Motivation
Als vor einem Jahr, gegen Ende meines Masterstudienganges, die Wahl des Themas für eine Masterarbeit aktuell wurde, war ich als Software-Entwickler bei einer Firma tätig, die eine seit mehr als 15 Jahren existierende Branchensoftware für Druckereien und Printmedien durch eine auf Java basierende Neuentwicklung ablösen wollte.
Kernbestandteil der neu zu entwickelnden ERP-Lösung sollte ein Workflow-Management- System (WfMS) bilden, welches die Arbeitsabläufe und das Zusammenspiel der einzelnen Teilkomponenten koordinieren sollte. Nach einer Evaluation verfügbarer kommerzieller und freier Systeme wurde beschlossen, ein eigenes Workflow-Management- System zu entwickeln. Bei dieser Entwicklung war ich vor allem in den Bereichen Anbindung bestehender und neuer Komponenten an das WfMS sowie in der Integration von bestehenden Standards, welche in diesem Bereich existieren, eingebunden. Zusätzlich dazu besuchte ich während des Semesters eine Vorlesung, deren Thema die Modellierung von Geschäftsprozessen und deren Abbildung innerhalb von ERP-Systemen war. In der Vorlesung kam SAP R/3 in Verbindung mit dem ARIS-Toolset der Firma IDS Scheer zum Einsatz.
Bedingt durch meine Kenntnisse sowohl in der Modellierung von Geschäftsprozessen und deren Umsetzung als Workflows als auch der technischen Realisierung eines WfMS war mein Interesse für dieses Themengebiet geweckt und ich beschloss, tiefer in dieses einzusteigen. Diese Masterarbeit bot mir die ideale Möglichkeit hierfür.
Zielsetzung
Während meiner Tätigkeit als Entwickler konnte ich die komplexen Anforderungen an ein WfMS erfahren und ebenso die Probleme, die eine Umsetzung dieser bereiten. Bei den Recherchen zu dieser Masterarbeit mußte ich außerdem feststellen, daß die verfügbaren Systeme bereits ein hohes Maß an Funktionalität und Stabilität erreicht haben, so daß es aus meiner Sicht kaum noch einen Sinn macht, eine Eigenentwicklung in diesem Gebiet anzustreben. Vor allem Branchenriesen wie SAP, Oracle oder IBM haben inzwischen Systeme entwickelt, die kaum noch Ansatzpunkte für Verbesserungen oder Neuerungen bieten; aber auch im Open Source-Umfeld existieren Lösungen, die ausgereift genug sind, um innerhalb einer Produktiv-Umgebung eingesetzt werden zu können.
[...]
Inhaltsverzeichnis
- Einführung
- Motivation
- Zielsetzung
- Inhalte
- Workflow-Management
- Geschichte
- Workflow-Management
- Workflow-Management-Systeme
- JavaSpaces
- Einführung
- JavaSpaces-Technologie
- Anwendungsentwicklung mit JavaSpaces
- Vorteile der JavaSpaces-Technologie
- Space-DrivenBean Container
- JavaSpaces und J2EE
- Laufzeitumgebung für Space-Driven Beans
- Aufbau des SDB-Containers
- Implementierung der Use-Cases
- Beispiel einer Space-Driven Bean: SpaceLoggerSDB
- Alternative Implementierung des SDBContainers
- Activity//Spaces WfMS
- Einführung
- Use-Cases
- Aufbau
- Implementierung
- Regelbasierte Workflows
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Masterarbeit befasst sich mit der Entwicklung eines verteilten, regelbasierten Workflow-Management-Systems (WfMS). Im Fokus steht die Implementierung eines Prototyps, der neue Ansätze zur technischen Umsetzung und Arbeitsweise von WfMS verfolgt.
- Einsatz von JavaSpaces zur Realisierung eines verteilten WfMS
- Ersatz von fest definierten Workflows durch regelbasierte Verarbeitung
- Entwicklung von Space-Driven Beans (SDB) zur Kombination der Vorteile von JavaSpaces und J2EE
- Integration von RuleEngines in das WfMS zur Unterstützung regelbasierter Workflows
- Entwicklung eines Prototyps für ein Activity//Spaces WfMS
Zusammenfassung der Kapitel
- Einführung: Dieses Kapitel stellt die Motivation, Zielsetzung und Inhalte der Masterarbeit dar. Es wird erläutert, warum die Entwicklung eines verteilten, regelbasierten WfMS im Vordergrund steht und welche Vorteile diese Ansätze bieten.
- Workflow-Management: Dieses Kapitel bietet einen Überblick über die Geschichte des Workflow-Managements, die Entwicklung von WfMS und die an sie gestellten Anforderungen. Es werden verschiedene Architekturen von WfMS vorgestellt und die Vorteile einer verteilten Implementierung werden herausgestellt.
- JavaSpaces: Dieses Kapitel befasst sich mit der JavaSpaces-Technologie. Es wird die Technologie vorgestellt, deren Funktionsweise erläutert und Anwendungsbeispiele gegeben. Die Vorteile der JavaSpaces-Technologie für die Entwicklung verteilter Anwendungen werden aufgezeigt.
- Space-DrivenBean Container: Dieses Kapitel beschreibt die Integration von JavaSpaces und J2EE zur Entwicklung von Space-Driven Beans (SDB). Es werden die Laufzeitumgebung für SDB, der Aufbau des SDB-Containers und die Implementierung von Use-Cases vorgestellt. Ein Beispiel für eine Space-Driven Bean, SpaceLoggerSDB, wird erläutert.
- Activity//Spaces WfMS: Dieses Kapitel beschreibt die Entwicklung des Activity//Spaces WfMS. Es werden die Use-Cases, der Aufbau und die Implementierung des Systems vorgestellt.
Schlüsselwörter
Verteiltes Workflow-Management-System, JavaSpaces, Space-Driven Beans, Regelbasierte Workflows, J2EE, Jini, RuleEngines, Activity//Spaces WfMS
- Arbeit zitieren
- M. Sc. Torsten Straßer (Autor:in), 2006, Architektur und Implementierung eines verteilten regelbasierten Workflow-Management-Systems, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/67346