Der im Folgenden erklärte Versuch beschäftigte sich mit der Untersuchung des bilateralen Transfers (BLT). BLT beschreibt die Übungsübertragung von einer Körperhälfte auf die andere. In der Trainingsphase sollte die Experimentalgruppe zwölfmal eine sechszackige Sternfigur mit der dominanten Hand an einem Spiegelzeichner nachfahren. Währenddessen führte die Kontrollgruppe den d2-Konzentrationstest durch. In der anschließenden Testphase sollten beide Gruppen den Stern viermal in gegenläufiger Richtung mit der nicht-dominanten Hand nachfahren.
Die Experimentalgruppe musste aufgrund des bilateralen Transfers wesentlich besser abschneiden als die Kontrollgruppe. Durch den t-Test für unabhängige Stichproben ist ein signifikanter Unterschied zwischen den mittleren Zeiten beider Gruppen ermittelt worden. Die Experimentalgruppe war in der Testphase signifikant schneller als die Kontrollgruppe. Also hat bei der Experimentalgruppe ein Transfer von der dominanten auf die nicht-dominante Hand stattgefunden. Auch bestätigte sich die Annahme aufgrund des Potenzgesetzes.
Inhaltsverzeichnis
Zusammenfassung
Einleitung
Gegenwärtiger Stand der Forschung
Ziel und Zweck der Untersuchung
Untersuchungshypothesen
Methode
Versuchspersonen
Material und Apparatur
Versuchsaufbau und -durchführung
Befunde
Diskussion
Literaturverzeichnis
Zusammenfassung
Der im Folgenden erklärte Versuch beschäftigte sich mit der Untersuchung des bilateralen Transfers (BLT). BLT beschreibt die Übungsübertragung von einer Körperhälfte auf die andere. In der Trainingsphase sollte die Experimentalgruppe zwölfmal eine sechszackige Sternfigur mit der dominanten Hand an einem Spiegelzeichner nachfahren. Währenddessen führte die Kontrollgruppe den d2-Konzentrationstest durch. In der anschließenden Testphase sollten beide Gruppen den Stern viermal in gegenläufiger Richtung mit der nicht-dominanten Hand nachfahren.
Die Experimentalgruppe musste aufgrund des bilateralen Transfers wesentlich besser abschneiden als die Kontrollgruppe. Durch den t -Test für unabhängige Stichproben ist ein signifikanter Unterschied zwischen den mittleren Zeiten beider Gruppen ermittelt worden. Die Experimentalgruppe war in der Testphase signifikant schneller als die Kontrollgruppe. Also hat bei der Experimentalgruppe ein Transfer von der dominanten auf die nicht-dominante Hand stattgefunden. Auch bestätigte sich die Annahme aufgrund des Potenzgesetzes.
Einleitung
Gegenwärtiger Stand der Forschung
Transfer. Dieser Begriff beschreibt die Übungsübertragung einer bereits gelernten Aufgabe auf einen zu erlernenden Vorgang. Man unterscheidet dabei zwischen positivem und negativem Transfer. Positiver Transfer findet statt, wenn ein zuvor gelernter Vorgang bei einer späteren Aufgabe Anwendung findet. Beispielsweise lernt ein Kind, das bereits Rollschuh-fahren kann, schneller Schlittschuhlaufen als ein Kind, das es nicht vorher gelernt hat. Wird das genaue Gegenteil des vorher Gelernten angewandt und es kommt deswegen zu Interferenzen, nennt man dies negativen Transfer.
Positiver Transfereffekt. Erweist sich das Üben und Lernen einer Aufgabe A als förderlich für das Ausüben einer Aufgabe B, spricht man von einem positivem Transfereffekt. Ein Beispiel dafür wäre eine Zeiteinsparung beim Lösen der zweiten von zwei ähnlichen Aufgaben.
Negativer Transfereffekt. Wirkt sich das zuvor Geübte und Gelernte dagegen hindernd auf eine nachfolgende Aufgabe aus, so spricht man von einem negativen Transfereffekt. Dies geschieht beispielsweise bei der Umstellung von Linksverkehr auf Rechtsverkehr oder bei der Umstellung von Automatik- auf Schaltgetriebe.
Nulltransfer. Hat das zuvor Gelernte weder eine positive noch eine negative Auswirkung auf die neue Aufgabe, handelt es sich um einen Nulltransfer.
Spezifische und unspezifische Transfereffekte. Transfereffekte werden weiterhin unterteilt in spezifisch und unspezifisch. Spezifische Effekte treten auf, wenn die Folgeaufgaben den Übungsaufgaben ähneln – in Form, Inhalt und vom Prozedere. Unspezifische Effekte wirken sich auf alle Folgeaufgaben aus und werden in zwei weitere Arten unterteilt. Man unterscheidet zum einen das „learning-to-learn, das „Lernen lernen“. Dies bezeichnet den Vorgang, bei dem bereits durch das Lernen oder Üben einer Aufgabe die Lernfähigkeit an sich verbessert wird.
