In einer schier endlosen Warenwelt scheint alles möglich zu sein. Quantitative und qualitative Angebots- und Informationsübersicht allerdings muten in einer Marktwirtschaft, in der 70% der Produkte 1 austauschbar sind und deren Modus der Werbewettbewerb ist, als unmöglich an. Konsumenten sind daher auf Strategien angewiesen, mit dieser Informationsflut umzugehen. In dieser Arbeit soll es nun darum gehen, welche sozialen Mechanismen dem Konsumenten den Umgang mit dieser Komplexität ermöglichen. Dabei wird vor allem der soziale Sinn der Produktmarke im Selektionsakt des Konsumprozesses sowie der Mechanismus Vertrauen fokussiert. Gemeinhin gilt eine etablierte Marke als Orientierung in der Konsumwelt - ein Vorteil der dazu führt, dass das Markenkonzept breite Anwendung findet. Mittlerweile ist selbst der Begriff Markensoziologie 2 als eingetragene Marke registriert. Marken sind nicht mit Produkten gleichzusetzen, denn Marken beziehen sich auf einen symbolischen Prozess bzw. auf eine Art „platonsches Ideal“ 3 , welches als soziales Konzept in der Gesellschaft geteilt wird (Neumeier 2003: 2 4 ). Dieses Konzept variiert in einem durch die asymmetrische Interessen- und Machtverteilung von Produzent, Handel und Konsument strukturiertem Interaktionsverhältnis je nach sozialem Erfordernis. Daher begründet es sich, weshalb diese Arbeit aus soziologischer Sicht geschrieben wird, denn Marken spiegeln den Bezug von Wirtschaft, Gesellschaft und Kultur wider. Markenprodukte sind Massenprodukte, die sich als Phänomen auf entstehenden Massenmärkten etablieren. Massenproduktion auf Märkten charakterisiert sich nicht durch die Herstellung großer Mengen gleichförmiger Erzeugnisse, sondern bedeutet im Gegenteil die Fähigkeit der Herstellung einer unendlich großen Auswahl an gleichförmigen Erzeugnissen aus gleich genormten Teilen (vgl. Drucker 1959: 89f. 5 ). [...]
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einführung
- 2 Grundlagen und Hintergründe der Markenproblematik
- 2.1 Historisch: Entstehung der Produktmarke als Massenware
- 2.2 Analytisch: Markt und Information im Zusammenhang mit Werbung und Marke
- 2.2.1 Informationsfunktion der Werbung und Markt
- 2.2.2 Produktionsfunktion der Werbung und Marke
- 2.3 Merkmalsgeprägte Definition der Marke
- 2.3.1 Konstitutive Elemente der Marke
- 2.3.2 Funktionen der Marke für Hersteller, Handel und Konsument
- 2.4 Markenwirtschaft heute: Markenwert, Imagetransfer, Strukturwandel
- 3 Marken: Gebrauchswertversprechen und Selbstkonzept
- 3.1 Gebrauchswertversprechen für Bedürfnisbefriedigung
- 3.1.1 Vom Markenimage
- 3.1.2 ...zum „Imago-Anbeter“ und „platonschen Albtraum“?
- 3.2 Selbstkonzept im Zusammenhang mit dem Markenimage
- 3.3 Wandel im Umgang mit Marken: Beispiel Smart Shopper
- 4 Marken und Vertrauen
- 4.1 Risiko im Konsumverhalten und Markenvertrauen
- 4.1.1 Risikoreduktionsstrategien im Konsumverhalten im Zusammenhang mit der Produktkategorie
- 4.1.2 Markentreue als habituelle Konsumentscheidung und Markenvertrauen
- 4.2 Vertrauen als soziologischer Grundbegriff
- 4.2.1 Bezugsproblem soziale Komplexität
- 4.2.2 Struktur von Vertrauen
- 4.2.3 Abgrenzung: Vertrautheit, Misstrauen, Hoffen, Ereigniskontrolle – Möglichkeiten im Konsumverhalten?
