die Wahrheit über das Wirken der Natur beschreibt?
Diese Seminararbeit befasst sich zunächst mit der kritischen Auseinandersetzung des Aristoteles mit seinen Vorgängern, wie sie in Metaphysik Buch A Kapitel 3- 9 zu finden ist, da sich seine Lehre auf diese Untersuchung stützt. Im Folgenden wird auf die Begriffs- beziehungsweise Bedeutungsklärung von „Ursache“ und auf die Ursachen im Einzelnen eingegangen, wobei die Materie und Form als innere Ursachen besonders beleuchtet werden sollen. Abschließend wird die Bedeutung und Gültigkeit der Ursachenlehre des Aristoteles aufgezeigt und somit ihre Reichweite hervorgehoben.
Da der vorgegebene Rahmen dieser Arbeit sehr begrenzt ist, beschränke ich mich nur auf das Wesentlichste und berühre einige Punkte von nicht geringerer Relevanz kaum. Dennoch sollen die grundlegenden Punkte der Ursachenlehre des Aristoteles und der gedankliche Prozess des Fortschritts von seinen Vorgängern bis hin zu ihm selbst deutlich werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Aristoteles' kritische Auseinandersetzung mit den Prinzipien seiner Vorgänger und seine Schlussfolgerungen
- Die Ursachenlehre
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit analysiert Aristoteles' Ursachenlehre, wobei der Fokus auf seiner kritischen Auseinandersetzung mit den Theorien seiner Vorgänger und der Entwicklung seiner eigenen Vier- Ursachen- Lehre liegt.
- Die Kritik an den Prinzipien der Vorgänger wie Empedokeles, Demokrit und Platon.
- Die Entwicklung der Vier- Ursachen- Lehre.
- Die Bedeutung von Materie und Form als innere Ursachen.
- Die Reichweite und Gültigkeit der Ursachenlehre des Aristoteles.
- Die Entwicklung des Denkens von Aristoteles' Vorgängern bis hin zu ihm selbst.
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung führt in die Fragestellung ein: Was ist Wissen und Weisheit, insbesondere für Philosophen? Aristoteles' Antwort liegt in der Erkenntnis der vier Ursachen (Woraus, Wozu, Woher, Was). Die Arbeit beleuchtet die Entstehung und Entwicklung der Vier- Ursachen- Lehre, die aus einer kritischen Auseinandersetzung mit Aristoteles' Vorgängern hervorging.
Aristoteles' kritische Auseinandersetzung mit den Prinzipien seiner Vorgänger und seine Schlussfolgerungen
Dieser Abschnitt beleuchtet die Auseinandersetzung mit den Theorien von Aristoteles' Vorgängern, die in Metaphysik Buch A Kapitel 3-9 beschrieben wird. Er zeigt auf, dass die Vorgänger unterschiedliche Auffassungen über die Prinzipien der Natur hatten, von einem unveränderlichen Prinzip bis hin zu mehreren begrenzten oder unbegrenzten Prinzipien. Aristoteles kritisiert die einzelnen Ansätze, da sie entweder der Natur nicht gerecht werden oder das Unbegrenzte und Unerkennbare als Basis der Natur annehmen.
Die Ursachenlehre
Dieser Abschnitt geht näher auf die Ursachenlehre des Aristoteles ein. Die Begriffs- und Bedeutungsklärung von „Ursache“ steht im Vordergrund. Insbesondere die Materie und Form als innere Ursachen werden beleuchtet.
Schlüsselwörter
Schlüsselwörter der Arbeit sind: Aristoteles, Ursachenlehre, Metaphysik, Vier- Ursachen- Lehre, Prinzipien, Vorgänger, Kritik, Materie, Form, Naturtheorie, Empedokeles, Demokrit, Platon.
- Quote paper
- Juliane Kittelmann (Author), 2006, Aristoteles' Ursachenlehre und die Kritik des Aristoteles in der Auseinandersetzung mit den Prinzipien seiner Vorgängern, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/67551