Die andere Unterart ist das „warm up“, der Warmlaufeffekt. Bei diesem Effekt erhöht das Üben einer Aufgabe das Aktivationsniveau eines Probanden. Dadurch fällt ihm die Bearbeitung einer nächsten Aufgabe leichter. Der Warmlaufeffekt dauert jedoch nicht lange an. Der Effekt des „Lernen lernens“ tritt zwar erst etwas später auf, hält dafür aber sehr viel länger an.
Transposition. In der Psychologie beschreibt man mit Transposition eine Übertragung der Beziehung zwischen zwei Reizen auf andere Reize. Dies wird am besten deutlich anhand einer Untersuchung von Wolfgang Köhler (1980, zitiert nach Haubensak, Lachnit & Pieper, 2001). Köhler konditionierte Hühner auf eine mittelgraue Unterlage, indem er ihnen eine dunkel- und eine mittelgraue Unterlage mit Futterkörnern vorlegte. Die Körner auf der dunkelgrauen Unterlage waren allerdings festgeklebt. In der Testphase ersetzte er die dunkelgraue durch eine hellgraue Unterlage. Die Hühner wählten nun die hellgraue Unterlage. Damit waren die Tiere nicht auf die Farbe der Unterlage an sich konditioniert, sondern hatten gelernt, die jeweils hellere von zwei Unterlagen auszuwählen.
Sie transponierten also die Beziehung der beiden Reize auf die neue Situation.
Generalisierung. Bei der Reizgeneralisierung werden Reaktionen, die auf einen Zielreiz konditioniert worden sind, mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit auch durch physikalisch ähnliche Reize ausgelöst. Je ähnlicher sich Trainings- und Testreiz sind, desto eher wird die Trainingssituation durch den Testreiz ausgelöst.
Das Ausmaß der Generalisation wird durch den Generalisationsgradienten dargestellt. In einer Untersuchung von Blough (1975) wurden Tauben auf einen Lichtreiz mit einer Wellenlänge l von 597 nm konditioniert. Mit zunehmendem Abstand vom Trainingsreiz nimmt die Reaktionshäufigkeit ab (siehe Abbildung 1). Das Maximum (peak) liegt direkt über dem Trainingsreiz. Es existieren auch asymmetrische Generalisationsgradienten, bei denen das Maximum nach links oder nach rechts verschoben ist. Dieses Phänomen wird peak shift- Phänomen genannt. Bei negativen Generalisationsgradienten, den sogenannten Meidungsgradienten, nimmt die Reaktionshäufigkeit in Annäherung an den Trainingsreiz ab.
Ein weiterer Faktor, der auf die Stärke des Transfereffekts Einfluss nimmt, ist die Zeit. Je größer der Zeitabstand ist, desto schwächer ist der Effekt.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 1. Entwicklung des spektralen Generalisationsgradienten bei
einer Taube in vier aufeinanderfolgenden Messperioden von je 5 s Dauer.
(Blough, 1975; zitiert nach Haubensak et al., 2001).
Wirkung von Reiz- und Reaktionsähnlichkeit. Es besteht ein Zusammenhang zwischen den Reiz- und Reaktionsgeneralisierungsgradienten und der Richtung und Stärke von Transfereffekten. Woodworth-Schlosberg (1954) haben ein Schema entwickelt, das diese Tatsache veranschaulicht (siehe Abbildung 2). Man betrachte folgende Situation: Trainingsstimulus (S1) sei ein rotes Licht, auf das in der Trainingsphase mit dem Drücken der linken Taste (R1) zu reagieren ist. Teststimulus (S2) sei ein grünes Licht, bei dem als Testreaktion (R2) die rechte Taste zu drücken ist. Bei einer Lernwiederholung wird in der Testphase erneut der Reiz S1 dargeboten und die Reaktion R1 gefordert. Dabei ist der positive Transfereffekt am stärksten, da eine maximale Ähnlichkeit von Reizen und Reaktion vorliegt. Falls in der Testphase bei gegebenem Teststimulus (S2) die gleiche Reaktion verlangt wird wie in der Trainingsphase, liegt immer noch ein leicht positiver Transfer vor. Der negative Transfereffekt ist am stärksten, wenn der Stimulus S1 in der Testphase die Gegenreaktion (R2) verlangt. Dabei muss auf das Erscheinen des roten Lichts die rechte Taste statt der linken gedrückt werden. Sind Reize und Reaktionen in den Phasen verschieden, tritt ein Nulltransfer auf. Die gelernte Reiz-Reaktionsverbindung S1-R1 hat keine Auswirkungen auf die in der Testphase geforderte Reiz-Reaktionsverbindung S2-R2.
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