- 4.2.4 Persönliches vs. Systemvertrauen
- 4.2.5 Vertrauensbildung
- 4.2.5.1 Externe/interne Voraussetzungen auf Seiten des Vertrauenserbringers
- 4.2.5.2 Taktische Überlegungen auf Seiten des Vertrauensgewinners
- 4.3 Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Magisterarbeit untersucht die soziologischen Aspekte der Produktmarke und deren Einfluss auf das Konsumentenvertrauen. Ziel ist es, den sozialen Sinn der Produktmarke im Konsumprozess und die Rolle des Vertrauens als Mechanismus des Umgangs mit der Komplexität des Marktes zu beleuchten. Die Arbeit analysiert die historische Entwicklung der Marke, ihre Funktionen und ihre Bedeutung im Kontext von Massenproduktion und -konsum.
- Die historische Entwicklung der Produktmarke als Massenware
- Die Funktionen der Marke für Hersteller, Handel und Konsumenten
- Der Einfluss des Markenimages auf das Konsumentenverhalten
- Die Rolle des Vertrauens im Konsumverhalten und seine Bedeutung für die Marke
- Der Zusammenhang zwischen Markenvertrauen und Risikoreduktion
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einführung: Die Arbeit untersucht den sozialen Mechanismus, der Konsumenten den Umgang mit der Informationsflut im Markt ermöglicht, mit Fokus auf die Produktmarke und Vertrauen. Etablierte Marken dienen als Orientierungshilfe, wobei die Marke selbst als soziales Konzept verstanden wird, das von den asymmetrischen Machtverhältnissen zwischen Produzent, Handel und Konsument beeinflusst wird. Die Arbeit betrachtet Marken aus soziologischer Perspektive, da sie den Bezug zwischen Wirtschaft, Gesellschaft und Kultur widerspiegeln.
2 Grundlagen und Hintergründe der Markenproblematik: Dieses Kapitel beleuchtet die historische Entstehung der Produktmarke im Kontext der Massenproduktion und der sich verändernden Konsummuster. Es analysiert die Informations- und Produktionsfunktion von Werbung und Marke, definiert die Marke anhand ihrer Merkmale und Funktionen, und untersucht die aktuelle Markenwirtschaft, einschließlich Markenwert, Imagetransfer und Strukturwandel. Der Fokus liegt auf dem Wandel von der reinen Qualitätsgarantie hin zu einer ordnenden und symbolischen Bedeutung der Marke in der Gesellschaft.
3 Marken: Gebrauchswertversprechen und Selbstkonzept: Dieses Kapitel befasst sich mit dem Gebrauchswertversprechen von Marken im Hinblick auf die Bedürfnisbefriedigung und der Beziehung zwischen Markenimage und Selbstkonzept des Konsumenten. Es analysiert den Wandel im Umgang mit Marken am Beispiel des „Smart Shoppers“ und beleuchtet kritisch die potentiell manipulative Wirkung von Marken als „platonscher Albtraum“.
4 Marken und Vertrauen: Dieses Kapitel untersucht den Zusammenhang zwischen Markenvertrauen und dem Risiko im Konsumverhalten. Es definiert Vertrauen als soziologischen Grundbegriff, analysiert seine Struktur und Abgrenzung zu verwandten Konzepten wie Vertrautheit und Misstrauen. Weiterhin werden die Aspekte der Vertrauensbildung und die Unterscheidung zwischen persönlichem und Systemvertrauen beleuchtet. Der Fokus liegt auf der Klärung, ob und inwieweit eine Verbindung zwischen Marken und Vertrauen besteht und wie diese die Funktionalität von Marken erklärt.
Schlüsselwörter
Produktmarke, Konsumentenvertrauen, Markenimage, Massenproduktion, Massenmarkt, Werbung, Risikoreduktion, Markentreue, Vertrauen, Soziologie, Konsumverhalten, soziale Komplexität, asymmetrische Information.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Magisterarbeit: Marken und Konsumentenvertrauen
Was ist der Gegenstand dieser Magisterarbeit?
Die Magisterarbeit untersucht die soziologischen Aspekte der Produktmarke und deren Einfluss auf das Konsumentenvertrauen. Sie beleuchtet den sozialen Sinn der Produktmarke im Konsumprozess und die Rolle des Vertrauens als Mechanismus des Umgangs mit der Komplexität des Marktes. Die Arbeit analysiert die historische Entwicklung der Marke, ihre Funktionen und ihre Bedeutung im Kontext von Massenproduktion und -konsum.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themen: die historische Entwicklung der Produktmarke als Massenware; die Funktionen der Marke für Hersteller, Handel und Konsumenten; den Einfluss des Markenimages auf das Konsumentenverhalten; die Rolle des Vertrauens im Konsumverhalten und seine Bedeutung für die Marke; sowie den Zusammenhang zwischen Markenvertrauen und Risikoreduktion.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in vier Kapitel: Kapitel 1 bietet eine Einführung in die Thematik. Kapitel 2 beleuchtet die Grundlagen und Hintergründe der Markenproblematik, inklusive historischer Entwicklung und der Funktionen von Werbung und Marke. Kapitel 3 befasst sich mit dem Gebrauchswertversprechen von Marken und deren Beziehung zum Selbstkonzept des Konsumenten. Kapitel 4 untersucht den Zusammenhang zwischen Markenvertrauen und Risiko im Konsumverhalten, definiert Vertrauen als soziologischen Begriff und analysiert dessen Struktur und Bildung.
Welche zentralen Fragen werden in der Arbeit gestellt und beantwortet?
Die Arbeit versucht zu beantworten, wie Marken im Konsumprozess funktionieren, welche Rolle Vertrauen dabei spielt und wie Marken als soziale Konstrukte die komplexe Informationslandschaft des Marktes ordnen und vereinfachen. Sie untersucht kritisch die potentiell manipulative Wirkung von Marken und analysiert die Wechselwirkungen zwischen Marke, Konsument und dem Vertrauensverhältnis.
Welche Methoden werden in der Arbeit verwendet?
Die Arbeit verwendet eine soziologische Perspektive, um die Produktmarke und den Einfluss auf das Konsumentenvertrauen zu analysieren. Die methodischen Ansätze sind im Detail nicht explizit genannt, aber der Text deutet auf eine Literaturanalyse und konzeptionelle Analyse hin. Eine empirische Untersuchung wird nicht erwähnt.
Welche Schlüsselbegriffe sind für das Verständnis der Arbeit relevant?
Die wichtigsten Schlüsselbegriffe sind: Produktmarke, Konsumentenvertrauen, Markenimage, Massenproduktion, Massenmarkt, Werbung, Risikoreduktion, Markentreue, Vertrauen, Soziologie, Konsumverhalten, soziale Komplexität und asymmetrische Information.
Für wen ist diese Arbeit relevant?
Diese Arbeit ist relevant für Wissenschaftler und Studierende der Soziologie, Marketing, Wirtschaftswissenschaften und verwandter Disziplinen, die sich mit dem Thema Marken, Konsumverhalten und Vertrauen auseinandersetzen. Sie ist auch von Interesse für alle, die an den sozialen und kulturellen Aspekten von Marken interessiert sind.
Wo finde ich weitere Informationen?
Weitere Informationen sind im vollständigen Text der Magisterarbeit enthalten, der (hier sollte der Link zum vollständigen Text eingefügt werden).
- Citar trabajo
- Kristin Hoppert (Autor), 2004, Die Produktmarke aus soziologischer Perspektive - Eine Studie zum Konsumentenvertrauen, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/67190